
Der erste Heimsieg der Vereinsgeschichte in der Bezirksoberliga ist eingetütet. Die Frauen des TSV Limbach schlagen die Zweitvertretung des FC Würzburger Kickers mit 1:0 und feiern somit nach dem 2:1-Erfolg beim FFC Adelsberg-Karsbach in der Vorwoche den zweiten Dreier in Folge. Doch der Sieg gegen die U23 der Kickers dürfte vor allem in der Schlussviertelstunde einigen so manche Nerven gekostet haben.
Dabei hatte sie doch so gut begonnen, diese Partie hinter der Limbacher Schleuse, zu der sich trotz einer wegen Baustelle blockierten Zufahrt immerhin um die 100 Zuschauerinnen und Zuschauer eingefunden hat. Was nach keinem allzu großen Andrang klingen mag, nähmen sicher nicht wenige Vereine aus dem Kreis mit Kusshand.
Denn vor allem in den letzten Minuten waren es die Gastgeberinnen, die den Ton angaben. Zwar kontrollierten die Kickers häufig den Ball, doch setzten die Limbacherinnen immer und immer wieder empfindliche Nadelstiche. Einziges Manko: die Chancenverwertung. Erst kam Lara Höfer nach einer Hereingabe der emsigen Ina Keller einen Schritt zu spät (5.), dann verfehlte die starke Isabell Iskrzycki nach Höfer-Keller-Kombi das FWK-Tor mit ihrem Linksschuss (15.).
Limbach vergibt gegen Kickers Chancen im Minutentakt
In etwa so ging es beinahe im Minutentakt weiter, ein Tor wollte aber nicht fallen. Nicht einmal in Minute 32, als Höfers Schuss ans Aluminium klatschte oder kurz vor der Halbzeitpause wiederum Höfer die Würzburger Torhüterin Amelia Lisiecka bereits erfolgreich umkurvt hatte, Verteidigerin Ricarda Milla den Schussversuch aber noch knapp vor der Linie klärte. "Wir müssen das Spiel schon viel früher entscheiden", kommentierte TSV-Coach Ralf Köbrich die ersten 45 Minuten. "Wir müssen mindestens mit einem 2:0 in die Pause gehen."
Gingen sie aber nicht, und so war noch mächtig Spannung in diesem Spiel, das die Fans aufgrund des einsetzenden Regens nun von unterhalb des Vordachs des Limbacher Sportheims aus verfolgten. Von dort ging dann auch flott ein Raunen durch die Reihen, als sich ein Distanzschuss der Würzburgerin Nele Schneider nur knapp hinter dem Limbacher Tor absenkte (52.). Es roch danach, als würde der Chancenwucher der Köbrich-Elf die Punkte kosten.
Serafina Fritzmann erlöst den TSV Limbach
Tat er aber nicht, weil der TSV kurz darauf seine schönste Kombination des Tages mit einem Tor krönte: Spielführerin Tina Denner schickte Höfer in die Gasse und die wiederum legte sauber quer auf Serafina Fritzmann, die zum lautstark umjubelten Führungstreffer einschob (55.). Doch der erhoffte Brustlöser war dieser Treffer nicht.
Im Gegenteil, denn nun schien die Partie zu kippen. "Wir müssen noch eins drauflegen", war deshalb auch die einhellige Meinung der Kiebitze unter Sportheim-Vordach. Daraus wurde aber nichts, weil sich Limbach das Leben mit etlichen Fehlpässen im Spielaufbau selbst schwer machte und fast noch den Ausgleich hinnehmen musste: Schiedsrichter Brian Secor winkte beim Schuss von Würzburgs Sina Schmidt, der in der Nachspielzeit von der Unterkante der Latte auf die Torlinie tropfte, aber ab.
"Die Mannschaft hat Leidenschaft gezeigt und alles gegeben", zeigte sich Köbrich nach dem herbeigesehnten Schlusspfiff zufrieden. "Hinten raus hatten wir dann auch noch das nötige Spielglück." Ergibt also nach dem ersten Heimsieg und dem zweiten Sieg in Serie folgendes Fazit, das Köbrich dann auch ein Lächeln abrang: "Wir sind angekommen in der Bezirksoberliga."
Fußball: Bezirksoberliga, Frauen
TSV Limbach – FC Würzburger Kickers II 1:0 (0:0)
Limbach: Klopf – Zehe, Bäuerlein, Höfer, Miske, Iskrzycki, Fritzmann, Krause, Rübner, Denner, Keller. Eingewechselt: Pohly, Seissinger, Zimmermann.
Würzburg: Lisiecka – Stegmann, Wald, Hommel, Klingler, Wüst, Gotthardt, Schneider, Yüksel, Schmidt, Milla. Eingewechselt: Hofmann, Wiechers, Heinz.
Schiedsrichter: Brian Secor (FC Knetzgau). Zuschauende: 100. Tor: 1:0 Serafina Fritzmann (55.).
Der Spiel-Film zum Sieg der Limbacherinnen:
https://www.youtube.com/watch?v=KHanUohDYhY