
Seit mehr oder weniger fünf Monaten fiebern sie darauf hin, nun ist es so weit: Die Handballer des TV Königsberg steigen an diesem Samstag (18 Uhr) ins Spielgeschehen der Bezirksoberliga Unterfranken (BOL) ein. Das Heimspiel gegen die HSG Volkach ist die erste in der über 50-jährigen Vereinsgeschichte des TVK. Und sie haben sich ohne Frage gut vorbereitet auf diesen Augenblick.
Bereits seit Anfang Mai, also ziemlich genau seit fünf Monaten, befindet sich die Mannschaft von Trainer Jochen Bauer in der Saisonvorbereitung. "Natürlich hat die Mannschaft zuerst gestöhnt", berichtet Felix Käb. "Aber wir haben es durchgezogen. Und wir haben die Früchte dieser Arbeit schon in unseren bisherigen Testspielen gesehen", fügt der 28-Jährige, der sowohl Kreisläufer als auch Abteilungsleiter der Königsberger Handballer ist, hinzu.
Schnelligkeit und Stärke sind Trümpfe des TV Königsberg
Das verwundert nicht, hatte die Athletik des Teams doch einen gewichtigen Anteil am überwältigenden Erfolg der zurückliegenden Runde. Die Physis war der große Trumpf der Königsberger, die sich den Meistertitel und somit den Aufstieg in die BOL bereits vorzeitig Anfang März gesichert hatten. Kein Wunder also, dass Bauer auch in diesem Sommer weiter an dieser Stärke seines Teams gefeilt hat.
Freilich haben sie nicht nur auf der Tartanbahn geackert, die Aufsteiger des TVK. "Seit zwei Monaten arbeiten wir auch stark mit dem Ball, verbessern unsere Angriffskonzeptionen und arbeiten an unserer Abwehr", sagt Käb. Denn: "In der BOL erwarten uns andere Brocken. Wir sind aber gewappnet. Wir geben alles für unser Ziel." Königsberg in der höchsten Klasse Unterfrankens, das soll keine Eintagsfliege sein. "Wir wollen den TVK da oben etablieren."
Der Sprung von Bezirksliga zu Bezirksoberliga, in den Augen Käbs ist der größer als ein Klassenunterschied. Einerseits gebe es keine "Selbstläufer" mehr, andererseits erhöht sich die Schlagzahl (in der BOL duellieren sich zwölf, nicht wie in der Bezirksliga zehn Teams) merklich. "Wir brauchen in jedem Spiel hundert Prozent, du hast keine Zeit zum Durchschnaufen mehr", so Käb. Freie Wochenenden gehören fortan der Vergangenheit an, etwaige Verletzungen wiegen schwerer.
Auch deshalb ist man in Königsberg froh über die Verstärkungen, die zur neuen Runde dazustoßen. Henning Welsch ist vom MHV Schweinfurt nach Königsberg gekommen, Lukas Pabst von der SpVgg Giebelstadt. Ebenfalls neu dabei ist Robert Eckart, der vor seinem Umzug nach Unterfranken für den Lüner SV in Westfalen aktiv war. "Dass unser Kader breiter geworden ist, wird uns beim Erreichen unseres Saisonziels definitiv helfen", glaubt Käb. Das lautet als Aufsteiger ganz klar Klassenerhalt. "Wir müssen uns nicht verstecken, wir haben das Zeug dazu und glauben an uns. Wir sind heiß."
Zukunft der Königsberger Handballer ist ungewiss
Dieser Mission wird der TVK in seinen Heimspielen wie eh und je in der Haßfurter Dreifachturnhalle nachgehen. Die Halle neben dem Schulzentrum ist seit Jahren die Heimat der Königsberger, deren eigene Halle für den Handballsport schlicht ungeeignet ist. Was allerdings in der Saison 2025/26 passieren wird, steht ligaunabhängig aktuell noch in den Sternen. Denn die Halle in Haßfurt soll nach jetzigem Stand der Informationen ab Ostern 2025 generalsaniert werden. "Für diese Saison haben wir noch die Zusage", sagt Käb. "Wo wir danach spielen, wissen wir aktuell noch nicht."
Wo der TVK dann spielen wird, ob in Zeil oder in Schweinfurt, ist Zukunftsmusik. Zunächst einmal gilt für das Bauer-Team einzig und alleine diese schon jetzt historische BOL-Saison. Und die werden Käb und seine Mitspieler genießen: "Die Vorfreude ist jetzt schon riesig."