Severo Sturms linker Fuß entschied ein umkämpftes unterfränkisches Duell in der Fußball-Bayernliga Nord zwischen dem FC Sand und dem TSV Abtswind. Der Abtswinder Angreifer sorgte mit einem sehenswerten Freistoßtreffer zum 0:1 kurz vor Schluss für das Tor des Tages.
Es war, im Gegensatz zu den sonstigen Geschehnissen auf dem Kunstrasenplatz des Sander Seestadions an diesem Samstagnachmittag, eine Aktion zum Zungeschnalzen. Etwa fünf Minuten vor Ende legte sich Sturm ohne großes Aufsehen den Ball direkt an der Strafraumkante rechts vom Sander Tor – fast auf Höhe der Grundlinie – zum Freistoß zurecht, lief kurz an und schoss den Ball mit gleichermaßen Druck und Effet über die Mauer, wohl unhaltbar für Sands Schlussmann Markus Geier, ins Tor. Ein Hauch von Lionel Messi in der Bayernliga. "Er ist ein Spieler, der in jedem Moment des Spiels den Unterschied machen kann", sagte Abtswinds Coach Claudiu Bozesan über seinen Schützling, der im kommenden Sommer in die Regionalliga zum FC 05 Schweinfurt wechselt.
Viel Kampf statt Klasse
Bis zu diesem "besonderen Moment" war es aber der erwartet harte Kampf für die Kräuterdörfler, die nach zwei Jahresauftaktniederlagen bereits etwas unter Druck gerieten, um nicht bald doch noch bedrohlich nahe in Richtung Abstiegszone zu rutschen. Mit Rückenwind, nach dem überraschenden 2:1-Auswärtssieg gegen den TSV Großbardorf, ging dagegen der FC aus Sand in die Partie.
Beide Teams mussten ersatzgeschwächt antreten. Den druckvolleren Start erwischten die Gäste aus Abtswind, ohne jedoch zu klaren Torchancen zu kommen. Sand hielt von Beginn an entschlossen und mit Zweikampfhärte sowie Laufbereitschaft dagegen. Im Angriff versuchte die Elf von Trainer Matthias Strätz, gezielte Nadelstiche zu sitzen. Wie in der 25. Minute, als FC-Stürmer Nicolas John nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite plötzlich im Sechzehner zum Schuss kam. Im letzten Moment blockte ein Gäste-Verteidiger den Ball zur Ecke.
Das Heimteam bleibt gefährlich
Eine ganz ähnliche Situation bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer sechs Minuten später auf der Gegenseite zu sehen. Dort bekam nach mehreren missglückten Klärungsversuchen der Sander Abwehrreihe TSV-Rechtsaußen Artan Selmani den Ball kurz vor dem Tor quasi auf dem Silbertablett serviert. Sands Ralph Thomann konnte sich gerade noch in den Schuss werfen und zur Ecke klären. Kurz vor dem Pausenpfiff verfehlte Gäste-Verteidiger Pascal Henninger nach einer Ecke per Kopf das gegnerische Tor aus kürzester Distanz.
Im zweiten Durchgang versuchte es der Sander Kapitän Sebastian Wagner mit zwei gefährlichen Distanzschüssen (54., 66.). Auf der Gegenseite kamen die Abtswinder nach guten Spielzügen letztlich immer einen Schritt zu spät. Bis eben Severo Sturms linker Fuß für die Entscheidung sorgte. "Wir waren über 90 Minuten gesehen die klar bessere Mannschaft", befand der mit seiner Elf zufriedene Bozesan: "Sand hat in der zweiten Hälfte nur mit langen Bällen und auf Konter gespielt." Wirklich enttäuscht war trotz der Niederlage auch Sands Trainer Strätz nicht: "Wichtig ist, wie wir wieder als Mannschaft aufgetreten sind. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Die letzten Wochen waren nicht einfach für uns."