Nein, eine Entscheidung in Sachen Meisterschaft in der Kreisklasse Schweinfurt 3 war diese Partie des 22. Spieltags freilich nicht. Ein Fingerzeig im Titelrennen war der 3:0-Auswärtssieg des TV Königsberg beim Tabellendritten FC Neubrunn aber allemal. Auch, weil parallel der Tabellenzweite SG Üchtelhausen-Zell mit 0:3 beim FC Zeil verlor.
Beeindruckend: Es war der vierte Sieg der Königsberger in diesem Kalenderjahr in Folge, der dritte ohne Gegentor. "In Neubrunn musst du erstmal was holen", meinte hinterher TVK-Coach Enrico Wetz zurückhaltend. "Ich bin einfach froh, dass wir das Spitzenspiel gewonnen haben – letztlich auch verdient."
Die als Spitzenspiel – Erster gegen Dritter – ausgerufene Partie in den Heiligen Ländern hielt in Sachen fußballerische Qualität jedoch nicht, was sie versprach. Kein Wunder: Der den gesamten Sonntagvormittag andauernde Nieselregen wurde pünktlich zum Anpfiff um 15 Uhr stärker, die Temperatur bewegte sich zumindest gefühlt noch etwas mehr dem Nullpunkt entgegen. Vorfreude auf dieses Duell kam so kaum auf, Neubrunns Daniel Hümmer knurrte beim Einlauf den Anhängern gar entgegen: "Bei so einem Sauwetter sollte man eigentlich daheim bleiben!"
Königsberger Handballer feiern in Neubrunn nach Rückkehr aus Prag
Einer Gruppe Gästefans war der Regen jedoch völlig egal: Einerseits, weil sich die Königsberger Handballer in einem Hüttchen nahe der Eckfahne im Trockenen postiert hatten. Andererseits, weil sie mit dem BOL-Aufstieg in der Tasche – und entsprechend gut gelaunt – direkt von der Abschlussfahrt aus Prag mit dem Bus nach Neubrunn kamen, um die Fußballer anzufeuern. "Keiner wird es wagen, unsern TVK zu schlagen", war einer der Gesänge aus der TVK-Ecke, das Gros der Slogans aber wirklich nicht zitierfähig.
Vielleicht auch beflügelt von den Fans übernahm Königsberg sofort die Kontrolle. Scheiterte Max Hau nach Vorlage von Philipp Markof noch alleinstehend vor dem wieder starken Max Holzmann im Neubrunner Tor (4.), hatte der FCN-Keeper beim Flachschuss von Lukas Hau das Nachsehen - 1:0 für die Gäste (8.). Nachdem Holzmann das zweite Gegentor gegen Philipp Hau verhinderte (14.), kam nun auch mal der Gastgeber: Sowohl Michael Landgraf nach einem Eckstoß (20.) sowie Hümmer nach Flanke von Emanuel Oppelt (28.) blieben aber zu ungefährlich. Enger war's noch beim abgefälschten Freistoß von Oppelt, der die Latte touchierte, doch zum Ausgleich langte auch das nicht (44.).
Etliche Halbchancen auf beiden Seiten, unter diesem Motto startete Hälfte zwei. Das änderte sich erst in der 68. Minute, als Markof nach einer flachen Hereingabe von außen noch an Holzmann scheiterte, dann aber Max Hau zur Stelle war und auf 2:0 für Königsberg stellte. "Damit waren wir tot", kommentierte Neubrunns Trainer Sebastian Koch, der sich weiterhin mit akutem Personalmangel durchschlagen muss: Gegen Königsberg saßen überhaupt nur zwei Ersatzspieler auf der Neubrunner Auswechselbank.
Neubrunns Koch ärgert sich: "Wieder mit leeren Händen"
Vorbei war's damit aber noch nicht: Die Neubrunner Bemühungen auf den Anschlusstreffer machte allerspätestens Philipp Markof zunichte, als er nach einem Einwurf mutterseelenallein vor Holzmann auftauchte, Maß nahm und mit einem trockenen Schuss in die linke untere Ecke auf 3:0 stellte (82.). "Wir haben bis zum zweiten Gegentor Moral bewiesen und ordentlich gespielt. Wir haben es wieder verpasst, ein Tor zu schießen. Dann stehst du halt wieder mit leeren Händen da", meinte Koch.
Fußball: Kreisklasse Schweinfurt 3, Männer
FC Neubrunn – TV Königsberg 0:3 (0:1)
Neubrunn: Holzmann – Jo. Sauer, Heckelmann, P. Oppelt, Ja. Sauer, Schorr (87. Gehring), E. Oppelt, Hümmer, Landgraf (76. Benz), Derra, Stretz.
Königsberg: Lang – Barth, Markof, Kess, M. Hau, Knauer (87. Stöcker), L. Hau, Lediger, Sauer (87. Schwappacher), P. Hau (74. Schuhmann), Swaid.
Schiedsrichter: Christian Hofmann. Zuschauende: 110. Tore: 0:1 L. Hau (8.), 0:2 M. Hau (68.), 0:3 Markof (82.).