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Fussball: Landesliga Nordwest
Leistungsexplosion nach Leistenbruch: Dampfachs Adrian Hatcher läuft zur richtigen Zeit heiß
Lange verletzungsbedingt gehemmt, ist der 25-Jährige im Saisonendspurt mit seinen Toren zur Stelle. An Ehrgeiz und Ambition fehlt es dem Angreifer ohnehin nicht.
Traf in den jüngsten drei Spielen und rückt den direkten Klassenerhalt seiner DJK Dampfach somit in greifbare Nähe: Adrian Hatcher.
Foto: Ralf Naumann | Traf in den jüngsten drei Spielen und rückt den direkten Klassenerhalt seiner DJK Dampfach somit in greifbare Nähe: Adrian Hatcher.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 15.05.2024 02:48 Uhr

Das entscheidende Tor in der Nachspielzeit zum 4:3-Auswärtssieg bei der FT Schweinfurt? Adrian Hatcher. Der Dosenöffner zum 3:0-Auswärtssieg beim FC Lichtenfels? Adrian Hatcher. Der Treffer fünf Minuten vor Abpfiff zum 1:0-Heimsieg gegen Frammersbach? Adrian Hatcher. Der 25-Jährige ist nach langer Verletzungspause wieder voll da, hat in den drei jüngsten Spielen getroffen und beschert seiner DJK Dampfach im Abstiegskampf der Landesliga Nordwest Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt.

"Ein besseres Gefühl gibt es nicht. Vor allem nicht in unserer aktuellen Situation", sagt der, den sie alle nur "Adi" rufen, zu seinem Siegtreffer in der Nachspielzeit an der Maibacher Höh'. Nach Vorarbeit von Lars Tully und Danny Schlereth hatte Hatcher kurz hinter der Strafraumgrenze per Direktabnahme abgezogen und FTS-Keeper Simon Mai mit diesem Flachschuss keine Abwehrchance gelassen. Dass ihm so ein Schuss mit seinem schwächeren Linken geglückt ist, sagt so einiges aus über die technische Beschlagenheit des Angreifers.

Solche Aktionen, solche Tore hatten den Dampfachern über weite Strecken der Saison gefehlt. Hatcher war quasi die gesamte Hinrunde aufgrund eines Leistenbruchs ausgefallen. "Es war fast ein Durchbruch, ich habe etwas zu lange gewartet", erzählt Hatcher. Der Stürmer musste operiert werden, machte vorsichtig Ende Januar zur Wintervorbereitung wieder im Training mit. Nun, im Frühjahr, findet er langsam wieder zu alter Stärke.

Hatcher über seine Zwangspause: "Ich war wirklich traurig"

Hatchers fehlende Produktivität hatte die Elf von Oliver Kröner nicht auffangen können. Zwölf Tore und acht Vorlagen waren es in der Vorsaison gewesen, sogar 23 Treffer und eine Vorlage in der Runde davor. "Ich habe sieben Monate lang kein Fußball gespielt, konnte nicht ins Fitnessstudio gehen, ich konnte nichts machen", erzählt Hatcher rückblickend über die vor allem mental schwierige Phase. "Als es wieder losging, habe ich zu viel von mir verlangt. Ich dachte, nach drei, vier Einheiten läuft es wieder. So war es aber nicht und ich war wirklich traurig."

Keinen Sport treiben zu können, hat Hatcher arg zugesetzt. Denn der gelernte Lagerist, den Steffen Rögele 2018 nach Dampfach gelotst hatte, hat große Ziele. "Ich will unbedingt höher spielen. Mein Ziel ist es, in die Regionalliga zu kommen. Mein Traum ist es, mindestens in die Dritte Liga zu kommen", sagt Hatcher. "Und für meine Ziele und Träume kämpfe ich."

Weg aus Dampfach? Nur, wenn ein Regionalligist anklopft

Nichtsdestotrotz fühlt sich Hatcher in Dampfach pudelwohl. Schon einige Angebote von Landes- und Bayernligisten habe er ausgeschlagen. "In Dampfach werde ich akzeptiert, wie ich bin. Die Jungs haben alle ein gutes Herz", meint er. Deshalb will er auch über die Saison hinaus seine Schuhe für die DJK schnüren – es sei denn, sagt er, ein Team aus der Regionalliga würde bei ihm anklopfen.

Die Realität heißt aber weiterhin Abstiegskampf in der Landesliga. Da kommt mit dem TSV Karlburg an diesem Samstag (16 Uhr) der vorzeitige Meister ins Salistadion. Womöglich ein Vorteil für Dampfach, dass es für den Meister praktisch um nichts mehr geht? Hatcher glaubt nicht daran: "Dass Karlburg Meister ist, ist egal. Wir müssen mit 110 Prozent starten, sonst haben wir keine Chance."

Dass der direkte Klassenerhalt gelingen kann, steht außer Frage. Dampfach steht punktgleich mit Schwebenried/Schwemmelsbach über dem Strich, hat es also selbst in der Hand. Das merke man dem Team auch an, meint Hatcher. Die Euphorie sei schon im Training spürbar. Ob es aber wirklich klappt ohne Umweg über die Relegation? Es wäre die Krönung eines irren Saisonendspurts. "Ich habe zu hundert Prozent Vertrauen in unsere Mannschaft. Aber du brauchst im Abstiegskampf auch das Fünkchen Glück", kommentiert Hatcher. "Wenn wir das haben, schaffen wir den direkten Klassenerhalt."

Außerdem spielen in der Landesliga Nordwest: FT Schweinfurt – FC Lichtenfels (Sa., 15 Uhr), TSV Gochsheim – TSV Großbardorf (So., 14 Uhr), TuS Frammersbach – DJK Schwebenried/Schwemmelsbach (So., 15 Uhr).

 
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