
Das halbe Dutzend ist voll. Und das ganze auch. Nach sechs Spieltagen sieht die Zwischenbilanz der DJK Dampfach in der Fußball-Landesliga Nordwest düster aus. Sechs Tore hat die Elf von Trainer Oliver Kröner bisher erzielt, im Schnitt also eines pro Spiel. Jedoch hat sie auch satte zwölf Treffer kassiert, ein Drittel davon beim 0:4 vergangenen Sonntag beim ASV Rimpar. Nur vier Zähler hat Dampfach bisher eingesammelt, steckt schon in der ersten Phase der neuen Spielzeit als aktueller Vorletzter des Tableaus wieder im Tabellenkeller. Dabei hatten sie sich das bei der DJK anders erhofft.
Oliver Kröner: "Die Zahlen lügen nicht"
Aber: "Die Zahlen lügen nicht", räumt Kröner ein. Und doch taugen sie nicht als alleinige Kennziffern, um den Saisonstart zu beschreiben. "Wenn man die Spielverläufe anschaut, sieht man: Die Partien hätten auch ganz anders laufen können", sagt Kröner. Ausreden will er keine suchen, zählt aber auf: "In Bamberg liegen wir nach einer Minute zurück, Vatan Spor nutzt zwei Freistöße, während wir nur den Pfosten oder den Keeper treffen und verlieren. In Rimpar schaffen wir es nach fünf Minuten nicht, den Ball freistehend aus fünf Metern ins Tor zu schießen, bekommen schnell Gelb-Rot und verlieren."
Die Kaltschnäuzigkeit fehle derzeit, "die Spiele laufen unglücklich. Aber natürlich fehlt uns derzeit auch die Durchschlagskraft in der Offensive und wir bekommen zu viele Gegentore. Wobei es – bis auf Rimpar – ja immer nur enge Niederlagen mit einem Tor Unterschied waren", so Kröner. Aber eben Niederlagen. Und die nagen an den Spielern und am Trainer. Nach dem 1:2 im jüngtsen Heimspiel gegen Vatan Spor Aschaffenburg vor knapp zwei Wochen etwa saß der Coach noch lange in seinem Trainerhäuschen und blickte über den Platz. So richtig versteht der 50-Jährige die Landesliga-Fußballwelt derzeit nicht.
Dampfach hat diesen Weg bewusst gewählt
"Wir haben von vorneherein keine Luftschlösser gebaut. Es geht um den Verbleib in der Liga. Alle wissen, dass das schwer wird", sagt Kröner. Denn natürlich gab es personelle Veränderungen: So hat der langjährige Kapitän Stefan Greb, der gut ein Jahrzehnt für Dampfach kickte, seine Karriere beendet. Mit Leon Heppt hat ein treffsicherer Offensivakteur Dampfach Richtung Bamberg verlassen und mit Adrian Hatcher fällt verletzungsbedingt ein weiterer Stürmer länger aus. Natürlich ist das Team eines der jüngeren in der Liga. Und natürlich müssen sieben neue Spieler, die aus unterklassigeren Ligen geholt wurden, erst integriert und an die neue Liga gewöhnt werden. "Wir gehen diesen Weg aber bewusst. Und er wird Zeit brauchen, die wir den jungen Spielern aber geben wollen." Zeit, die im Fußball, bei dem am Ende eben das Resultat zählt, aber nicht im Überfluss da ist. Das weiß auch der erfahrene Kröner.
"Die Spieler brauchen jetzt viel Zuspruch. Es mangelt nicht an Einsatz, Willen oder ähnlichem. Das Pendel schwingt halt derzeit einfach nicht zu uns rüber. Und das ist dann eben irgendwann auch in den Köpfen drin", sagt Kröner. Er sei aber weiter voll überzeugt von seiner Mannschaft. Es brauche jetzt die oft zitierten Tugenden wie Einsatz, Kampf, Wille, Zweikampfhärte. Und Erfolge. "Wir müssen es schaffen, dass das Pendel wieder auf unsere Seite schwingt." An diesem Samstag (14 Uhr) muss Dampfach erneut auswärts ran, in Aschaffenburg beim seit drei Spielen sieglosen TuS Leider (8./9 Punkte). Mal sehen, wohin das Pendel schwingt.
Außerdem spielen an diesem Wochenende in der Fußball-Landesliga Nordwest unter anderem: DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – TSV Mönchröden (Samstag, 16 Uhr) und TSV Aubstadt II – FT Schweinfurt (Sonntag, 15 Uhr)