
Der SSV Kitzingen kann mit der abgelaufenen Saison zufrieden sein: Die erste Mannschaft hat letztlich souverän den Klassenerhalt in der Bezirksliga erreicht und die zweite feierte am Freitagabend den Aufstieg durch ein 2:0 (2:0) über den TSV Sulzfeld in der Kreisklassen-Relegation auf dem Rasen des TSV Mainbernheim. "Ich hatte schon lange keinen Bock mehr auf A-Klasse", erklärte SSV-Trainer Jürgen Frolow nach dem ungefährdeten Erfolg der Siedler.
Katzenjammer herrschte dagegen im Sulzfelder Lager. Die Niederlage führte dazu, dass die ehemalige Nummer eins im Landkreis Kitzingen – in den 2000er-Jahren hatte der TSV fast durchgehend in der Landesliga gespielt – erstmals seit mehr als 40 Jahren in die A-Klasse muss. "Das ist natürlich ein schlechter Abschied für mich", sagte Spielertrainer Daniel Keßler, der dem Ruf seines Heimatvereins folgt und in der nächsten Saison für die (SG) Sommerhausen/Winterhausen spielt.
Siedler sportlich und akustisch überlegen
"Wir konnten zu wenig Torgefahr erzeugen", versuchte sein Co-Trainer und Nachfolger Christoph Schumpa die Niederlage zu erklären. Mit der Entscheidung des Fußball-Verbands, eine Kreisklasse zu streichen, um nach dem Verlust von A- und B-Klassen eine nach oben kleiner werdende Pyramiden-Form der Ligen wiederherzustellen, war Sulzfelds Vorstandsmitglied Karl-Heinz "Charly" Zehnder, obwohl seit Saisonanfang bekannt, immer noch nicht einverstanden.
Dies habe dazu geführt, dass nun sechs Mannschaften aus der Kreisklasse 2 absteigen müssen. Neben den vier Absteigern gehen auch Sulzfeld und Repperndorf – nach einer 0:1-Niederlage in der ersten Runde gegen den SSV II – nach der Relegation eine Klasse tiefer. Für den TSV setzt sich die Reihe der Abstiege fort: 2009 aus der Landesliga, 2011 aus der Bezirksoberliga, 2013 aus der Bezirksliga, 2018 aus der Kreisliga und 2024 aus der Kreisklasse.

Das Spielgeschehen ist schnell erzählt. Die Siedler waren mit ihrem ins benachbarte Mainbernheim zahlreich mitgefahrenen Anhang vor den 632 Zuschauerinnen und Zuschauern akustisch genauso überlegen wie ihre Mannschaft in der ersten Halbzeit auf dem Feld. Nach gut einer halben Stunde schoss Nino Hammer die Siedler mit 1:0 in Führung (32.), und neun Minuten später vollstreckte Dennis Zimmermann aus 28 Metern zum 2:0 (41.).
Sulzfeld scheitert zweimal am Aluminium
Die Mannen aus dem Maustal konnten nicht genug dagegensetzen. Sie versuchten zwar, nach dem Seitenwechsel mehr Druck zu erzeugen, doch die noch recht junge Mannschaft der Siedler erwies sich als standhaft und ließ nicht viele Sulzfelder Chancen zu. Je einen Aluminiumtreffer in jeder Halbzeit gab es für den TSV – zu mehr kamen die Maustaler nicht.
Die SSV-Reserve war in der Offensive kaltschnäuziger, wenngleich Petrito Quiako bei einem Konter das vorentscheidende 3:0 hätte machen müssen, aber diese Chance vergab (63.). Bezeichnenderweise war Sulzfelds Torwart Marco Bischoff der beste Akteur seiner Mannschaft. Seine Vorderleute ließen im wichtigsten Spiel der Saison den notwendigen Biss vermissen.
Frolow fand, dass beide Mannschaften "Fußball spielen wollten, doch wir waren geiler auf den Sieg und taktisch besser vorbereitet". Der 34-Jährige hatte trotz Eiswasserdusche nach Abpfiff sichtlich Spaß mit seinen Jungs, die später noch die Nacht zum Tag machen wollten. "Die Jungs wollen bleiben und jetzt die Kreisklasse rocken, da musste ich einfach verlängern", verriet er.
Fußball: Kreisklassen-Relegation, 2. Runde, Männer
SSV Kitzingen II – TSV Sulzfeld 2:0 (2:0)
Kitzingen: Bauer – Karwath, Quiako, Haßlauer, Köberlein, Bozic, Friedel, Zimmermann, Hammer, Buchner, Schmitt. Eingewechselt: Rauscher (36.), Stockmeyer (53.), Metz (72.), Mazur (84.), Qerimi (90.+4).
Sulzfeld: Bischoff – Gerber, Voll, Reuther, Jallow, Müller, Weigand, S. Keßler, Süßmeier, Rehberger, Braunbeck. Eingewechselt: Hüßner (18.), Augustin (46.), Pichl (68.), Streit (68.), Zobel (90.).
Schiedsrichter: Adrian Schmitzius (Höchberg). Zuschauende: 632 (beim TSV Mainbernheim). Tore: 1:0 Nino Hammer (34.), 2:0 Dennis Zimmermann (41.).