Ein Extraständchen der örtlichen Blasmusiker, Freudengesänge und knallende Sektkorken begleiteten den Schlusspfiff des Spitzenspiels in der A-Klasse Schweinfurt 5. Kurz gesagt: Es gab es kein Halten mehr, denn Spitzenreiter TSV Zell am Ebersberg hatte sein Meisterstück vollbracht. Und das trotz einer 2:3-Niederlage gegen den vor der Partie fünf Punkte zurückliegenden direkten Verfolger FSV Krum, aber das wurde zur Nebensache. Nur mit dem Erfolg und drei Toren Differenz hätten die Gäste am letzten Spieltag ihre hauchdünne Chance auf die Meisterschaft wahren können. Doch mit dem aktuellen Ergebnis ist Zell der Platz an der Sonne nicht mehr zu nehmen.
Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit gegen jederzeit tonangebende, hochmotivierte Gäste. "Es war der erwartet schwere Gegner", beschrieben die Zeller das Geschehen auf dem Platz, "und einfach die bessere Mannschaft". Auch wenn es Zell nicht an Entschlossenheit mangelte und die Gastgeber den Sack vor heimischem Publikum aus eigener Kraft zumachen wollten. Zunächst sah es auch danach aus. Spielertrainer Julian Klauer nutzte die erste Abwehrschwäche der Gäste schonungslos aus und vollendete zum schnellen 1:0 (5.).
Der FSV Krum hält dagegen
Krum zeigte sich wenig beeindruckt. Ein Abstimmungsproblem in der Zeller Abwehr führte dann auch rasch zum ersten Torschuss, der für Selbstvertrauen sorgte und wenig später im 1:1-Ausgleich durch Felix Große (22.) gipfelte. Ein abgefälschter Ball landete ihm auf den Füßen und so er musste nur noch vollenden. Nun bot die Partie alles, was ein Spitzenspiel haben sollte.
Aber die Chancen für Krum, einen Sieg mit drei Toren Differenz zu landen, schmolzen doch zusehends dahin. "Wir waren haushoch überlegen", fasste Marco Schorr, Sportleiter des FSV Krum, zusammen, "aber mit zu vielen individuellen Fehlern haben wir uns das Leben selbst unnötig schwer gemacht". Dennoch ging man nach dem Wechsel erneut in Führung, als ein Foul zum fälligen Strafstoß führte. Den verwandelte Christian Klug zum 1:2 (66.). Zells Torwart Manuel Wambach hatte zwar noch die Finger dran, aber der Schuss war zu scharf und flog in die Maschen. Nun hatten die Zeller Fans ihrerseits in der 70. Minute den Jubelschrei schon auf den Lippen, aber der Versuch von Marcel Herzog knallte nur an den Pfosten. Die nachfolgende Ecke versenkte Christoph Herold mit dem Kopf doch noch zum 2:2 (71.).
Der TSV Zell freut sich auf die nächste Saison in der Kreisklasse
Gut, dass der Sekt schon gekühlt war, denn die Meisterschaftsträume nahmen nun mehr und mehr Gestalt an. Dass Krum noch dreimal ins Tor treffen sollte, wurde ob der fortgeschrittenen Spieldauer immer unwahrscheinlicher. Aber zum Siegtor reichte es trotzdem noch, das allerdings nur im Hinblick auf die Sicherung des zweiten Tabellenplatzes von Bedeutung war: Wieder war es Christian Klug, der seinen zweiten Treffer an diesem Tag zum 2:3-Endstand erzielte. Gut fürs Selbstvertrauen, das für die Mannschaft vielleicht in der anstehenden Relegation den Unterschied machen könnte. Auf jeden Fall heißt das Ziel unmissverständlich "Aufstieg um jeden Preis". Für Zell ist dieses Kapitel abgeschlossen – jetzt heißt es nur noch: Feiern und sich über den Aufstieg in die Kreisklasse zu freuen, der in jedem Fall wahrgenommen wird.