Der Start ist fast perfekt geglückt. Zwar trennten die Haßfurter Hawks nur anderthalb Minuten vom Dreier, doch auch mit den zwei Punkten, die sie am Sonntagabend nach Penaltyschießen aus der Dingolfinger Marco Sturm-Eishalle mit nach Hause brachten, waren nicht nur die knapp 90 mitgereisten ESC-Fans unter den offiziell 461 Zuschauern vollauf zufrieden.
"Wir hatten am Anfang etwas unsere Probleme", umschrieb ESC-Angreifer Timo Zürcher die erste Viertelstunde der knapp mit 5:4 gewonnenen Partie, nachdem der ansonsten überragende Schlussmann Nicolas Hetzel bereits zwei Mal die Scheibe aus seinem Netz holen musste. Und auch der Anschlusstreffer von Lukas Kratschmer, der Zürchers Vorlage zum 2:1 verwertete (15.), läutete die Wende noch nicht ganz ein: Dingolfings Peter Sulcik stellte noch vor der ersten Pausensirene den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (16.).
Drei Treffer in Überzahl
"Da waren wir noch nicht im Playoff-Modus", grinste der 22-Jährige, der nach zuvor wochenlanger Corona-Zwangspause wieder im Hawks-Trikot stürmte. "Aber danach waren wir richtig gut drin", verwies er zufrieden auf die zwei weiteren Abschnitte, in denen er und seine Teamkollegen vor allem dank eines überzeugenden Power-Plays den Spieß umdrehen konnten.
Jakub Sramek (25.) und Jan Trübenekr (30.) markierten jeweils bei einer 5-4-Überzahlsituation den Ausgleich. Der zuletzt ebenfalls lange fehlende Daniel Hora sorgte dann – ebenfalls mit einem Spieler mehr auf dem Eis – knapp vier Minuten vor dem Ende der Begegnung mit dem erstmaligen Führungstreffer für Jubelstürme im Gästeblock (57.).
Nicolas Hetzel pariert zwei Penaltys
Erst in der 59. Minute verhinderte Dingolfings Peter Sulcik mit dem 4:4-Ausgleich, dass die Hawks alle drei Punkte entführen. "Das war natürlich etwas ärgerlich", gab Zürcher zu, dass er die Maximalausbeute gerne mitgenommen hätte. "Das war aber ein Supertor", kommentierte Vorstandsmitglied Andreas Kurz den späten Ausgleich der Hausherren. Er bezeichnete das Ergebnis nach 60 Minuten in einem Spiel, das "nichts für schwache Nerven" war, insgesamt als "gerecht".
Dass die Entscheidung, wer zwei Zähler auf seinem Guthabenkonto gut geschrieben bekommt oder nur einen, nach ergebnisloser Verlängerung erst im Penaltyschießen fiel, war für die neutralen Zuschauer das i-Tüpfelchen eines spannenden Duells. Und nachdem Daniel Hora bereits erfolgreich war (Jan Trübenekr war mit seinem Alleingang gescheitert), machte Nicolas Hetzel im ESC-Tor zwei Versuche der Isar Rats zunichte. Jakub Sramek sorgte letztlich für das "Golden Goal" und somit für große Erleichterung bei allen Haßfurter Beteiligten.
Zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt
"Ob wir verdient gewonnen haben oder nicht, ist egal. Natürlich ist Penalty auch Glückssache. Aber die Mannschaft, die selbst nach einem 0:2- und 1:3-Rückstand zu keiner Zeit aufgesteckt hat, hat sich das aufgrund ihres tollen Einsatzes erkämpft. Das war wirklich gut", gab Kurz zu Protokoll.
"Ich freue mich jetzt, das wir so gestartet sind und die ersten zwei Punkte eingefahren haben", stieg Timo Zürcher ebenso wie alle restlichen Hawks letztlich aber sehr zufrieden und mit strahlendem Gesicht in den Mannschaftsbus, der kurz nach Mitternacht wieder in Haßfurt ankam.