Der TSV Abtswind (9./23) hat die Vorrunde in der Fußball-Bayernliga Nord mit vier Niederlagen in Serie abgeschlossen. Dennoch fällt das Zwischenfazit von Claudiu Bozesan positiv aus. Vor dem Rückrundenauftakt am Samstag um 15 Uhr bei Vatan Spor Aschaffenburg (16./11) blicken wir mit dem 55-jährigen TSV-Trainer zurück – und nach vorne.
Sind die Abtswinder auf Kurs zu ihrem Saisonziel?
Ja. Nach dem Umbruch während der Corona-Pause hat der Klub aus dem Kräuterdorf die Tabellenmitte als Ziel ausgegeben. Und dort stehen die Grün-Weißen derzeit auch mit 23 Punkten. "Wenn wir am Ende auf 46 Punkte kämen, wäre das im Soll", sagt Bozesan. Dann wäre sein Team fast exakt auf dem Niveau der letzten regulären Runde. Die Saison 2018/19 schlossen die Abtswinder auf dem zehnten Platz ab – mit 45 Punkten.
Was waren die besten Abtswinder Auftritte in der Hinserie?
Auch wenn es immerhin sieben Siege gegeben hat, fallen Bozesan auf Anhieb zwei nicht gewonnene Partien ein: Das spektakuläre 3:3-Unentschieden am 7. August zu Hause gegen Eintracht Bamberg und das jüngste 2:3, als der TSV in Ammerthal in der Schlussphase den Sieg noch aus der Hand gab. Das souveränste Match sei der 3:0-Heimsieg gegen den Würzburger FV gewesen. "Da haben wir von vorne bis hinten dominiert", so Bozesan.
Welche Spieler haben in der Vorrunde am meisten überrascht?
Mit zehn Zugängen hat Abtswind auf den Abgang von elf Spielern reagiert. Bozesan fällt es schwer, sich auf einen einzigen Namen festzulegen. Regelrecht eingeschlagen habe Stürmer Ferdinand Hansel, der vom Landesligisten TG Höchberg an den Schwanberg gewechselt ist. Auch Kevin Steinmann (vom FC Sand) spielt eine tragende Rolle. "Pascal Henninger hätten wohl die Wenigsten zugetraut, dass er mit seinen 19 Jahren gleich einen Stammplatz in der Innenverteidigung erhält", sagt Bozesan. Die größte Überraschung sei für ihn aber Triandafil Ceraj. "Leider hat er sich früh verletzt. Doch immer, als er von Anfang an gespielt hat, haben wir nicht verloren." Weiterentwickelt hätten sich aber alle Neuzugängen, betont der gebürtige Rumäne.
Vier Pleiten musste Abtswind am Ende der Vorrunde hinnehmen. Steckt der TSV in einer Krise?
Das verneint Bozesan entschieden. "Bis auf eine halbe Stunde in Gebenbach waren wir in allen vier Spielen gut dabei", findet der Gerbrunner. Es seien auch starke Kontrahenten gewesen, die Spieler in ihren Reihen hätten, denen man keinerlei Räume geben dürfe. "Bei den Gegentreffern sahen wir teilweise nicht gut. Dennoch haben die Ergebnisse die Spielverläufe nicht unbedingt wiedergespielt." Ungeachtet dessen sei klar gewesen, dass "wir mit dieser jungen Mannschaft irgendwann in eine solche Phase, nennen wir sie Ergebniskrise, kommen".
Wann holt Abtswind wieder Punkte?
Auch wenn es das Programm bis zur Winterpause in sich hat, glaubt Bozesan fest daran, dass sich schon bald wieder Siege einstellen werden – idealerweise schon am Samstag in Aschaffenburg. "Vatan Spor ist allerdings sehr heimstark und hat schon länger nicht mehr verloren", so Bozesan. Zuletzt spielte der Aufsteiger viermal in Folge Remis.
