Der Bayerische Landessportverband (BLSV) versucht auch im zweiten Lockdown, die finanziellen Probleme seiner Mitgliedsverbände und -vereine abzumildern. „In der Sportförderung wird eine Änderung der Bagatellgrenze von 500 Mitgliedereinheiten für die Vereinspauschale diskutiert“, heißt es in einer Pressemitteilung des BLSV. Das bedeutet: auch kleine Vereine sollen in den Genuss der erst im Dezember erhöhten Pauschale kommen. Diese Pauschale beträgt zwischen 28 und 30 Cent je Mitgliedereinheit. 500 dieser Mitgliedereinheiten braucht ein Verein aktuell, um diese Förderung zu erhalten. Pro Mitglied wird eine Einheit, pro Jugendlichem unter 26 Jahren zehn Einheiten und pro Übungsleiterschein 650 Einheiten berechnet. „Der Beschluss steht noch aus, aber wenn die Zustimmung erfolgt, erhalten nur die Vereine, die auch einen Antrag gestellt haben, die Zuschüsse. Daher ist es wichtig, dass die Vereine einen Antrag auf Vereinspauschale 2021 stellen“, betont Günther Jackl (Ebelsbach), unterfränkischer Bezirksvorsitzender des BLSV.
"In Zeiten der Pandemie ist ehrenamtliches Engagement wichtiger denn je. Vereine spielen in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Der Vereinssport ist durch die Corona-Pandemie vollständig zum Erliegen gekommen, unsere Verbände befurchten erhebliche Mitgliederverluste und einen Ruckgang des ehrenamtlichen Engagements. Der Arbeitsaufwand in den Vereinen wird nicht weniger und die Kosten laufen weiter", begründet Jackl die Initiative des Landessportverbandes. Der BLSV weist darauf hin, dass die Beantragung der Vereinspauschale 2021 in diesem Jahr bis zum Stichtag 1. März erfolgt sein muss.
Online-Portal freigeschaltet
Eine weitere Hilfe gibt der BLSV mit seinem Online-Portal zur Meldung finanzieller Schäden für Sportvereine und Sportfachverbände. Dieses sei wieder freigeschaltet, schreibt der Dachverband der bayerischen Sportvereine in einer Pressemeldung.
Bereits im März 2020 hatte der BLSV während des ersten Lockdowns dieses Online-Portal eröffnet. Auf dem wurden dann bis Jahresende finanzielle Einbußen von mehr als 200 Millionen Euro gemeldet. "Aufgrund dieser detaillierten Fakten aus dem Meldeportal konnte der BLSV als Interessensvertreter aller Sportvereine und Sportfachverbände in Bayern im vergangenen Jahr beim Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration monetäre Hilfestellungen erwirken. So wurde die Vereinspauschale 2020 von 20 auf 40 Millionen Euro verdoppelt", schreibt der BLSV in seiner Pressemitteilung.
Auch in diesem Jahr wird sich der BLSV wieder für krisenbedingte Bedürfnisse seiner Sportvereine und Sportfachverbände in Bayern einsetzen, heißt es in dem Papier weiter. Hierfür wurde am Freitag eine erneute Online-Abfrage zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie gestartet und das Portal zur Meldung finanzieller Schäden wieder aktiviert. "Der BLSV ruft alle bayerischen Sportvereine und Sportfachverbände auf, an der Umfrage teilzunehmen. Mit den Ergebnissen der Erhebung kann der BLSV daraufhin eine umfangreiche Einschätzung der finanziellen Schäden vornehmen und mit der Bayerischen Staatsregierung im Dialog bleiben, um auch für das Jahr 2021 Hilfen zu erwirken."