So deutlich wie es hinterher auf dem Papier aussah, war es über 90 Minuten nicht. Das war der SG Eltmann nach dem 3:1-Auswärtssieg beim SV Sylbach aber herzlich egal, aus der Traube der feiernden SGE-Kicker, die diesmal auf ihren verletzten Spielertrainer Matthias Strätz verzichten mussten, schallten nach Abpfiff "Spitzenreiter, Spitzenreiter"-Chöre über den Sylbacher Rasen: Die SG Eltmann führt weiterhin die Tabelle der Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2 an.
"Sylbach war gut gestanden, hat körperbetont gespielt", erklärte Eltmanns Kapitän Dominik Preissner die recht zähe erste Hälfte seiner Mannschaft. "Wenn du die zweiten Bälle nicht bekommst, wird es schwer." Wobei: Die Anfangsviertelstunde gehörte klar den Gästen. Preissner selbst grätschte einen scharf nach innen getretenen Ball nur knapp am Sylbacher Tor vorbei (5.), nach einem Freistoß von Marc Fischer köpfte Manuel Thomann den Ball an den Außenpfosten (12.). Dann biss sich das Team von Spielertrainer Peter Hertel, der selbst erstmal draußen blieb, in die Partie – jedoch ohne Ertrag.
Handelfmeter für Eltmann sorgt für heftige Proteste
Und wurde in der 34. Minute, so zumindest die Sylbacher Sicht, klar benachteiligt: Nach einem auf den kurzen Pfosten getretenen Preissner-Eckstoß ließ SVS-Schlussmann Philipp Rössner den Ball prallen, während gleichzeitig Manuel Janus beim Abwehrversuch zu Boden fiel. Schiedsrichter Tamer Gürek sah ein Handspiel und entschied auf Strafstoß. "Erstens war es kein Handspiel, zweitens hat er das von seiner Position auch gar nicht sehen können", kommentierte Hertel.
Dieser Elfmeter blieb dank Rössner aber nur eine Randnotiz. Denn Simon Kolendas halbhoch getretenen Ball bekam der Sylbacher Schlussmann in die Finger und sicherte somit das 0:0. Das hielt aber nur noch kurz, weil der Gastgeber schlicht pennte: Eine simple Kombination von Kolenda und Fischer durch die zu passive Sylbacher Abwehr genügte dem Favoriten, um in Führung zu gehen (43.). "Da waren wir unsortiert und Eltmann hat das eiskalt ausgenutzt", sagte Hertel.
Latte Sylbach, Konter Eltmann, Tor Fischer
Doppelt bitter wurde es für die Hausherren gleich nach Wiederbeginn. Sylbach fand sofort den Weg vors Eltmanner Tor, doch Dennis Mildenberger scheiterte mit seinem Versuch an der Unterkante der Latte. Dann gings' flott: SGE-Keeper Marius Zenglein machte das Spiel schnell, Kolenda stürmte nach vorne und legte quer auf Fischer, der nur noch einschieben brauchte – 2:0 (47.). Damit war die Sache erledigt, fortan war ein regelrechter Bruch im Spiel zu erkennen.
Vorbei war's aber nicht, denn der SGE-Kapitän selbst hatte noch einen in petto: Aus zentraler Position zirkelte Preissner einen Freistoß aus 22 Metern sehenswert über die Mauer hinweg in den Winkel (74.). "Den wollte ich auch tatsächlich so schießen", kommentierte der Torschütze nach Spielende mit einem Grinsen.
Dass Andreas Rother nach einem Hertel-Steckpass noch den Sylbacher Ehrentreffer markierte (89.), besänftigte Sylbachs Spielertrainer hinterher nur minimal. "Spielerisch war Eltmann klar besser, aber wir haben gut mitgehalten. Der Schiedsrichter hat halt sein Übriges dazu beigetragen. Aber wir haben zumindest die Köpfe nicht hängen lassen", sagte Hertel, der mit seiner Elf weiter in der Abstiegszone festklebt.
Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2, Männer
SV Sylbach – SG Eltmann 1:3 (0:1)
Sylbach: Rössner – J. Krauser, C. Krauser, Mildenberger, Rausch, Schamberger, Rother, Jo. Seuffert, Ju. Seuffert, Schneider (73. Wesner), Janus (39. Hertel).
Eltmann: Zenglein – Schmidt, Thomann, Gorbatenko, Preissner, Senghore, Fischer (84. Krause), Kolenda, Fösel, Aumüller, Bühl (75. Aboalrz).
Schiedsrichter: Tamer Gürek (SV Sömmersdorf). Zuschauende: 160. Tore: 0:1 Marc Fischer (43.), 0:2 Marc Fischer (47.), 0:3 Dominik Preissner (74.), 1:3 Andreas Rother (89.).
