
Wer kann spielen? Kann überhaupt gespielt werden? Mit diesen zwei Fragen müssen sich auch die Verantwortlichen des ESC Haßfurt (3./30.) wieder vermehrt beschäftigen. Eine Antwort, ob die am vergangenen Sonntag aufgrund einiger positiver Coronafälle in der Mannschaft kurzfristig abgesagte Partie in Waldkirchen (6./26) am Samstag nachgeholt wird und ob tags zuvor das bereits einmal verlegte Duell beim ESC Vilshofen (7./19) ausgetragen wird, wird es vermutlich erst wieder kurzfristig geben.
Auch das Gesundheitsamt entscheidet mit darüber, ob die Hawks eine spielfähige Mannschaft stellen können. "Aktuell haben wir eine handvoll positiver Fälle. Ob die teilweise noch ausstehenden PCR-Tests noch weitere Infektionen aufdecken und wer vom Gesundheitsamt dann als Kontaktperson ausgemacht und in Quarantäne geschickt wird, kann ich beim besten Willen nicht vorhersagen", will sich ESC-Vorstandsmitglied Andreas Kurz an keinerlei Spekulationen beteiligen. "Tatsache ist doch, dass die Partie vor fünf Tagen in Waldkirchen auch erst abgesagt wurde, als wir schon auf der Hinfahrt waren."
Zehn statt acht Teams in der Aufstiegsrunde
An der guten Ausgangslage für den Einzug in die "Playoffs" hat sich für die Hawks im Vorrundenendspurt nichts geändert. Aufgrund der unterschiedlichen Anzahl ausgetragener Spiele kann es der derzeitige Tabellendritte bei noch vier zu bestreitenden Partien sogar noch schaffen, wieder ganz an die Spitze der Gruppe 1 zu gelangen. Um am 23. Januar, dem Ende der bereits verlängerten Vorrunde, sicher in der Aufstiegsrunde zu stehen, sollten sie in den vier ausstehenden Auswärtspartien aber noch einige Punkte holen.
Bei einer weiteren Videotagung unter der Woche beschlossen der Bayerische Eishockeyverband (BEV) sowie die Vereinsvertreter der Landesligisten derweil eine Änderung der "zweiten" Saisonhälfte nach der Vorrunde. Demnach dürfen an der Meisterrunde nun zehn Teams (geplant waren acht) teilnehmen. Neu ist auch, dass es keine Verzahnung der beiden Gruppen 1 und 2 gibt. Stattdessen treffen nur die "Top 5" der ursprünglichen Liga wieder aufeinander.
Das Problem der Kontingentspieler ist keines mehr
Diese Entscheidung stieß am Ende zwar nicht bei allen Vereinsvertretern auf Akzeptanz, wurde laut BEV-Obmann Frank Butz aber "mit deutlicher Mehrheit getroffen und lässt mehr Spielraum für Nachholspiele unter der Woche", wie er in einem Gespräch mit der "Passauer Neuen Presse" mitteilt. Wie es danach weiter geht, hänge vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Die beiden Bayernliga-Aufsteiger in den beiden Gruppen werden entweder in "Playoffs" mit Halbfinale und Finale ermittelt oder aber sind direkt qualifiziert.
Ruhig ist es beim Thema "Anzahl Kontingentspieler" geworden, nachdem der ESC Haßfurt ebenso wie der ESV Waldkirchen und der ESV Burgau vor nunmehr drei Jahren diesbezüglich eine gegensätzliche Meinung vertraten als die restlichen Vereine der beiden Landes- und der Bayernliga sowie der BEV. Zwar gibt es in der Bayernliga nach wie vor eine freiwillige Selbstbeschränkung, die aber nach dem Gerichtsurteil von 2020 nicht bindend ist.
Die Zukunft entscheidet sich nach den Neuwahlen
In den Landesligen ist aus dem damals herrschenden "Sturm" dagegen ein laues Lüftchen geworden. Und gegenüber den Verantwortlichen der Hawks gibt es kaum noch öffentliche Vorwürfe, auch nachdem sich der BEV inzwischen "mehrfach dazu bekannt" habe, wie ESC-Teamchef Martin Reichert erklärt. Inzwischen hätten sich "zumindest in der Landesliga alle Vereine mit der Rechtsprechung angefreundet".
Wie es im Herbst 2022 dann bei den Hawks weitergeht – möglicherweise in der Bayernliga – darüber wollen weder kurz noch Reichert spekulieren. "Grundsätzlich verteilen wir keinen Bären oder sein Fell, bevor er nicht erlegt ist. Über die Bayernliga kann sich der neue Vorstand nach den Neuwahlen Gedanken machen, wenn wir denn aufgestiegen sind", richtet sich der Focus von Reichert vorerst nur bis zur turnusgemäßen Jahreshauptversammlung, die – falls möglich – im ersten Halbjahr 2022 stattfinden soll.
"Dann wird sich zeigen, wie sich die neu gewählten Vorstände positionieren. Noch haben wir dazu keine Gedanken. Erst einmal müssen wir aufsteigen, zweitens muss der Vorstand entscheiden", ergänzt Kurz. Ob der amtierende Vorstand wieder antritt, dazu wollten sich Reichert und Kurz ebenfalls nicht äußern.