Hinter den Kulissen brodelte es wohl schon etwas länger. Um 22 Uhr am Donnerstagabend bestätigte eine offizielle Meldung des Vereins jene Spekulationen: Christian Breunig ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Trainer des Fußball-Bezirksligisten FC Sand. Die Trennung, so die Sander in ihrer Pressemitteilung, sei nach langem Austausch in beidseitigem Einvernehmen erfolgt.
Ausschlaggebend für diese Entscheidung sei nicht die sportliche Entwicklung gewesen. Nach sechs Partien rangieren die Sander in der Bezirksliga Ost derzeit mit zehn Punkten auf Rang fünf. Vielmehr stimme die "Chemie zwischen Trainer und Mannschaft leider nicht mehr" und somit sei "eine weitere Zusammenarbeit für beide Seiten nicht mehr zielführend".
Breunig hatte die Korbmacher zur Saison 2023/24 übernommen – als Bezirksligist, der 38 Jahre zuvor auf Verbandsebene gespielt hatte. Florian Zösch, Präsident des FC Sand, stellte den gebürtigen Würzburger frühzeitig im Januar 2023 als Wunschkandidat vor. Breunig, der zuvor die zweite Mannschaft des FV 04 Würzburg bis in die Landesliga geführt hatte und mit den U 17-Juniorinnen des ETSV Würzburg gar den Aufstieg bis in die Bundesliga geschafft hatte, schien prädestiniert für die Leitung der ebenso jungen wie talentierten Mannschaft.
Breunig wollte den Aufstieg sofort – die Mannschaft noch nicht?
Nun folgt dennoch der Schlussstrich. Über die Gründe, weshalb die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer nicht mehr stimmt, kann zu diesem Zeitpunkt nur spekuliert werden. Nahe liegt, dass die Zielsetzung eine Rolle gespielt haben dürfte. Während Breunig den FC Sand gerne bereits in der vergangenen Runde als Aufsteiger gesehen hätte – die Korbmacher beendete die Saison als Vierter –, betonte Kapitän Fabian Röder jüngst gegenüber dieser Redaktion, dass die Bezirksliga für die Sander "zum gegenwärtigen Zeitpunkt die passende Spielklasse" sei.
Wie es beim FC Sand nach dem Aus von Christian Breunig als Trainer nun weitergeht, ist offen. Der Verein dankte dem 46-Jährigen für dessen Arbeit in den vergangenen 15 Monaten und fügte an, über das weitere Vorgehen informieren zu wollen. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Korbmachern dabei jedoch nicht. Bereits an diesem Freitag (18.30 Uhr) steht das nächste Pflichtspiel an, der TSV Bergrheinfeld ist zu Gast im Seestadion. Wer dann an der Seitenlinie steht, ist derzeit unklar.