In jeglicher Hinsicht war dieser Samstagnachmittag aus Sander Sicht ein gebrauchter. Nicht nur ging die Mannschaft von Trainer Christian Breunig nach der 2:4-Niederlage bei der Abtswinder Reserve drei Tage zuvor erneut leer aus, auch musste Torhüter Nils Nigbur mit einem Krankenwagen abtransportiert werden. Der SV Rödelmaier hingegen feierte nach zuletzt vier Niederlagen in Folge mit dem 2:0 im Seestadion einen wichtigen Auswärtssieg im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga Unterfranken Ost.
"Wir können doch noch gewinnen", strahlte Christoph Rützel nach dem mit viel Herzblut erkämpften Dreier seiner Elf. "Das war ein Lebenszeichen. Wir kämpfen um den Ligaverbleib. Und so machen wir weiter", sagte der SVR-Spielertrainer, der sich bezüglich der ersten 45 Minuten vor allem bei seinem Keeper bedanken durfte: Dank Nils Rohmfeld im Kasten der Gäste endete die erste Hälfte, die einzig und allein den Sandern gehört hatte, torlos.
Nicht nur einmal fehlten der Breunig-Elf nur wenige Zentimeter. Keine vier Minuten waren gespielt, als Lars Stussak nach einem Heber über die Abwehrkette abzog, sein Flachschuss aber haarscharf am linken Pfosten vorbeiging. Bei den Distanzschüssen von Christian Knoblach (17.) und Maximilian Käb (27.) war Rohmfeld zur Stelle. In den letzten zehn Minuten vor der Pause half das Leichtmetall dazu: Nach Vorarbeit von Lorenz Schäder scheiterte Stussak an der Unterkante der Latte (35.), in der 37. Minute setzte Fabian Röder seinen Freistoß auf den Querbalken. Die letzte Sander Großchance machte Rohmfeld zunichte, als er Schäders strammen Schuss noch so eben übers Tor lenkte (40.).
Mit Wiederbeginn dominierte weiterhin Sand, ohne dabei aber zu Großchancen zu kommen. Stattdessen gerieten die Hausherren nach einem Fehler im Spielaufbau in Rückstand. Patrick Schmid verlor die Kugel, über Tizian Streichsbier und eine scharfe Flanke von Johannes Meier kam Martin Steinert im Sander Sechzehner perfekt in Position und schoss zur Führung für Rödelmaier ein – 0:1 (57.).
Torwart Nils Nigbur bleibt nach Zusammenprall bewusstlos liegen
Sand wirkte nun verunsichert und kassierte in der 63. Minute einen folgenschweren Konter – in doppelter Hinsicht. Torhüter Nils Nigbur kam nach vorne, um einen langen Ball abzufangen, während der Sander Verteidiger Noah Nestmann mitten im Laufduell mit SVR-Angreifer Nico Rauner war. Nestmann und Nigbur prallten böse zusammen, der Sands Schlussmann blieb regungslos liegen. Rauner, freilich unter Pfiffen der FC-Anhänger, schob den Ball zum 0:2 ins verwaiste Tor ein.
Nach knapp zehnminütiger Behandlungspause gelang es Nigbur, gestützt den Rasen zu verlassen. Wenig später traf ein Rettungswagen im Seestadion ein, der den inzwischen zur Behandlung in die Kabine gegangenen Keeper ins Krankenhaus brachte.
Derweil auf dem Rasen brachten die Sander nicht mehr viel zusammen, während Rödelmaier den Vorsprung mit einer Sechserkette ebenso leidenschaftlich wie erfolgreich über die achtminütige Nachspielzeit hinaus verteidigte.
"Wenn wir das 1:0 machen, gewinnen wir hier hoch. So machst du einen Fehler, und das Selbstvertrauen ist weg. Aber so ist das bei einer jungen Mannschaft", sagte FC-Coach Breunig mit Blick aufs Sportliche. Und mit Blick auf seinen verletzten Torhüter und das 0:2: "Er war bewusstlos und hat was am Kiefer abbekommen. Ich verstehe den Gegner, dass er weiterspielt. Wenn einer bewusstlos ist, hat das einen faden Beigeschmack. Aber das war sicher nicht der Grund, weshalb wir heute verloren haben."
Fußball: Bezirksliga Unterfranken Ost, Männer
FC Sand – SV Rödelmaier 0:2 (0:0)
Sand: Nigbur (70. Frank) – Knoblach, Käb, Götz (62. Oppelt), Röder, Panzer (62. Mahr), Schmid (86. Ullrich), Schäder, Wagner, Nestmann, Stussak.
Rödelmaier: Rohmfeld – L. Hess, Rützel, Rauner (90.+4 Rozhenkov), B. Hess, Steinert (90. Popp), Miller (35. Miller), Mölter, Streichsbier (80. Schmidt), Koob, Meier.
Schiedsrichter: Felix Richter (SV Rügshofen). Zuschauende: 100. Tore: 0:1 Steinert (57.), 0:2 Rauner (63.).