Acht Punkte, Tabellenplatz 15 in der Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2: Der TV Königsberg ist als Schlusslicht massiv vom Abstieg bedroht. Deshalb hat sich der Verein zu einem Trainerwechsel entschlossen, Spielertrainer Kevin Frazier auf dessen Wunsch hin von seinen Pflichten entbunden und mit Enrico Wetz gleich einen Nachfolger präsentiert.
"Natürlich hat uns die sportliche Situation zum Handeln gezwungen", erklärt der TVK-Vorsitzende Johannes Burkard gegenüber dieser Redaktion. Die Initiative zum Wechsel sei allerdings in erster Linie von Frazier ausgegangen. Der sei beruflich zu stark eingebunden, sein Beruf bei den Fränkischen Rohrwerken in Königsberg habe ihn oft nach Mexiko und in die USA geführt, so dass Frazier seinem Trainerjob nicht in dem Maße nachkommen konnte, wie es in der aktuellen Situation nötig gewesen sei.
"Alle drei Monate mal für vier Wochen nicht da zu sein, lässt sich mit dem Trainerjob nicht vereinbaren", begründet Frazier den Schritt, sein Engagement in Königsberg zu beenden. Der 35-Jährige strebt deshalb vorerst auch keinen neuen Trainerposten an, die Fußballschuhe kommen erst einmal in den Schrank, so der Ex-Landesliga-Spieler des SV Euerbach/Kützberg, der künftig mehr Zeit für seine Familie haben will.
Acht Spiele lang wartete der TV Königsberg auf den ersten Torerfolg in der Kreisliga, erst am 26. September gelang es Stefan Lediger bei der 1:2-Niederlage beim TV Jahn Schweinfurt, diesen Bann zu brechen. Zwei Wochen später fuhr der TVK beim 2:1 in Unterhohenried seinen ersten Saisonsieg ein. Das 3:2 am 15. Spieltag im Kellerduell gegen die SG Sennfeld war dann der zweite und bislang letzte "Dreier" für die Königsberger.
Dem sollen ab März nun weitere folgen. Mit Enrico Wetz habe man einen neuen Trainer gefunden, dem man die Aufgabe, den Königsbergern in den verbleibenden 13 Spielen nach der Winterpause den Klassenerhalt zu sichern, zutraue. "Wir sind ja nicht abgeschlagen, sondern haben mit Hofheim, Unterhohenried, Sennfeld und Hesselbach vier Mannschaften, die leistungsmäßig ähnlich dastehen wie wir", verweist Burkard auf die enge Situation im Tabellenkeller.
"Wichtig wird auch sein, unserer Lazarett leer zu bekommen", nennt Burkard einen weiteren Grund, warum die bisherige Saison eine zum Vergessen sei. "Teilweise haben in der ersten und zweiten Mannschaft über zehn Spieler gefehlt", sagt er – diese Ausfälle waren nicht nicht zu kompensieren.
Enrico Wetz könne auf zahlreiche Trainerämter, unter anderem auch als Co-Trainer beim FC 05 Schweinfurt unter Gerd Klaus und zuletzt bis 2018 beim Bezirksligisten DJK Dampfach zurückblicken. Der 45-Jährige war zuletzt bei den Junioren des TV Haßfurt eingebunden. Beruflich ist der Haßfurter wie auch Kevin Frazier bei den Fränkischen Rohrwerken und kennt daher auch viele seiner künftigen Spieler, die in großer Zahl dort beschäftigt sind.
Klares Ziel ist der Klassenerhalt
"Auch deshalb musste ich nicht lange überlegen, als die Anfrage kam", freut sich Wetz über die neue Aufgabe. Dass die nicht einfach wird, "ist mir klar, aber ich freue mich auf die Herausforderung. Wichtig wird sein, dass wir als Mannschaft eng zusammenrücken und uns Vieles im Training erarbeiten", hat Wetz klare Vorstellungen, wie er die junge Mannschaft zum Ziel Klassenerhalt führen kann.
Die Vorbereitung beginnt beim TV Königsberg am 28. Januar, dann allerdings ohne Frazier, der auch als Spieler nicht mehr zur Verfügung steht. Auch Jan Janus hat den TVK verlassen – mit noch unbekanntem Ziel. Seine erste Bewährungsprobe hat Wetz am 13. März, wenn die Königsberger zum Auftakt nach der Winterpause zur SG Knetzgau/Oberschwappach müssen.