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Fußball: Kreisklasse SW 2
Fußball-Meisterschaft im Eiltempo: FT Schweinfurt II holt sich den Kreisklassen-Titel
Die Elf von Trainer Benjamin Freund steht als erster Meister dieser Saison im Spielkreis Schweinfurt fest. Was die Mannschaft so besonders und den Verein so stolz macht.
Meister der Kreisklasse Schweinfurt 2: Die FT Schweinfurt II. Abteilungsleiter Ernst Gehling (links) ist zurecht stolz auf die Truppe aus jungen Eigengewächsen.
Foto: Steffen Krapf | Meister der Kreisklasse Schweinfurt 2: Die FT Schweinfurt II. Abteilungsleiter Ernst Gehling (links) ist zurecht stolz auf die Truppe aus jungen Eigengewächsen.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 09.02.2024 11:55 Uhr

"So sehen Meister aus", stand auf den T-Shirts der Spieler der zweiten Mannschaft der FT Schweinfurt. Abteilungsleiter Ernst Gehling verteilte nach dem Abpfiff der Kreisklassenpartie gegen Türkiyemspor Schweinfurt am vergangenen Sonntag gewissenhaft und stolz die Meister-T-Shirts. Die Zweite der Turner ist nach dem 1:0-Auswärtssieg im Stadtderby nicht mehr vom Thron zu stoßen. Eine Woche vor Ostern, steht der erste Meister der Saison im Spielkreis Schweinfurt fest.

Überraschend kommt der Erfolg der FTS II nicht. Schon in der letztlich abgebrochenen "Corona-Saison" 2019/21 mischte die Mannschaft ganz oben mit, wurde nach der Quotientenregelung letztlich Zweiter, eine Relegation fand damals nicht statt.

"Eine ganze Saison unbesiegt bleiben, das passiert in einer Karriere höchstens ein- oder zweimal."
Benjamin Freund, Meistertrainer der FT Schweinfurt II

In der Saison 2021/22 packte die Mannschaft von Trainer Benjamin Freund, die gespickt ist mit jungen Eigengewächsen, die ihr erstes Jahr im Herrenbereich spielten, noch einmal eine Schippe drauf: 19 Siege, ein Unentschieden und keine einzige Niederlage lautet die imposante Bilanz – bei noch zwei ausstehenden Spielen.

Auch wenn das große Ziel, mit Meisterschaft und Aufstieg jetzt erreicht wurde, möchte Freund die weiße Weste jetzt auch bis zum Ende wahren. "Eine ganze Saison unbesiegt bleiben, das passiert in einer Karriere höchstens ein- oder zweimal. Die meisten Fußballer kommen überhaupt nicht in diesen Genuss", erklärt der Meistertrainer. Die letzte Niederlage der FTS II liegt bereits fast drei Jahre zurück. Vor vier Jahren musste die Reserve, durch den Abstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga, zwangsweise runter in die Kreisklasse.

Der Traum einer Landesliga-Mannschaft nur aus Eigengewächsen

Wie bedeutend der Aufstieg der Freund-Elf für den Verein ist, erklärt Abteilungsleiter Gehling: "Wir sind heilfroh, dass wir den vielen talentierten und disziplinierten Jungs, die wir durch unsere Jugendarbeit Jahr für Jahr herausbekommen, eine attraktive Bühne geben können."

Mit dem Unterbau in der Kreisliga, soll den Talenten der Sprung in den Landesliga-Kader künftig erleichtert werden. Dem Verein treibt nämlich eine Vision um, die Fußballromantiker warm ums Herz werden lässt: 15 Jugendmannschaften hat die FTS aktuell im Spielbetrieb. Eine mehr als beachtliche Anzahl, ganz ohne Spielgemeinschaften und ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement betrieben.

Nach dem Schlusspfiff am Sonntag wurde schon mal ausgiebig noch auf dem Platz gefeiert.
Foto: Steffen Krapf | Nach dem Schlusspfiff am Sonntag wurde schon mal ausgiebig noch auf dem Platz gefeiert.

Ziel ist es, irgendwann möglichst eine komplette Landesligamannschaft aus ehemaligen eigenen Jugendspielern stellen zu können. "Das wäre mein Traum", meint Gehling, fügt aber auch an, dass natürlich auch weiterhin Spieler von außerhalb, ohne FTS-Vergangenheit, genauso gern an der Maibacher Höhe gesehen sind.

Anders als bei manch anderem Landesligisten, ist die zweite Mannschaft bei der FTS mit der ersten ganz eng verkoppelt. "Mit Benni Freund haben wir den optimalen Trainer", betont Gehling. "Er kann die Jungs fordern und fördern." Freund, dessen Trainervertrag bereits in der Winterpause verlängert wurde, spielt selbst im Landesliga-Team von Adrian Gahn – und weiß dadurch nur zu gut, welch großer Sprung es dorthin für die Nachwuchstalente ist und welche Brücken gebaut werden müssen.

Keine Angst vor der Kreisliga

Die künftig in der Kreisliga erworbene Spielpraxis wird den Talenten zusätzlich helfen, ihr Wettkampfniveau zu erhöhen. Den Nimbus der Unbesiegbarkeit wird man eine Klasse höher wohl schnell aufgeben müssen, das wissen natürlich auch die Verantwortlichen. "Ich bin aber davon überzeugt, dass wir auch dort eine ordentliche Rolle spielen können", prognostiziert Coach Freund. "Die Gegner in der Kreisliga werden sich dann gegen uns auch weniger hinten reinstellen, als es jetzt immer der Fall war."

Gefeiert wurde am Sonntag freilich auch noch gebührend. "Die Älteren haben ihre Standhaftigkeit bewiesen", berichtet Freund: "Da müssen die Jungen noch aufholen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden."

Auch die Dritte steht vor dem Aufstieg

Die Partystimmung im Turner-Lager könnte übrigens noch weiter anhalten. Zwar kann die erste Mannschaft sich, auch wegen des umstrittenen Spielmodus der Landesliga Nordwest, in der Aufstiegsrunde keine ernsthaften Hoffnungen mehr auf den Bayernliga-Aufstieg machen, dafür darf sich die dritte Mannschaft, die in der A-Klasse Schweinfurt 3 derzeit auf Platz zwei steht, schon einmal vorsorglich Gedanken über "Aufsteiger"-T-Shirts machen.

Der derzeitige Tabellenführer, die SG Stadtlauringen/Ballingshausen II, wird den Informationen dieser Redaktion nach auf den Aufstieg in die Kreisklasse voraussichtlich verzichten.

 
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