Ein gewonnener Punkt? Zwei verlorene Punkte? Wer es mit der DJK Dampfach hält, konnte sich seiner Gefühle nach dem Nachholspiel in der Fußball-Landesliga Nordwest am Mittwochabend gegen den FC Fuchsstadt nicht so ganz sicher sein. Unverrückbar ist dagegen: Durch dieses 1:1-Unentschieden wartet die Mannschaft von Trainer Oliver Kröner seit inzwischen acht Partien auf einen Sieg.
Einen "Husarenritt" nannte Kröner das, was seine noch neun verbliebenen Mannen in der Nachspielzeit im Salistadion fertiggebracht hatten. Gute vier Minuten sahen die 400 Zuschauerinnen und Zuschauer bereits von der Nachspielzeit, als Danny Schlereth einen Flankenball von der rechten Außenbahn servierte und der eingewechselte Max Witchen den Ex-FC-05- und Ex-Aubstadt-Keeper Lukas Wenzel bezwang. Es war der verdiente Ausgleich in einer vor allem in der Schlussphase ziemlich hitzigen Partie. "Meine Mannschaft hat eine wahnsinnige Moral bewiesen", lobte Kröner hinterher.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es diese Energieleistung gar nicht gebraucht hätte. Eigentlich. Denn die DJK dominierte diese Partie über weite Strecken, ließ Fuchsstadt vor allem in den ersten 45 Minuten keine Luft zum Atmen. Weil aber Thiemo Persch (11.), Simon Roppelt (25.) und Danny Schlereth (32.) ihre teils grandiosen Chancen nicht im gegnerischen Tor unterbrachten, war von der Dampfacher Überlegenheit auf der Anzeigetafel rein gar nichts zu sehen.
Dieses Bild änderte sich nach der Halbzeitpause. Fuchsstadt kam nun besser rein, bekam mehr Räume und schaffte es fortan, Nadelstiche zu setzen. Freilich mischte auch die DJK noch ordentlich mit, beim Versuch von Andreas Kundmüller war Wenzel im kurzen Eck jedoch zur Stelle (57.). Auf der Gegenseite hatte Dampfach Glück, dass Maurice Volz mit seinem Lupfer zwar Noah Mack im DJK-Tor überwand, den Ball aber auch etwas zu hoch ansetzte (61.).
Volz nutzt Fehlpass aus, Gonnert sieht die Rote Karte
Doch dann kam Minute 72, die den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Fuchsstadt nutzte einen üblen Dampfacher Fehlpass im Spielaufbau aus, blies zum Gegenangriff, den Volz zur Führung des FC ausnutzte. Weil vier Minuten später auch noch Chris Gonnert vorzeitig vom Platz musste – Schiedsrichter Peter Haas hatte ein Nachtreten gegen den am Boden liegenden Yanik Pragman gesehen –, waren die Hausherren fortan nicht nur im Rückstand, sondern auch in Unterzahl. Was folgte, war der von Kröner besagte "Husarenritt", der Dampfach noch einen einigermaßen versöhnlichen Abend bescherte.
"Wir haben in der ersten Halbzeit, die von unserer Seite nicht gut war, den Grundstein dafür gelegt, dass es bis zum Schluss eng blieb. Der Ausgleich war bitter, aber als fairer Sportsmann gesprochen war er auch nicht unverdient", meinte FC-Coach Thomas Kaiser. "Das war eine wahnsinnige Energieleistung in einem irren Kampfspiel. Dass das für uns heute aber zwei verlorene Punkte sind, hat jeder hier im Stadion gesehen", sagte Kröner. "Es ist ein wahnsinnig glücklicher Punktgewinn für den Gegner. In der Summe ist das Unentschieden aber total verdient."
Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
DJK Dampfach - FC Fuchsstadt 1:1 (0:0)
Dampfach: Mack – Schlereth, Gonnert, Schenk, Persch, Först (77. Moser), Zeiß, Tully (64. Witchen), Lörzer, Baumgärtner (58. Kundmüller), Roppelt (46. Albascha).
Fuchsstadt: Wenzel – Wiesler, Bartel, Thurn, Neder (64. Kilchert), Lormehs, Erhard (75. Schmitt), Volz (83. Gehring), Pragmann (87. Pache), Halbig, Erfani (58. Emmer).
Schiedsrichter: Peter Haas (Katzwang). Zuschauende: 400. Tore: 0:1 Maurice Volz (72.), 1:1 Max Witchen (90.+5). Rot: Christopher Gonnert (76., Dampfach). Gelb-Rot: Luca Zeiß (90. + 2, Dampfach).
