Seit 1. Mai 1978 gehört Fahr mit seinen aktuell 591 Einwohnerinnen und Einwohnern als Ortsteil zur Stadt Volkach. Mit drei Fußball-Mannschaften nimmt der FC Fahr am Spielbetrieb teil, und das laut Manfred Linke, Trainer der ersten Mannschaft, fast ausschließlich mit Eigengewächsen: "Ich war früher 15 Jahre lang hier als Jugendleiter tätig. Wir haben ganz intensiv auf die Jugend gesetzt, was nun Früchte trägt."
Nach dem Aufstieg in die Kreisklasse 2018 übernahm Linke noch einmal das Amt von Spielertrainer Simon Weidinger. "Ich trainierte damals die U 17 und U 19. Fast alle Spieler gehören heute zur Kreisklassen-Mannschaft", nennt der 54-Jährige einen Grund. Mit Johannes, Matthias und Michael Linke sind auch die drei Söhne des Trainers dabei.
Mainschleifen-Relegation möglich
"Wir sind einschließlich meiner Frau eine fußballbegeisterte Familie. Johannes ist mit seinen 26 Jahren einer der ältesten Spieler im Kader", hofft Linke, mit seiner Mannschaft durch den Kreisliga-Aufstieg den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen.
Denn die Zeit dafür wäre reif. In der abgebrochenen Vorsaison schrammten die Fahrer nur aufgrund der Quotientenregel knapp am Kreisliga-Ticket vorbei, wurden Dritter. Drei Spieltage vor Saisonende ist ihnen die Aufstiegsrelegation nun nicht mehr zu nehmen. Die Linke-Schützlinge treffen am letzten Spieltag noch auf Tabellenführer FT Schweinfurt II, doch auch der steht bereits als Meister fest.
Was oder wer erwartet Fahr in der Relegation? "Der Verband informierte, dass sechs Kandidaten drei freie Kreisliga-Plätze ausspielen. Die Partien entscheiden sich aber erst kurzfristig per Los", erklärt Linke. Möglich wäre, dass mit dem FC Fahr, dem TSV Nordheim/Sommerach, auf den die Fahrer an diesem Sonntag (15 Uhr) in Sommerach treffen, und dem Kreisliga-12. VfL Volkach/DJK Rimbach gleich drei Mainschleifenteams in der Relegation antreten könnten.
Früherer Spieler kommt aus der Bezirksliga zurück
Die Fahrer Fans konnten in der laufenden Saison bislang 184 Tore und 111 Punkte in 62 Spielen mit ihren drei Mannschaften bejubeln. Über ihre breite Aufstellung dürfen die Verantwortlichen in Zeiten von Vereinsfusionen und Abmeldungen durchaus stolz sein. Laut Linke funktioniert das vor allem mit einer intakten "Mannschaft hinter den Mannschaften".
Meist kämen mehr als 25 Spieler zum Training. "Effektive Trainingsarbeit ist die Basis für alles. Daher teile ich die Spieler mit Reservetrainer Markus Aulenbach in zwei Gruppen", erklärt Linke. Eine wichtige Rolle habe auch Dieter Kraus als Betreuer der dritten Mannschaft, da er wie eine "Vaterfigur" für die Akteure sei. Und Torwarttrainer Michael Krapf würde sich nicht nur um seine Schützlinge kümmern, sondern sich bei Bedarf auch noch selbst ins Tor stellen.
Auch in der nächsten Saison, 50 Spieler stehen dafür schon auf Linkes Liste, wollen die Verantwortlichen wieder drei Mannschaften ins Rennen schicken. Ein alter Weggefährte wird dann mit Manfred Linke das Trainerduo bilden: "Ich freue mich, dass Patrick Leibold als Spielertrainer aus Unterspiesheim zurückkehrt. Als ich vor vielen Jahren schon mal die erste Mannschaft in Fahr trainierte, kam Patrick gerade aus der Jugend raus." Beide hätten auch zusammen den Trainerschein gemacht. "Er ist für uns eine absolute Bereicherung", findet Linke.
Keine Geschenke für die Gegner im Endspurt
Nun gilt die volle Konzentration dem möglichen Aufstieg in die Kreisliga. Obwohl die Relegationsteilnahme schon feststeht, möchte Linke an den restlichen Spieltagen keine Geschenke an die Gegner verteilen: "Wir wollen noch neun Punkte holen, um mit breiter Brust ins Entscheidungsspiel zu gehen. Es wäre schwierig, den Schalter nach einer laschen Einstellung oder vielen Wechseln in der entscheidenden Phase auf Knopfdruck umzulegen."
Somit sollte der Kreisliga-Absteiger TSV Nordheim/Sommerach am Sonntag im Lokalderby keine Fahrer Nachbarschaftshilfe erwarten. Schließlich rechnen sich auch die Gastgeber noch Chancen aus, an Türkiyemspor SV-12, der an diesem Wochenende bereits sein letztes Saisonspiel absolviert, vorbeizuziehen und den zweiten noch freien Relegationsrang zu erreichen.