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Fussball: Kreisliga SW 2
Eltmann feiert Derbysieg in Ebelsbach und holt sich die Tabellenspitze der Kreisliga zurück
Vor einer starken Kulisse kommt der schwache Rapid gegen die SGE gehörig unter die Räder. Dem Haub-Team fehlen die Erklärungen für den enttäuschenden Auftritt im Spitzenspiel.
Eine Szene, die sinnbildlich steht für dieses Derby: Eltmanns Dominik Preissner (Mitte) dreht nach seinem Führungstor jubelnd ab, während der Frust bei den Ebelsbachern Dominik Thomas, Jamar Eleby und Mirco Bräutigam (von links) unverkennbar ist.
Foto: Ralf Naumann | Eine Szene, die sinnbildlich steht für dieses Derby: Eltmanns Dominik Preissner (Mitte) dreht nach seinem Führungstor jubelnd ab, während der Frust bei den Ebelsbachern Dominik Thomas, Jamar Eleby und Mirco Bräutigam ...
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 12.05.2024 02:44 Uhr

Prinzipiell passte es wie die Faust aufs Auge, welches Lied der Ebelsbacher Stadionsprecher Jan Virnekäs zum Einlauf herausgesucht hatte. John Barrys ikonische Titelmelodie des James-Bond-Klassikers "007 jagt Dr. No" von 1962 hallte aus den Lautsprechern, während Spitzenreiter SV Rapid Ebelsbach und Verfolger SG Eltmann den Platz zu diesem Derby und Spitzenspiel der Kreisliga Schweinfurt 2 betraten. 

Die Gäste um Spielertrainer Matthias Strätz, nach Verletzung und wegen des rotgesperrt fehlenden Andreas Aumüller von Beginn an auf dem Rasen, waren als Bösewichte über den Main gekommen, um sich die Tabellenspitze zurückzuholen. Und anders als auf der Leinwand, auf der selbstverständlich immer James Bond das letzte Wort hat, gelang das auch. Mit 4:0 siegte die SGE gegen einen Kontrahenten, der, bildlich gesprochen, seine Pistole schlicht in der Kabine vergessen hatte. 

Haub: "Glückwunsch an Eltmann"

"Glückwunsch an Eltmann. Wenn du zweimal so klar verlierst, sind sie zu Recht an uns vorbeigezogen", kommentierte Rapid-Spielertrainer Clemens Haub die Niederlage, die klarer kaum hätte ausfallen können. Und er räumte ein, wohl die falsche Herangehensweise gewählt zu haben: hinten tief und sicher stehen, den Gegner mit langen Bällen auskontern. "Das ging überhaupt nicht auf."

In der Tat brauchten die Gäste nicht lange, um zu zeigen, wer am Ende dieses Derbys über den Rasen tanzen wird. Nach einem vom starken Tobias Ulbricht per Kopf weitergeleiteten Ball startete Dominik Preissner durch, ließ Peter Trautner keine Chance und stellte auf 1:0 (12.). Nur fünf Minuten später erlief Omar Senghore einen Flankenball an der Grundlinie, während sich die Ebelsbacher Hinterleute nicht einigen wollten, wer nachgeht. Senghores Flanke versenkte Ulbricht technisch wertvoll im kurzen Eck.

Zwei Aktionen, zwei Wackler in der Defensive, zwei Tore – der Ebelsbacher Abwehrverbund, der vor dieser Partie nur sensationelle 20 Gegentore in 27 Spielen zugelassen hatte, wirkte so verunsichert wie die gesamte Mannschaft, der das Fehlen des verletzten Luka Hornung (Muskelfaserriss) schmerzlichst anzumerken war. "Wir hatten uns so viel vorgenommen. Das war einfach zu wenig", rang Innenverteidiger und Rapid-Kapitän Jamar Eleby um Erklärungen für die Derbypleite.

Keine Bratwürste, dafür noch zwei Tore der SG Eltmann

Wer auf den Rängen seitens der Ebelsbacher, darunter auch die Bundestagsabgeordnete und gebürtige Ebelsbacherin Dorothee Bär, auf Besserung im zweiten Durchgang gehofft hatte, wurde enttäuscht. Und das nicht nur, weil die Bratwürste schon vor dem Pausenpfiff aus waren. Weiterhin zu passiv, zu brav – das Haub-Team kassierte in diesem Derby keine einzige Gelbe Karte – trat der Rapid auf. Das nutzte die SGE in Form von Ulbricht, der bei einem Schuss von Lorenz Söldner seinen Schlappen dazwischen hielt und so den Ball unhaltbar ins lange Eck zum 3:0 abfälschte (55.). Dass auch noch Preissner nach einem weiteren individuellen Fehler seinen Doppelpack schnürte, war letztlich Makulatur (82.).

Zu oft einen Schritt zu spät, zu selten in den Zweikämpfen: Ebelsbach verlor gegen Eltmann auch in der Höhe verdient.
Foto: Ralf Naumann | Zu oft einen Schritt zu spät, zu selten in den Zweikämpfen: Ebelsbach verlor gegen Eltmann auch in der Höhe verdient.

"Das war eine überragende Mannschaftsleistung von uns", freute sich auf der anderen Seite Matthias Strätz über den Derbysieg und den zurückeroberten Spitzenplatz. "Wir wollten, wir mussten und wir waren da." Mit dem Heimspiel gegen Hermannsberg und dem Auswärtsspiel in Dittelbrunn hat Eltmann Titel und Meisterschaft selbst in der Hand. Also lautet die Devise laut Strätz: "Heute Derbysieg feiern, ab Dienstag Fokus auf Hermannsberg."

Und Ebelsbach? Die Köpfe hingen ganz, ganz tief nach diesem 0:4. Doch auch der Rapid ist noch voll im Geschäft, muss in Sachen Meisterschaft eben auf einen Patzer der SGE wie jüngst gegen den TV Haßfurt hoffen. Was vielleicht etwas Mut macht im Schlussakt dieser Saison: Auch für James Bond war nach der Jagd auf Dr. No lange nicht Schluss.

Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2, Männer
SV Rapid Ebelsbach – SG Eltmann 0:4 (0:2)
Ebelsbach:
P. Trautner – Eleby, Bräutigam, K. Bugner, Wacker, S. Brix, Lediger, Kaufmann, M. Brix, Haub, Thomas. Eingewechselt: Werb, Wels, Christalle, Then, J. Bugner.
Eltmann: Kapitz – Schmidt, Strätz, Thomann, Preissner, Senghore, Fischer, Söldner, Fösel, Ulbricht, Bühl. Eingewechselt: Kremer, Kolenda, Aboalrz, Kaiser.
Schiedsrichter: Marcel Geuß (SV Sylbach). Zuschauende: 650. Tore: 0:1 Dominik Preissner (12.), 0:2, 0:3 Tobias Ulbricht (17., 55.), 0:4 Dominik Preissner (82.).

 
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