
Die Revanche ist ausgeblieben. Wie schon im Hinspiel im August setzte sich der favorisierte FC Sand, diesmal im Seestadion, im Derby gegen die SG Eltmann durch. 2:1 hieß es nach 100 teils heiß umkämpften Spielminuten, von denen vor allem die letzten 15 besonders brisant gewesen waren.
"Chapeau, die Schlussphase war nochmal richtig geil. Wir haben uns nicht aufgegeben", bilanzierte SGE-Coach Matthias Strätz, für den die Partie die erste offizielle Rückkehr zu seinem Ex-Klub gewesen war. "Das war eine deutliche Steigerung zum letzten Wochenende. Die Jungs waren eine Mannschaft, hatten Feuer, haben eine super erste Hälfte gespielt."
In der Tat duellierten sich beide Teams in den ersten 45 Minuten absolut auf Augenhöhe. Chancen gab's auf dem schwierig zu bespielenden Sander Rasen auf beiden Seiten gute. Hüben wie drüben hielt die Null, weil je ein Verteidiger den Ball noch kurz vor der Torlinie klärte. Die völlig zutreffende und einhellige Meinung der Sander Kiebitze auf der Tribüne: Wer diese Leistung der SG Eltmann sieht, kann nicht glauben, dass die Strätz-Elf in der Tabelle der Bezirksliga Ost nur knapp über den Abstiegsplätzen steht.
Steffen Ullrich verletzt sich und muss vom Platz getragen werden
Hälfte zwei begann mit einem Dämpfer für die Korbmacher. Steffen Ullrich, bis dahin mit einer guten Leistung in der Defensive, verletzte sich bei einem eher harmlosen Zweikampf an der Seitenlinie und musste auf der Trage in die Kabine gebracht werden. Diesen Bruch im Spiel hätten die Eltmänner beinahe ausgenutzt: Mit der nächsten Aktion servierte Andreas Aumüller nach einem schnell ausgeführten Bühl-Freistoß für Kai Hochrein, dessen Schuss der sich lang machende Nils Nigbur im Sander Tor noch so eben um den Pfosten lenkte (54.).
Treffsicherer dagegen die Sander: Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte trieb Kapitän Fabian Röder den Ball an seinen beiden Bewachern vorbei (Strätz: "Das war halbherzig, da muss er taktisch zu Fall gebracht werden") und bediente Lorenz Schäder, der kaltschnäuzig zum 18. Mal in dieser Saison einnetzte (58.). Den folgende Durchhänger der SGE nutzten die Gastgeber aus, wenn auch auf kuriose Weise: Röders Freistoß von der Außenlinie landete, an Freund und Feind vorbei, am kurzen Pfosten in den Maschen. "Klar schießt er geile Freistöße. Aber die Positionen müssen einfach besetzt sein", monierte Strätz.
Omar Senghore macht es nochmal spannend
Doch die SGE steckte nicht auf, biss sich gegen zehn Sander (Felix Beck musste nach einem Foul an Manuel Thomann für zehn Minuten raus) wieder rein und leckte dank eines Elfmeters von Omar Senghore Blut (86.). Doch trotz zehnminütiger Nachspielzeit und einer Großchance von Marc Fischer, den der Sander Christopher Kober über weite Strecken abmeldete, brachte Sand den Vorsprung über die Zeit.
"Unterm Strich ist der Sieg verdient, auch wenn uns heute fünf bis zehn Prozent gefehlt haben", meinte ein zufriedener FCS-Trainer Maximilian Zang, dessen Sander nun quasi alleiniger Verfolger des Spitzenreiters aus Bad Kissingen sind. "Letztlich war die Schlussphase ein guter Test für uns, um zu sehen, wie stabil wir sind. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen." Sein Gegenüber derweil verließ die alte Wirkungsstätte mit gemischten Gefühlen: "Eine Derbyniederlage tut immer weh. Aber wir waren nah dran an einem Punkt. Du hast hier heute zwei gleichwertige Mannschaften gesehen."
Fußball: Bezirksliga Unterfranken Ost, Männer
FC Sand – SG Eltmann 2:1 (0:0)
Sand: Nigbur – Beck, Knoblach, Ullrich (54. Flachsenberger), Kober, Röder (96. Schmid), Thomann, Oppelt (79. Herrmann), Schäder (68. Düring), Nestmann, Stussak (84. Kirchner).
Eltmann: Kapitz – Kremer, Thomann, Hochrein, Senghore, Fischer, Söldner, Fösel (71. Kolenda), Aumüller (85. Münch), Bühl, Aboalrz.
Schiedsrichter: Kay Urbanczyk (TSV Unterpleichfeld). Zuschauende: 350. Tore: 1:0 Lorenz Schäder (58.), 2:0 Fabian Röder (67.), 2:1 Omar Senghore (86., Foulelfmeter).