Es gab Gesprächsbedarf. Die Partie zwischen dem FC Haßfurt und dem SV Rapid Ebelsbach war keine fünf Minuten zu Ende, da marschierte Clemens Haub zu Schiedsrichter Florian Schneider, um sich diese eine Szene in der Nachspielzeit erklären zu lassen. Ein fragwürdiger Elfmeterpfiff gegen Jamar Eleby ("absolut unverständliche Entscheidung") hatte die Aufholjagd der Ebelsbacher in der Schlussphase jäh beendet, als Denis Ljuca vom Punkt zum 4:2-Endstand in diesem Verfolgerduell der Kreisliga Schweinfurt 2 traf.
Strittig war diese Situation ohne Frage, spielentscheidend eher nicht. Klar, die Gäste hätten in dieser intensiv und giftig geführten Partie noch etwa vier Minuten Zeit gehabt, auf den Ausgleich zu drücken. Doch waren es die Fehler bis zu diesem Zeitpunkt gewesen, aufgrund derer Haßfurt letztlich die Nase vorne hatte. Das sah allem Ärger zum Trotz auch Haub so: "Uns sind die Grundtugenden abgegangen. Unser Zweikampfverhalten war nicht gut, unsere Abstände zu groß. Trotzdem war es bei weitem nicht so klar, wie es das Ergebnis glauben lässt. Für mich war das heute eher ein typisches Unentschieden."
Seine Mannschaft hatte gut begonnen, hatte meist den Ball, wusste aber ohne den wegen Rückenproblemen fehlenden Haub im Sturmzentrum nicht so recht, wohin sie damit wollte. Anders die Haßfurter, die zwar in den ersten 20 Minuten kaum etwas vom Spiel hatten, dann aber zielstrebig nach vorne zogen: Lukas Schönbach schloss eine Hereingabe per Flachschuss zur Führung ab (21.).
Haßfurter Pressing trägt Früchte
Nun kippte die Partie, in der die Hausherren viel Druck auf den Ball machten, die Ebelsbacher Innenverteidiger Eleby und Dennis Christalle permanent stressten und so den Spielaufbau einschränkten. Das fruchtete, wenngleich der zweite Treffer eine sehenswerte Einzelleistung war: Valentin Feulner, ohnehin mit einer starken Partie im Zentrum, setzte zum Solo an, ließ ein paar überrumpelte Ebelsbacher hinter sich und stellte auf 2:0 (38.). Der Rapid reagierte umgehend, legte keine zwei Minuten später nach Flanke von Sascha Brix durch den Treffer von Patrik Lediger nach – das Ding war noch nicht durch für den FC.
Weil Lediger in Minute 53 aber nicht seinen zweiten Treffer – weil überhastet abgeschlossen – nachlegte, bekam Haßfurt wieder Oberwasser und nutzte einen katastrophalen Abstimmungsfehler der Marke "Nimm du, ich hab ihn sicher" zwischen Kenneth Bugner und Oliver Wacker aus: Louis Wlacil stibitzte den Ball, schickte Schönbach über rechts, und der servierte butterzart für Ljuca, der zum 3:1 einnickte (60.).
Dass Ebelsbach nun doch noch drin blieb in der Partie, lag an Peter Trautner zwischen den Pfosten. Zwei starke Flugeinlagen hielten den Rapid im Spiel, der in der 89. Minute seinen schönsten Vorstoß zeigte und dank der Kombination Lediger-Weiß-Wacker doch nochmal herankam. Diesem 3:2 folgte aber nichts mehr, weil mit der nächsten Aktion der Elfmeterpfiff dieser Aufholjagd einen Schlussstrich setzte – was Danny Möhring und dem FC Haßfurt nach zuletzt vier Partien ohne Sieg natürlich herzlich egal war: "Wir haben gebissen, haben keinen Ball verloren gegeben und geackert, geackert, geackert. Das war heute ein absolut verdienter Sieg."
Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2, Männer
FC Haßfurt – SV Rapid Ebelsbach 4:2 (2:1)
Haßfurt: Yücetag – Janus, Möhring, Feulner, D. Wlacil, L. Wlacil, Bayer, Full, Schönbach, Büttner, Ankenbrand. Eingewechselt: Ljuca, Pfister, Lutz, Schmid, Meisner.
Ebelsbach: P. Trautner – Eleby, Werb, Bugner, B. Weiß, Wacker, S. Brix, Lediger, Christalle, M. Brix, Thomas. Eingewechselt: Bräutigam, Burckhart, M. Trautner.
Schiedsrichter: Florian Schneider (Margetshöchheim). Zuschauende: 80. Tore: 1:0 Lukas Schönbach (21.), 2:0 Valentin Feulner (38.), 2:1 Patrik Lediger (40.), 3:1 Denis Ljuca (60.), 3:2 Oliver Wacker (90.), 4:2 Denis Ljuca (90.+1, Elfmeter).