zurück
Würzburg
Zwischenfall im Rechenzentrum: Uni Würzburg von E-Mails abgeschnitten
"Etliche Dienste sind gestört", hatte das Rechenzentrum der Universität Würzburg mitgeteilt. Seit Montagnachmittag kamen keine E-Mails mehr an. Was war der Grund?
Ein Systemadministrator zieht Lichtwellenleiter aus den Massenspeichergeräten in einem Rechenzentrum. An der Uni Würzburg ist am Montag die Kühlung ausgefallen – Server fielen aus.
Foto: Britta Pedersen, dpa | Ein Systemadministrator zieht Lichtwellenleiter aus den Massenspeichergeräten in einem Rechenzentrum. An der Uni Würzburg ist am Montag die Kühlung ausgefallen – Server fielen aus.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 14:31 Uhr

An der Uni Würzburg ist es zu einem folgenschweren Zwischenfall im Rechenzentrum gekommen: Weil die Kühlung in den beiden Maschinenräumen ausgefallen war, liefen einige Server nicht mehr. Sämtliche E-Mail-Adressen der Uni Würzburg und auch die Webseiten waren seit Montagnachmittag nicht mehr zu erreichen. Auch an der Uniklinik kamen externe Mails nur sehr verspätet an.

Hohe Temperaturen legten Server lahm

Die Schäden sind offenbar gravierend. Durch den Temperaturanstieg wurden Speicher- und Infrastruktursysteme in Mitleidenschaft gezogen, "etliche Dienste sind gestört", informierte das Rechenzentrum über Twitter. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Problemlösung", hieß es am Dienstag.

Am Mittwochmorgen dann eine gute Nachricht für alle Nutzerinnen und Nutzer an der Uni: "Mittlerweile kommen Mails von extern wieder an. Auch an der Wiederherstellung der restlichen Dienste wird weiter mit Nachdruck gearbeitet." Allerdings: Bei vielen kamen zwar E-Mails wieder im Postfach an, sie hatten aber noch keinen Zugriff darauf. Für Mittwochabend war ein umfassender Neustart der Server angekündigt.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Durch die hohen Temperaturen seien einige Server kaputt gegangen, bestätigte die Universität auf Anfrage. Allerdings seien alle betroffenen Speicher "gespiegelt", also gedoppelt. Insofern sei es zu keinem unwiederbringlichen Datenverlust gekommen.

"Es handelt sich auch nicht um einen Hacker- oder Trojanerangriff", versichert Uni-Sprecher Gunnar Bartsch. Ursächlich für die Probleme sei der Ausfall der Kühlung gewesen. Neben dem Internet-Auftritt und den E-Mail-Postfächern waren auch Teile der Telefonanlage der Uni gestört.

Wann die Reparaturarbeiten abgeschlossen werden können, war am Dienstag noch nicht absehbar. "Wir arbeiten intensiv daran, das System wieder in Betrieb zu setzen", so der Sprecher auf Anfrage. Immerhin: Die defekte Kühlung in den Maschinenräumen hatten die Techniker schnell wieder in Gang gebracht. Und am späten Dienstnachmittag funktionierten die Webseiten wieder.

Nicht betroffen von dem Ausfall sind laut Uni digitale Vorlesungen oder Seminare. Die Vorlesungen des Wintersemesters endeten bereits mit dem 11. Februar. Und derzeit noch laufende Digitalkurse via "Zoom" sind nicht beeinträchtigt. Dagegen gab es Probleme bei der verpflichtenden Buchung von Arbeitsplätzen in den Bibliotheken. Sie wird über die Uni-Mailadressen der Studierenden abgewickelt und war deshalb am Dienstag nicht in gewohnter Form möglich.

(Hinweis: Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert)

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Andreas Jungbauer
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Rechenzentren
Server
Twitter
Webseiten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Oreus
    Dieses Desaster ist eigentlich vollkommen unverständlich!
    Für sowas gibt es "Redundanz-Konzepte"!
    Ich habe so einen Super Gau mal bei einem namhaften Automobil-Zulieferer im Spessart erlebt.
    Die Kühlung für das Rechenzentrum war nicht redundant ausgelegt. Zudem wusste der Nachtwächter nicht, was diese roten Warnleuchten auf seinem Tableau bedeuten, und er hat niemanden informiert...
    Ergebnis: ca. 90 % der Server sind einen Hitzetod gestorben!!!
    Dieser Schaden war damals immens für das Unternehmen!
    In dem Server-Raum wurde es so heiß, dass man manche Komponenten nicht mal mehr mehr anfassen konnte, ohne sich eine Verbrennung zu holen...
    Doch dass sowas auch heute noch passieren kann, erschüttert mich schon sehr!
    Hat da niemand was dazugelernt???
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jolu
    Typisch deutsch erstmal meckern. Das RZ Gebäude bist schon ziemlich alt. Planen sie jetzt Mal eine Infrastruktur für die Anforderungen in 50 Jahren...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Funkenstern
    Typisch Deutsch. Keine Havarievorsorge für derartige hochsensible Bereiche. Solche Kühlsysteme sind redundant auszulegen. Wieder mal am falschen Ende gespart.
    Es leben die Superingenieure, die so was projektieren. Was für Nullen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mainpost@swamp.franken.de
    Typisch Deutsch. Es leben die Superkommentatoren, die hinterher Alles besser wissen.

    Ich finde es ja auch seltsam, daß ansch. nur die Daten gespiegelt werden und keine redundanten Rechner vorhanden sind. Aber wer da nach einem Zeitungsartikel die Zuständigen einfach mal so zu Nullen erklärt, sollte mal in den Spiegel schauen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten