Es geht voran in Ebern (Lkr. Haßberge): Die umfangreichen Bauarbeiten am ehemaligen Kompaniegebäude, in denen seit knapp einem Jahr die Internationale Fußball-Akademie (IFA) von Thomas Kastler residiert, sind nahezu abgeschlossen. Die Zimmer für die 32 erwarteten Fußballer sind bezugsfertig, ebenso der Speise-, Fitness- und Schulungsraum. Was noch fehlt, ist das gewünschte Leben in der Bude.
16 Spieler aus Südamerika und Europa hat Kastler nach eigenen Angaben bereits unter Vertrag. Chris-Stephan Dierke vom TSV Aubstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) und Daniel Biermann vom FC Oberhaid (Lkr. Bamberg) sind allerdings die einzigen, die offiziell genannt werden. Überhaupt hält sich der Initiator des Projektes in der ehemaligen Kasernen sehr bedeckt, wenn es um Namen geht. Auch wer künftig zum Trainerstab der Akademie gehört, will er noch nicht verraten.
Erst einmal solle der Betrieb anlaufen. "Wenn alles unter Dach und Fach ist, werden auch die Namen genannt", so der 51-Jährige, der auch über die bisherigen Investitionskosten schweigt. Die Vorarbeiten sind jedenfalls erledigt, der alte Bundeswehrsportplatz ist saniert, der neue Fußballplatz wartet auf die Ansaat und ein Kunstrasenplatz ist in Planung. Das Akademiegebäude selbst wurde aufwändig aufgepäppelt.
Südamerikas Talenten soll in der Fußball-Akademie an nichts fehlen
Zwar muten die Zimmer der Kicker recht spartanisch an, doch Kastler weiß, dass junge Fußballer aus Südamerika ganz andere Verhältnisse gewohnt seien. "Was wir hier trotz Corona in den letzten Monaten bewegt haben, ist der Wahnsinn", sparen weder Kastler noch sein Mitarbeiter Max Schug mit Lob für ihr Projekt. In den Gemeinschaftsräumen sind Kicker, Dart und Spielekonsolen installiert, um möglicher Langeweile entgegenzuwirken.
Wenn die Spieler erst einmal in Ebern sind, soll es ihnen schließlich an nichts mangeln – auch nicht bei der Ernährung. Mit der Arbeiterwohlfahrt in Ebern hat die Akademie einen Zulieferer für die benötigten Speisen gefunden, "der auch auf die Individualität der Spieler eingeht", sagt Schug, der die genauen Bedürfnisse der jungen Sportler ermitteln möchte, damit ihre Ernährung professionell gestaltet werden könne.
Und auch die ersten Projekte, welche die Akademie neben der Ausbildung der Jungprofis anbieten will, seien zwar noch nicht komplett in trockenen Tüchern, aber bereits in der Feinplanung, je nachdem, was und wann es die Pandemie erlaubt.
Über Ostern wollen Kastler und Co. ein Fußballcamp für Neun- bis 17-Jährige anbieten, und im August ist ein internationales U-17-Turnier vorgesehen – gespielt werden soll in Ebern und Kitzingen. 14 Mannschaften hätten bereits Interesse bekundet, darunter sogar eine Nationalmannschaft dieser Altersklasse. Über die Teilnehmerliste hüllt sich Kastler allerdings auch in Schweigen.
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"Wir entdecken und fördern die Profis von morgen", wirbt die Akademie dazu in den sozialen Netzwerken. Die IFA selbst will in diesem Turnier ebenfalls eine Mannschaft stellen und veranstaltet dafür ein Casting. Interessierte Kicker können ein Fußball-Video von sich per Whatsapp an die Nummer (01 57) 38 39 90 56 senden.