Eine 1:0-Halbzeitführung konnte der Fußball-Bayernligist TSV Abtswind am Samstagnachmittag gegen Eintracht Bamberg nicht nach Hause bringen. Neuzugang Niclas Staudt hatte die Kräuterdorfer nach 28 Minuten in Führung gebracht, doch das letztjährige Bayernliga-Spitzenteam aus der Domstadt nahm mit zwei Toren nach der Pause noch die Punkte mit nach Oberfranken.
"Ein Unentschieden wäre verdient gewesen", fand Abtswinds Trainer Claudiu Bozesan nach der zweiten Heimniederlage in Folge. Das 1:0 spielten die Abtswinder auch durchaus sehenswert heraus. Eine Kombination über Kevin Steinmann, Felix Lehrmann und den in die Startaufstellung gerückten Matthias Wächter auf der linken Seite schloss Staudt am langen Pfosten mit einem Schuss unter die Latte ab. Kurz darauf bot sich sogar die Chance, den Vorsprung auszubauen. Doch Neuzugang Tom Bretorius, der erkältet in die Partie ging, brachte den Ball bei einer Zwei-gegen eins-Situation nicht zum mitgelaufenen Wächter. Vor dem Abtswinder Tor wurde es in Halbzeit eins nur nach zwei Standardsituationen gefährlich, berichtete Bozesan.
Bozesan ärgert sich über zu billige Gegentore
Ärgerlich dann die Entstehung der beiden Gegentore. Bambergs Felix Popp profitierte beim Ausgleich davon, dass zwei Abtswinder einen flach in die Mitte gebrachten Ball per Grätsche nicht entschärfen konnten. Beim zweiten Gegentor in der 87. Minute hatten die Abtswinder ebenfalls zweimal die Chance zu klären, schafften es aber nicht. Der eingewechselte Johannes Gebhart bestrafte diese Nachlässigkeiten mit dem Siegtreffer für die Bamberger Eintracht, die sonst kaum zu Chancen kam und laut Bozesan den Ball häufig doch sehr einfallslos lang nach vorne spielte. "Die Gegentore sind natürlich viel zu billig gefallen", fasste der erfahrene Trainer zusammen.
Auch, dass er in der zweiten Halbzeit kaum noch mit frischem Personal nachlegen konnte, sei ein Problem gewesen. Auf der Bank saßen einige Spieler aus der zweiten Mannschaft, weil mit Fabio Bozesan und Calvin Gehret zwei absolute Stammkräfte der ersten Saisonphase ausfielen. Dazu fehlte Roman Hartleb (Studium in den USA), Max Hillebrand (Innenbandverletzung), Nicolas John (gebrochene Hand) und im Spiel musste auch Innenverteidiger Andreas Bauer verletzt vom Feld.
Abtswind gastiert nun in Erlangen
Keine leichte Situation also für die Abtswinder, die umso glücklicher über den 3:2-Derbysieg gegen den FV 04 Würzburg unter der Woche sein können, denn mit dem ATSV Erlangen wartet am kommenden Wochenende der nächste harte Brocken. Schon am Samstagabend warnte Bozesan vor Patrick Görtler. Der Erlanger Stürmer hat in den ersten sechs Spielen bereits sechs Mal getroffen.