Die deutschen Fußball-Nationalspieler haben sich beim Mannschaftsfoto unmittelbar vor dem Anpfiff der WM-Partie gegen Japan demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten.
Die DFB-Auswahl sendete damit sehr offensichtlich ein Zeichen an den Fußball-Weltverband FIFA, der in Katar die „One Love”-Kapitänsbinde von Manuel Neuer und sechs weiteren europäischen Mannschaftskapitänen verboten hatte. Neuer trug stattdessen am Mittwoch im Khalifa International Stadion in Al-Rajjan die von der FIFA vorgegebene „No Discrimination”-Binde, die gegen Diskriminierung jeder Art stehen soll.
„Wir wollten mit unserer Kapitänsbinde ein Zeichen setzen für Werte, die wir in der Nationalmannschaft leben: Vielfalt und gegenseitiger Respekt. Gemeinsam mit anderen Nationen laut sein. Es geht dabei nicht um eine politische Botschaft: Menschenrechte sind nicht verhandelbar”, twitterte der Deutsche Fußball-Bund nach Spielbeginn. „Das sollte selbstverständlich sein. Ist es aber leider immer noch nicht. Deshalb ist uns diese Botschaft so wichtig. Uns die Binde zu verbieten, ist wie den Mund zu verbieten. Unsere Haltung steht.”
Auch bei vielen Fans und WM-Beobachterinnen und -Beobachtern löste das Verbot der Fifa Unverständnis und Zorn aus. Müssen sich die Spieler überhaupt positionieren, es sollte doch eigentlich nur um Fußball gehen, finden andere. Wie stehen Sie zu der Aktion?
Der stumme Protest der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen den Weltverband FIFA bleibt ohne Folgen. Die FIFA-Disziplinarkommission wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur kein Verfahren einleiten.
Mit Material der dpa