"Unsere Aufgabe im Jahre 2023 ist es, Traditionen zu bewahren, Neues zuzulassen, einen funktionierenden Sportbetrieb zu gewährleisten, die geschaffenen und bereitgestellten Anlagen pfleglich zu nutzen sowie den Verein mit Leben zu erfüllen und gemeinsam in Bewegung zu bleiben." Dies betonte Vorsitzender Helmut Zirnsak beim Ehrenabend zum 75-jährigen Jubiläum des SV Rapid Ebelsbach. Otto Frank wurde dabei als einzigem noch lebenden Gründungsmitglied eine besondere Ehrung zuteil.
"Heimat – das ist das, was der SV Rapid seinen Mitgliedern sein soll und jedem einzelnen hoffentlich auch ein Stück weit ist", begann der Vorsitzende Helmut Zirnsak seine Festrede und gab einen Blick in die Vereinsgeschichte.
So wurde am 4. Dezember 1948 der Sportverein "Rapid" Ebelsbach von 62 Ebelsbachern und Gleisenauern gegründet. Größtes Problem sei dann die Sportplatzfrage gewesen. "Man hatte großes Glück, denn nur drei Tage danach wurde von Bürgermeister Hartmann und Baron Werner von Rotenhan eine Lösung unweit des Bahnhofs gefunden. Am 18. März 1949 konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden und schon am Pfingstsonntag wurde der Platz feierlich eingeweiht und angespielt", zeigte Zirnsak diese Rekordzeit für die Baumaßnahme auf. Mit Otto Frank und Manfred Wippich waren noch zwei Spieler dieser Meister-Mannschaften anwesend und aus der Ära von Vorsitzenden Helmut Aupelt, in die auch die Fahnenweihe im Jahre 1963 fiel.
Immense Leistungen des SV Rapid für das neue Sportgelände
Wie Zirnsak ausführte, habe der SV Rapid auch sein Sportangebot wesentlich ausgeweitet "vor allem ist er viel weiblicher geworden und die Frauen haben sich ihr heutiges Standing im Rapid regelrecht erkämpfen müssen."
Beim Olympischen Fackellauf des Jahres 1972 sei der SV Rapid sogar Teil der internationalen Sportfamilie und Sportgemeinschaft geworden und 1973 habe man das 25-jährige Bestehen gefeiert, wobei Ehrenvorsitzender Aupelt das Verhältnis zwischen Altdorf und Flüchtlingslager ansprach. "Der Sportverein hat hier die ersten goldenen Brücken von Mensch zu Mensch gebaut und kann mit Stolz heute vermerken, dass er die beiden Gruppen zu einer Gemeinschaft zusammenbrachte."
Die Jahre von 1975 bis 1980 und von 1987 bis 1990 waren dann geprägt von einer großen Bautätigkeit am neuen Sportgelände. "Die Leistungen des SV Rapid bei dessen Bau waren immens. Die Gemeinde Ebelsbach honorierte sie, indem sie dem Verein für ihre Sportanlagen ein besonderes Nutzungsrecht auf Dauer einräumte. Ohne einen Sigbert Mantel hätten wir das nie und nimmer so hingekriegt. Dafür wurde er am 19. Mai 1990 zum Ehrenvorsitzenden ernannt", sagt Zirnsak.
Seit dieser Zeit sei nun er selbst an der Spitze des Vereins und zum Jubiläum sei der 1. Mannschaft unter ihrem Trainer Luka Hornung erstmals der Aufstieg in die Bezirksliga gelungen, was ein ganz besonderer sportlicher Erfolg sei.
Über 70 Jahre dem Verein treu geblieben
"Der Sport steht bei uns hoch im Kurs und der Rapid macht zum großen Teil Ebelsbach aus", meinte Schirmherr Bürgermeister Martin Horn. Die Jugend zum Sport zu ermuntern und zu Mitgliedern im Verein zu erziehen, sei gerade in der heutigen Zeit wichtig, wo Kinder mehr am PC seien und der Bewegungsmangel sich in der Kindheit zeige.
BLSV-Kreisvorsitzender Günter Jackl nannte das 75-jährige Jubiläum einen wahren Grund zum Feiern und der Verein dürfe stolz auf seine Geschichte sein. Er überreichte dem Verein die Ehrenurkunde des BLSV Bayern und stellte gleichzeitig die Verdienste des bisherigen Vorsitzenden Helmut Zirnsak heraus, der schon über 30 Jahre an der Spitze des SV Rapid Ebelsbach fungiert. Für seinen Einsatz zeichnete er ihn mit der Ehrennadel in Gold aus.
Besondere Ehrungen wurden dann Otto Frank als Gründungsmitglied für 75- jährige Vereinstreue sowie Manfred Wippich für 70 Jahre Mitgliedschaft zuteil. Sechs Mitglieder dürfen nun aufgrund ihrer Verdienste den Titel "Ehrenmitglied" tragen: Daniela Beck, Ottmar Kuhn, Christian Mantel, Petra Ziegler, Walter Ziegler und Otto Frank. Auch langjährige Vorstandsmitglieder, Abteilungsleiter und -leiterinnen sowie Übungsleiter und -leiterinnen erhielten eine besondere Anerkennung, bevor die Mitglieder für ihre jahrzehntelange Treue geehrt wurden. Florian Mayer und Magdalena Leirich sorgten für die musikalische Umrahmung.