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Königsberg
TV Königsberg: Acht Spiele, kein Tor. Was ist da los?
Kreisligist TV Königsberg hat einen desaströsen Saisonstart hingelegt. Seit 720 Minuten hat die Mannschaft das Tor nicht mehr getroffen. Wie die Misere beendet werden soll.
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Königsbergs Jan-Michael Janus bejubelt einen Treffer gegen den SV Ebelsbach. In dieser Saison gab es noch nichts zu jubeln für den TV Königsberg. In der Kreisliga steht die Mannschaft nach  acht Spielen noch ohne eigenen Treffer am Tabellenende.
Foto: René Ruprecht | Ein Bild aus vergangenen Tagen: Königsbergs Jan-Michael Janus bejubelt einen Treffer gegen den SV Ebelsbach. In dieser Saison gab es noch nichts zu jubeln für den TV Königsberg.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:54 Uhr

Wer derzeit mit einer Jacke, auf der "TV Königsberg" prangt, unterwegs ist, braucht ein dickes Fell, erklärt Andreas Schüler, Fußballabteilungsleiter des TV Königsberg. Der Grund für den Hohn ist der völlig verpatzte Saisonstart der ersten Mannschaft in der Kreisliga Schweinfurt 2, mit einer fast schon skurril anmutenden Torflaute. Nach dem 0:0-Unentschieden gegen den SV Hofheim zum Auftakt der Saison 2021/22 folgten sieben Niederlagen, in denen das Team von Spielertrainer Kevin Frazier 20 Treffer kassierte und keinen einzigen erzielen konnte.

Das gesteckte Saisonziel "sich im Mittelfeld zu etablieren", wurde längst über Bord geworfen, gibt Schüler zu, der für den anhaltenden Negativtrend mehrere Gründe sieht. Die Corona-bedingte XXL-Runde 2019/21, beendeten die Königsberger als Zehnter von 14 Teams. Vor der neuen Saison wurden keine wesentlichen Änderungen im Kader vorgenommen. Mit German Frison (zu den Sportfreunden Unterhohenried) hat nur ein Spieler den Klub verlassen. Mit einem derartigen Absturz war also nicht zu rechnen.

"Die Tabelle kann ja jeder lesen. So haben wir uns das natürlich nicht vorgestellt."
Andreas Schüler, Fußballabteilungsleiter beim TV Königsberg

"Die Tabelle kann ja jeder lesen. So haben wir uns das natürlich nicht vorgestellt." Durch Verletzungen stand bislang an den Spieltagen stets eine veränderte Elf auf dem Platz, auch mit vielen Spielern, die eigentlich für die zweite Mannschaft vorgesehen sind, erklärt Schüler. Florian Kupfer riss sich in der Vorbereitung das Kreuzband, Philipp Markof fehlte zuletzt mehrere Wochen krankheitsbedingt. Schüler selbst musste mit mittlerweile 39 Jahren schon des Öfteren in dieser Saison aushelfen.

Die Personalprobleme führen dazu, dass das Spielsystem nur unzureichend in die Tat umgesetzt werden konnte. Auch Spielertrainer Kevin Frazier fehlte in den vergangenen drei Wochen aufgrund von beruflichen Auslandsreisen. Vor allem auch fußballerisch fehlte der Ex-Landesliga-Kicker als Führungsfigur dem Schlusslicht auf dem Feld an allen Ecken und Enden.

"Es ist eine ganz unglückliche Situation im Moment", findet Schüler. "Auch unser Trainer ist unzufrieden. Der hat sich das auch anders vorgestellt. In der Vorbereitung waren nicht immer alle da, daher konnten wir uns nicht richtig einspielen."

Und vorne fehlt ganz offensichtlich die Durchschlagskraft. "Wir arbeiten uns allgemein zu wenige Torchancen heraus. Die wenigen, die wir haben, lassen wir auch noch kläglich liegen", umreisst der Abteilungsleiter die Offensivmisere, die er sich selbst nicht recht erklären kann. "Da sind wir selber ratlos. Wir spielen meistens auch ganz gut mit. Aber sobald es in die Nähe des gegnerischen Tores geht, sind wir ideenlos."

Das größte Problem ist im Kopf

720 Minuten ohne Torjubel schlagen sich freilich auch aufs Gemüt nieder. Auch bei Hobbyfußballern in der Kreisliga. "Acht Spiele kein Tor zu schießen, ist natürlich das allerschlimmste. Das macht der Mannschaft zu schaffen. Man wird sogar von Wildfremden darauf angesprochen."

Mittlerweile hängen die Köpfe nach dem ersten Gegentreffer bereits unten, berichtet Schüler. Der Glaube, noch etwas drehen zu können, fehle gerade, da jeder die Torflaute im Kopf hat. "Das ist ein Riesenproblem, das wieder rauszukriegen. Irgendwie muss der Hebel umgelegt werden. Jammern bringt nichts", so Schüler, der darauf hofft, dass die Mannschaft wieder mehr zusammenrückt, ein echtes Teamgefühl entwickelt und bald das dringend benötigte Erfolgserlebnis einfährt.

Hier noch im Trikot des FC Nassach ist Andreas Schüler (rechts) mittlerweile Abteilungsleiter beim TV Königsberg.  Und muss mit seinen 39 Jahren selbst noch oft genug ran.
Foto: René Ruprecht | Hier noch im Trikot des FC Nassach ist Andreas Schüler (rechts) mittlerweile Abteilungsleiter beim TV Königsberg.  Und muss mit seinen 39 Jahren selbst noch oft genug ran.

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich beim Auswärtsspiel am Sonntag gegen den TV Jahn Schweinfurt. "Wir müssen zusehen, irgendwie die Klasse zu halten." Dazu braucht es vor allem endlich mal Torerfolge. Dann trägt es sich auch wieder die TV Königsberg-Jacke mit einem besseren Gefühl.

 
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