
Jetzt ist es amtlich und ganz offiziell: Die Eltmanner Heitec Volleys holen sich in der zweiten Liga Süd den Titel und werden – wenn nichts mehr dazwischenkommt – als Meister in die erste Bundesliga aufsteigen. Den zweiten Meisterpokal binnen drei Jahren durfte nach einem hart umkämpften 3:1-Triumph (17:25, 25:14, 25:21, 25:20) beim FT Freiburg vor über 1000 Zuschauern Kapitän Sebastian Richter in seinem letzten Spiel für Eltmanns Erste in Empfang nehmen.
Alle Spieler und Offizielle erhielten außerdem Blümchen und die obligatorischen Goldmedaillen. Am Sonntagnachmittag trug sich die Meisterschaft bei einem Empfang des Eltmanner Bürgermeisters Michael Ziegler ins Goldene Buch der Stadt ein.
Meisterfeier im Breisgau
Die Eltmänner feierten in ihren Meister-T-Shirts den Titel im Hexenkessel der Freiburger Burda-Halle frenetisch und enthusiastisch mit Jubelstürmen sowie prickelnden Sekt- und Bierduschen. Anschließend folgte ein wahrer Party-Marathon in verschiedenen Clubs und Diskotheken in der Freiburger Innenstadt bis in die frühen Morgenstunden. David Strobel, als ehemaliger Freiburg Spieler bestens mit den angesagten Locations vertraut, gestand: „Eigentlich hätten wir kein Hotel buchen müssen. Denn ein Bett brauchte in dieser Nacht niemand.“
Mittendrin im Feier-Trubel ging auch bei Cheftrainer Marco Donat die Post ab. Total aufgelöst und mit jeder Menge Adrenalin in den Adern gestand er nach der stressigen Punkterunde: „Ich bin überglücklich.
Vor der Saison haben wir uns weit aus dem Fenster gelehnt , als wir klar gesagt haben, dass wir Meister werden und ins Volleyball-Oberhaus aufsteigen wollen. Dieses gewagte Statement haben wir nervenstark bestätigt. Ich bin deshalb mega-stolz auf alle Spieler, die komplett an einem Strang gezogen haben, sowie auf das Umfeld, das uns fantastisch unterstützte. Wie in einem Hollywood-Blockbuster haben wir eine perfekte Performance gezeigt, schwach angefangen und ultra-stark aufgehört.“
Selbstkritisch gibt Donat, für den die Meisterschaft ein bedeutender Höhepunkt seiner noch jungen Trainerkarriere ist, zu: „Wir waren nicht die Übermannschaft. Wir mussten uns jeden Sieg hart erarbeiten. Jeder wollte gegen uns gewinnen. Aber wir behielten immer die Ruhe, haben uns in allen Bereichen gesteigert. Je länger die Saison dauerte, desto besser wurde die Mentalität meiner Spieler.“
In einem ersten Fazit unterstrich Marco Donat: „Besonders in Erinnerung bleiben mir unser erstligareifer Auftritt beim 3:0 Erfolg in Schwaig und wie wir in eigener Halle ein schon verlorenen geglaubtes Spiel gegen Unterhaching nach einem 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg verwandelten. Auch der 3:2-Sieg zuhause gegen unseren schärfsten Verfolger TSV Grafing war allererste Sahne.“
Doch das ist im Grunde schon wieder Schnee von gestern. Denn bereits am Montag beginnt die Eltmanner Funktionäre die Vorbereitung auf die erste Liga. Noch in dieser Woche kommen verschiedene Kandidaten zum Probetraining. Parallel dazu laufen die Verhandlungen mit Neuverpflichtungen.
Genugtuung beim Manager
Auch für Manager Rolf Werner, der im Hintergrund die Fäden für Meisterschaft und Aufstieg zog, war die feierliche Pokalübergabe überwältigend: „Wir wussten zwar, dass uns der Titel nicht mehr zu nehmen war. Aber wenn man das Ding dann in den Händen hält, bekommt man am ganzen Körper Gänsehaut. Einfach ergreifend und erleichternd, wenn die ganze Last von den Schultern fällt. Ich habe über die komplette Saison mit unserem Team mitgefiebert und gelitten. Aber es ist schließlich ein fantastisches Gefühl und eine besondere Genugtuung, wenn alle selbst gesteckten Ziele in Erfüllung gehen.“
Über 1000 Zuschauer
Gefreut hat sich der Architekt der Eltmanner Erfolgsgeschichte, über das faire Verhalten des Freiburger Publikums bei der Siegerehrung: „Für die Fans war das nicht einfach, uns zuzujubeln während ihr Team in die dritte Liga abgestiegen ist. Deswegen ein dickes Kompliment an die Badener, die mir ehrlich leid tun mit diesen außergewöhnlichen Zuschauern. Ein großer Verlust für die zweite Liga.“
Die unglaubliche Atmosphäre in der mit gut 1000 Zuschauern prall gefüllten Freiburger Halle erlebte vor allem im ersten Satz einen sensationellen Höhepunkt. Von ihren lautstarken Anhängern nach vorne gepeitscht, fegten die wie entfesselt spielenden Freiburger den bereits feststehenden Titelträger vom Parkett. Über 8:14, 11:17 und 14:21 gingen die wie paralysiert wirkenden Eltmänner regelrecht unter. Doch der frisch gebackene Meister ließ die Schmach nicht auf sich sitzen, demonstrierte seine Comeback- Qualitäten und fightete gnadenlos zurück.
Im zweiten Durchgang machten die Heitec Volleys über 8:2, 12:6 und 18:9 schnell den Sack zu. Etwas ausgeglichener verlief der dritten Satz. Bis zum 7:8 konnten die Gastgeber mithalten, kamen noch einmal bedrohlich auf 19:21 heran, mussten schließlich aber die Überlegenheit der Unterfranken anerkennen. Im finalen vierten Satz legten die Eltmanner schnell mit 8:3 und 11:4 vor, ließen aber bis zum 15:14 ein wenig die Zügel schleifen. Danach schalten sie wieder einen Gang hoch und fuhren souverän die Ernte ein.
FT Freiburg – Heitec Volleys Eltmann | 1:3 | |
SV Schwaig – TV/DJK Hammelburg | 2:3 | |
TG Rüsselsheim II – TSV Mimmenhausen | 3:2 | |
TGM Mainz-Gonzenheim – AlpenVolleys Haching II | 3:1 | |
TSV Grafing – RotesRudel Fellbach | 3:1 | |
VC Gotha – SSC Karlsruhe | 3:0 |
1. | (1.) | Heitec Volleys Eltmann | 24 | 21 | 3 | 65 | : | 23 | 62 | |
2. | (2.) | TSV Grafing | 24 | 20 | 4 | 67 | : | 29 | 58 | |
3. | (3.) | TGM Mainz-Gonzenheim | 24 | 17 | 7 | 61 | : | 32 | 53 | |
4. | (4.) | TG Rüsselsheim II | 24 | 15 | 9 | 53 | : | 43 | 42 | |
5. | (5.) | SSC Karlsruhe | 24 | 12 | 12 | 46 | : | 48 | 36 | |
6. | (8.) | TV/DJK Hammelburg | 24 | 12 | 12 | 49 | : | 48 | 35 | |
7. | (6.) | SV Schwaig | 24 | 11 | 13 | 47 | : | 49 | 35 | |
8. | (7.) | AlpenVolleys Haching II | 24 | 10 | 14 | 48 | : | 52 | 34 | |
9. | (9.) | TSV Mimmenhausen | 24 | 12 | 12 | 47 | : | 53 | 33 | |
10. | (10.) | VC Gotha | 24 | 11 | 13 | 46 | : | 48 | 33 | |
11. | (11.) | FT Freiburg | 24 | 10 | 14 | 44 | : | 54 | 30 | |
12. | (12.) | RotesRudel Fellbach | 24 | 5 | 19 | 25 | : | 61 | 15 | |
13. | (13.) | VYS Friedrichshafen | 24 | 0 | 24 | 14 | : | 72 | 2 |