Die Haßfurt Hawks können doch noch verlieren. Nachdem sie zuletzt im fünften und entscheidenden Landesliga-Finale beim EV Dingolfing am 26. März 2023 mit 2:3 unterlegen waren, gingen sie nun im Frankenderby beim EV Pegnitz mit 3:7 (0:5, 3:2, 0:0) in der Eishockey-Landesliga erstmals wieder leer aus. Ausgerechnet in der 18. und somit letzten Partie der bis dato makellosen Vorrunde.
Aber die erste Nullausbeute in dieser Spielzeit war aufgrund der 60 Minuten zuvor berechtigt. "Die Niederlage geht komplett in Ordnung. Wir haben komplett den Anfang, eigentlich das ganze erste Drittel verpennt", fasste der enttäuschte ESC-Torhüter Nicolas Hetzel die Klatsche gegen die am Freitagabend souveränen Ice Dogs zusammen und musste einräumen: "Die Pegnitzer haben im ersten Drittel mit uns gemacht, was sie gewollt haben."
Er bemängelte die Einstellung der eigenen Mannschaft, die aufgrund des Fehlens von gleich fünf Stammspielern allerdings geschwächt war. Anderseits hob Hetzel aber auch die "Qualität des Gegners" hervor. Vor offiziell 409 Zuschauenden, darunter knapp 100 Fans aus Haßfurt, ragte im offenen Stadion der Oberfranken dabei ein Akteur ganz besonders heraus und stahl seinen tschechischen Landsleuten auf Haßfurter Seite die Show: Roman Navarra, der sage und schreibe sechs Mal zuschlug.
Disziplinarstrafe nach einer Frust-Aktion
"Bei uns hat die Zuordnung nicht gestimmt, wir haben unsere Positionen nicht gehalten, wir haben kein gutes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt, waren immer einen Schritt zu langsam, konnten nie die Scheibe behaupten, haben keinen Körper gespielt", zählte Hetzel bei der Frage nach dem "warum" dann zahlreiche Gründe für den heftigen 0:5-Zwischenstand zur ersten Pause auf. Selbst eine Auszeit nach dem 0:3 brachte keine Änderung. "Alles was uns bislang eigentlich auszeichnete, haben wir nicht gemacht", so der 24-Jährige, der seinen Frust rausließ: Hetzel zerschlug seinen Schläger am Pfosten und bekam darauf wegen unsportlichem Verhalten eine Disziplinarstrafe aufgebrummt.
Nachdem die Niederlage nach 20 Minuten eigentlich schon besiegelt war, packten sich die Hawks – die trotzdem als Tabellenführer in die 0,5-Fach-Runde gehen – an einem letztlich gebrauchten Abend zumindest an ihre eigene Ehre und hielten nach einer gemeinsamen Aussprache in der Drittelpause im weiteren Verlauf zumindest dagegen. Mit 3:2 gewannen sie durch Treffer von Michael Stach, Tomas Pribyl und Jakub Sramek den Mittelabschnitt. "Gott sei Dank hat sich die Mannschaft nach einem grottenschlechten ersten Drittel dann noch gefangen und auf Augenhöhe mitgespielt", lautete das kurze Fazit des diesmal als Interimscoach auf der Bank stehenden Andreas Thebus.
Eishockey, Landesliga Männer: EV Pegnitz – ESC Haßfurt 7:3 (5:0, 2:3, 0:0)
Haßfurt: Feitl, Hetzel – Thebus, Schneider, Endres, Pribyl, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Ja. Akers, Manger.
Tore: 1:0 (4.) Roman Navarra (Maciej Postek, Ales Furch), 2:0 (8.) Jonas Voigt (Stefan Hagen, Michael Breyer), 3:0 (9.) Navarra (Furch, Postek), 4:0 (14.) Navarra (Furch, Mirko Schreyer), 5:0 (17.) Navarra (Postek, Alexander Diel), 5:1 (28.) Michael Stach (Jan Trübenekr, Jakub Sramek), 6:1 (33.) Navarra (Elias Maschke), 6:2 (38.) Tomas Pribyl, 7:2 (39.) Navarra (Furch, Postek), 7:3 (40.) Sramek (Trübenekr). Strafminuten: 8/10+10 (Hetzel). Schiedsrichter: Feist/Tratz. Zuschauende: 409.