In Eltmann war am Samstag Fasching angesagt, das Faschingskomitee Eltmann lachte und schunkelte in der Stadthalle. Und in der Georg-Schäfer-Halle herrschte um 19.50 Uhr der Eindruck, auch die Heitec Volleys wollten ihre Trikots möglichst schnell mit Faschingskostümen tauschen. Denn zu diesem Zeitpunkt war der erste Satz schon durch, mit 25:14 fegten die Eltmanner in gerade mal 20 Minuten über ihre zu diesem Zeitpunkt völlig überforderten Gäste aus dem Schwäbischen hinweg. Es dauerte dann aber doch ein wenig länger. Eltmann brauchte vier Sätze, um nach knapp eineinhalb Stunden den 17. Saisonsieg über den Abstiegskandidaten zu feiern. Und dass Konkurrent Grafing beim 3:2 über Schwaig einen Zähler liegen ließ, gefiel natürlich nicht nur Eltmanns Trainer Marco Donat, sondern auch der Mehrzahl der diesmal nur 230 Zuschauer im „Hangar“.
Bibracks Aufschlagserie
Mann des ersten Durchgangs war dabei – wie schon im Hinspiel– Max Bibrack. Der 19-Jährige, am Samstag weit mehr als ein Ersatz für Mircea Peta, der beruflich bedingt unter der Woche nicht trainieren konnte und daher – wie auch der leicht angeschlagene Kapitän Sebastian Richter – zunächst auf der Bank Platz nahm, schraubte mit sieben Aufschlägen in Folge den Eltmanner Vorsprung nach oben. Fellbach scheiterte in dieser Phase immer wieder am Eltmanner Block. Der Rest des Auftaktsatzes war dann nur noch Formsache, Sven Kellermann blieb es vorbehalten, per Aufsteiger den Durchgang zu beenden.
Und auch in Satz zwei demonstrierten die Eltmanner ihre deutliche Überlegenheit, während Fellbach sehr viele eigene Fehler machte. Erst gegen Ende des Durchgangs, der erneut in nur 20 Minuten über die Bühne ging, ließ sich Eltmann „etwas einlullen“, wie Donat treffend analysierte, sodass das vom Ex-Eltmanner Thiago Welter trainierte „Rote Rudel“ das Ergebnis noch ein wenig freundlicher gestalten konnte. Gefährlich wurden sie dem Spitzenreiter allerdings nicht. Noch war also ein frühzeitiges Erscheinen beim Eltmanner Fasching möglich.
Doch Fellbach – mit mageren zwölf Zählern bereits so gut wie abgestiegen – hatte keine allzu große Lust, die Eltmanner frühzeitig zum Fasching zu entlassen. Thiago Welter, im Gegensatz zu den letzten Partien diesmal nur an der Seitenlinie aktiv, stellte nun um, Fellbach agierte unkonventionell mit zwei Zuspielern. „Die jungen Burschen hatten nichts mehr zu verlieren, während wir aus unserer Passivität nicht mehr rausfanden“, attestierte Donat den Gästen einen durchaus verdient gewonnenen dritten Satz.
Ein Umstand, der den sich selbst als „Fast-Perfektionisten“ bezeichnenden Eltmanner Trainer allerdings ein wenig nervte. Dass der Satz aber mit einem katastrophalen Aufschlagfehler ausgerechnet von Max Bibrack, endete, wollte Donat hingegen nicht überbewerten: „Maxi hat sich vielleicht ein bisschen zuviel Verantwortung auf die eigenen Schultern gelegt, das muss er gar nicht, aber das gehört zur Entwicklungsphase eines jungen Spielers“, nahm Donat seine Nummer 15 in Schutz.
Dennoch: Der Heitec-Trainer wollte auf Nummer sicher gehen,einen eventuellen Punktverlust auf jeden Fall vermeiden. Auch deshalb brachte Donat jetzt doch Mircea Peta aufs Feld. Der Rumäne hielt sich diesmal aber merklich zurück, während Georgi Stoyanov in die Rolle des Punktelieferanten schlüpfte.
Schalter umgelegt
Eltmann legte den Schalter wieder um und brachte trotz sieben Aufschlagfehlern den vierten Durchgang wieder souverän nach Hause, entschied die Partie mit 3:1 für sich und baute dadurch die Tabellenführung gegenüber Grafing sogar aus.
Donat: „Der erste und zweite Satz waren zu einfach. Da mussten wir relativ wenig machen. Dann waren wir nicht mehr so aktiv, aber das passiert auch guten Mannschaften. Wichtig sind die drei Punkte. Jetzt sind wir zwei Punkte vor Grafing und hoffen, dass die nochmal zumindest ein bisschen patzen, dann sind wir auch im Satzverhältnis vorne.“