Der TSV Knetzgau und die DJK Oberschwappach starten in der kommenden Saison mit einer Spielgemeinschaft in der Kreisliga Schweinfurt 2. Die Initiative zum Zusammenschluss ging vom TSV aus. "Wir haben zur nächsten Saison mindestens drei hochkarätige Abgänge zu verzeichnen", so der TSV-Vorsitzende Stefan Schmidt. "Und die sind in der Qualität nicht zu ersetzen". Daher habe man sich bereits an Weihnachten mit dem Nachbarverein zusammengesetzt. "Wir haben der DJK ein Konzept vorgelegt. Das Interesse war vorhanden, und in der vergangenen Woche kam nun das Okay aus Oberschwappach", bestätigte Schmidt, dass die SG nun wohl "in trockenen Tüchern" sei.
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Dabei habe sich der TSV die Entscheidung nicht leicht gemacht. "Natürlich geben wir, wie auch die DJK Oberschwappach, unsere Eigenständigkeit nur ungern auf. Wenn beide Vereine aber allein weitermachen, fehlt gleich zweimal genügend Qualität für die Kreisliga. Gemeinsam sind wir dann aber gut genug", glaubt Schmidt, dass die neue Mannschaft eine gute Rolle in der Kreisliga Schweinfurt 2 spielen wird.
Der Qualitätsverlust bei den Knetzgauern droht durch die feststehenden Abgänge von Sven Tropper und Dominik Heide (beide zum FC Haßfurt) sowie Dominik Zangl, der als Spielertrainer zu seinem Heimatverein SSV Gädheim wechselt. "Die Abgänge können wir nicht ganz verstehen, müssen sie aber akzeptieren", betont der TSV-Vorsitzende.
Wer wird SG-Trainer?
Ein ganz anderes "Problem" hat die neue SG allerdings hinsichtlich der Trainerfrage. Beim TSV Knetzgau ist erst seit wenigen Wochen das Duo Joe Hetterich und Thomas Mahr aktiv. Bei der DJK Oberschwappach hat Spielertrainer Michael Reugels, ehemals selbst beim TSV als Spieler aktiv, sein Engagement bereits verlängert. Und der wird laut Schmidt auch die SG in der kommenden Saison unter seinen Fittichen haben. "Früher gab es immer das Problem, keinen Trainer zu bekommen, jetzt haben wir sogar drei", so Schmidt. Wobei die künftige Rolle von Mahr und Hetterich noch nicht ganz geklärt ist. "Klar ist aber, dass wir alle drei behalten wollen", betont Schmidt. Entsprechende Gespräche würden derzeit noch laufen.
Bereits im Herbst des vergangenen Jahres hatte der TSV beim Ortsrivalen FC Knetzgau zwecks einer Zusammenarbeit angeklopft, doch habe der FC eine Spielgemeinschaft abgelehnt. Dessen Vorsitzender Alexander Klauer spricht von einem "nicht akzeptablen Angebot" des TSV. Der ging deshalb auf die Oberschwappacher zu, mit denen bereits seit zwei Jahren eine Spielgemeinschaft für die Reservemannschaften existiert.
"Klar ist, ohne die Abgänge wären wir heuer nicht so offensiv auf Oberschwappach zugegangen", meint Schmidt, dass der TSV und die DJK sonst mindestens noch ein Jahr allein hätten durchhalten können. Aber: "Jeder Verein hat doch mittlerweile zu kämpfen. Wir haben keine eigene Jugend mehr, wollen künftig aber noch enger mit der JFG Dreiberg Kickers kooperieren", so Schmidt. Und weiter: "Ich denke, das war für uns jetzt der richtige Weg. Wir mussten einfach reagieren."
Zwar hätten einige altgediente TSV-Spieler "nicht euphorisch" auf die Mitteilung aus der Vorstandschaft reagiert, "insgesamt aber haben sie es schon positiv aufgenommen." In Oberschwappach gab es sogar eine mannschaftsinterne Abstimmung über die neue Ausrichtung. Schmidt betont aber, dass "beide Vereine weiterhin eigenständig existieren."
Kurios: Am Wochenende treffen beide Mannschaften zum Rückrundenauftakt in Oberschwappach (Sonntag, 15 Uhr) aufeinander - falls der Bayerische Fußball-Verband am Freitag nicht noch eine Generalabsage beschließt. Das Hinspiel endete übrigens mit einem 3:1 für den TSV Knetzgau...