
Der Aderlass beim Fußball-Landesligisten DJK Dampfach geht weiter. Nachdem Kapitän Danny Schlereth das Team von Oliver Kröner im Sommer verlassen wird, um auf Enrico Wetz als Spielertrainer des TV Königsberg zu folgen, ist nun klar: Auch die Zeit von Lars Tully und Lois Jilke in Dampfach wird in ein paar Monaten enden.
Für das Duo wird es im Sommer gleich ein paar Ligen weiter unten weitergehen. Tully und Jilke werden zusammen Tullys Heimatverein, die SG Steinbach/Stettfeld, als Spielertrainer übernehmen. Im Interview erklärt der 30-jährige Tully, weshalb sich das Duo gerade jetzt zu diesem Schritt entschieden hat, wie es mit dem aktuellen Coach Stefan Seufert weitergeht und was mit der DJK Dampfach im Landesliga-Abstiegskampf noch drin ist.
Lars Tully: Da ist was dran. Lois Jilke und ich werden die DJK Dampfach verlassen und ab Sommer zusammen die SG Steinbach/Stettfeld trainieren.
Tully: Ganz so schlimm war es nicht (lacht). Dass Steinbach seit meinem Wechsel nach Dampfach immer wieder bei mir nachfragt, liegt ja auf der Hand. Es ist mein Heimatverein, mein Vater ist Sportvorstand. Ausschlaggebend war jetzt der Zeitpunkt: Ich wollte mich in der Landesliga probieren, das hat auch gut geklappt. Hinzu kommt: Alleine würde ich das nicht machen, der Aufwand als alleinverantwortlicher Spielertrainer ist riesig. Dass Lois die Aufgabe zusammen mit mir angeht, passt perfekt. Zusammen traue ich uns den Schritt ins Trainergeschäft zu. Und hoffentlich auch, dass wir gemeinsam wieder erfolgreichere Zeiten einläuten können.
Tully: Das stimmt. Fakt ist, dass Lois und ich selbstverständlich unabhängig von der Liga kommen werden. Unser Wunsch ist es natürlich, dass die SG in der Kreisklasse bleibt. Versprechen kann dir das aber niemand, das können wir in Dampfach potenziellen Neuzugängen auch nicht.
Tully: Stefan bleibt uns weiterhin als Spieler erhalten – zum Glück. Das wird uns extrem helfen. Wir werden sowohl von seiner Erfahrung als Trainer als auch von seinen Fähigkeiten auf dem Platz extrem profitieren. Er ist in beiden Bereichen unglaublich wichtig.
Tully: Steinbach ist für mich natürlich immer die erste Adresse, wenn es um einen Wechsel geht. Es ist schließlich mein Heimatverein. Aber ich will nicht ausschließen, dass ich mir – durch welche Gründe auch immer – einen Wechsel zu einem anderen Verein auch hätte vorstellen können.
Tully: Richtig, da gab es ein paar. Unter anderem auch als Spielertrainer bei einem anderen Verein. Aber diese Position kann ich mir wirklich nur in Steinbach vorstellen. Ich habe auch mit anderen Vereinen gesprochen, die mich als Spieler wollten und die aktuell aus sportlicher Sicht erfolgreicher unterwegs sind. Aber letztlich konnte niemand die Sportfreunde ausstechen.

Tully: Wenn der Kapitän geht, ist das für keine Mannschaft leicht. Aber seine Entscheidung ist verständlich und wird von allen respektiert. So habe ich das auch bei der Entscheidung von Lois und mir wahrgenommen: Es ist schade aus DJK-Sicht, aber verständlich. Es wissen ja alle, dass es mein Heimatverein ist. Um die Stimmung aus sportlicher Sicht einzuschätzen, reicht ein Blick auf die Tabelle. Aber das Grundgefühl in der Mannschaft ist weiterhin positiv. Niemand kapselt sich ab, alle haben Bock drauf, alles für den Klassenerhalt zu probieren.
Tully: Stimmt. Es wird wohl nur über die Relegation gehen. So eine Serie wie letztes Jahr noch einmal hinzulegen, wäre irre. Aber wie gesagt: Wir ziehen alle an einem Strang, Abgänge im Sommer hin oder her.
Tully: Gute Idee (lacht). Da gibt's sicherlich einige ehemalige Dampfacher, die interessant für uns wären. Aber im Ernst: Das geben wir aktuell noch in die Hände von Stefan Seufert und meinem Vater als Sportvorstand. Dampfach hat für Lois und mich oberste Priorität, deswegen sind wir in Sachen Neuzugänge nicht an vorderster Front. Wir werden miteinbezogen, das war's dann aber auch.
Tully: Gute Frage. Nicht mehr nach Aschaffenburg fahren zu müssen, ist definitiv ein Pluspunkt (lacht). Der Fußball-Sonntag wird fahrtechnisch natürlich entspannter werden. Am meisten freue ich mich aber auf alle Kumpels, die ich in Steinbach und Stettfeld habe. Freilich habe ich in drei Jahren in Dampfach viele Freunde gefunden und eine echt schöne Zeit gehabt. Aber das hier ist anders, das ist einfach Heimat.