
Mit einem zwiespältigen Gefühl wird Maximilian Zang an diesem Samstag ein letztes Mal als Aktiver die Fußballbühne betreten. Nach dem Heimspiel des FC Sand in der Landesliga Nordwest gegen den FC Fuchsstadt (Anpfiff: 14 Uhr) ist für den 34-Jährigen ein für alle Mal Schluss. Zeitlich bekommt er den Spagat zwischen Beruf, Familie und Sport nicht mehr hin.
Der Defensivspieler stand in seiner Laufbahn unter anderem in knapp 300 Bayernliga- und 28 Regionalligaspielen auf dem Feld, während seiner Jugendzeit besuchte er das Nachwuchsinternat des 1. FC Nürnberg. Mit dem FC Sand steigt er nun zum zweiten Mal in Folge ab.
Als 15-Jähriger hat er sich von der 270-Einwohner-Ortschaft Kaisten im Landkreis Schweinfurt in die große Welt des Fußballs aufgemacht. Der 1. FC Nürnberg lockte das unterfränkische Talent. "Das war das Beste, was mir passieren konnte", blickt Zang zurück auf die Zeit beim Club: "Ich musste mich in jungen Jahren schon beweisen." Der vorher so zurückhaltende Jugendliche entwickelte sich prächtig – sportlich und darüber hinaus. Das Netzwerk, das er sich im Fußball erarbeitet hat, hilft ihm noch heute.
Bei der Frage nach den Karriere-Höhepunkten sprudelt es aus Zang nur so heraus. In der U17 wurde er mit der Bayernauswahl, in einem Team mit den späteren Nationalspielern Thomas Müller, Holger Badstuber, Lars und Sven Bender, deutscher Meister. Etwas "absolut Besonderes" war für Zang das erste Jahr im Männerbereich im Trikot von Eintracht Bamberg in der Regionalliga Süd in der Saison 2008/09.
Neun Jahre lang spielte Maximilian Zang für den TSV Großbardorf
Es folgte ein kürzeres Intermezzo bei der SpVgg SV Weiden und eine neun Jahre andauernde Langzeitbeziehung mit dem TSV Großbardorf. "Dort hat es immer Spaß gemacht", blickt er auf die Zeit in Rhön-Grabfeld zurück: "Es hat sich Jahr für Jahr immer etwas getan. Der Verein ist top aufgestellt." Jeden Winter ging es damals in ein Trainingslager in die Türkei. "Für einen Amateursportler hat man dort bekommen, was man maximal bekommen kann."
Zuletzt folgten dann die zwei sportlich deutlich erfolglosesten Jahre – beim FC Sand. Zang bewertet die Zeit trotzdem positiv. Er hat schließlich seinen Heimatverein gefunden, im Heimatort seiner Frau. Seine beiden Kinder kicken auch bereits für die U7 der Sander. Den Absturz des Klubs von der Bayernliga bis in die Bezirksliga konnte er aber auch nicht verhindern – weder als Spieler noch in dieser Saison als Spielertrainer.
Den FC Sand sieht Maximilian Zang trotz des Abstiegs gut aufgestellt
Den Verein sieht er trotzdem gut aufgestellt. "Die Katastrophe war im letzten Jahr", schlüsselt Zang die sportliche Talfahrt auf. "Dieses Jahr haben wir es gut über die Bühne gebracht." Künftig müsse der Verein den Fokus vermehrt auf seine Jugend richten. "Ein Verein wie der FC Sand sollte mit und für die Jugendarbeit leben", empfiehlt Zang.
Die optimale Infrastruktur gelte es zu nutzen. "Der größte Erfolg wäre es, wenn der FC Sand in der Jugendarbeit in den nächsten Jahren immer eigenständig bleibt." Mit eigenen Talenten sollte es dann für eine stabile Bezirks- oder Landesligamannschaft reichen – bestimmt dann mit einem Edelfan mehr an der Seitenlinie.
Die Schuhe hängt Maximilian Zang nämlich definitiv an den Nagel. "Es ist zwar noch schwer zu realisieren, aber ich habe nach 29 Jahren Fußball schon etwas Vorfreude, mein Leben dann etwas freier planen zu können."