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Würzburg
Zwischen Wahrheit und Täuschung unterscheiden: Checker Julian bei Eröffnung der Ausstellung "Fakt-Fake" in Würzburg
Etwa 300 Gäste kamen zur Eröffnung der Ausstellung "Fakt-Fake: Wahrheiten und Weltdeutungen zwischen Magie und Lügensteinen"  in die Universitätsbibliothek. Auch Checker Julian war dabei.
Julian Janssen alias Checker Julian unterhielt vor allem die kleineren Besucherinnen und Besucher mit einem bunten Programm zur Ausstellungseröffnung in der Zentralbibliothek der Universität am Hubland in Würzburg. 
Foto: Daniel Peter | Julian Janssen alias Checker Julian unterhielt vor allem die kleineren Besucherinnen und Besucher mit einem bunten Programm zur Ausstellungseröffnung in der Zentralbibliothek der Universität am Hubland in Würzburg. 
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 09.10.2024 02:44 Uhr

Wo endet die Wahrheit und wo beginnt die Lüge?  Die Ausstellung "Fakt-Fake: Wahrheiten und Weltdeutungen zwischen Magie und Lügensteinen" in der Universitätsbibliothek Würzburg zeigt, wie die Suche nach Fakten und die Auseinandersetzung mit Fakes im Laufe der Geschichte gelungen ist und wo heute die großen Herausforderungen liegen.

Veranschaulicht wird dies durch Exponate aus eigenen Beständen der Universitätsbibliothek und externen Leihgaben zu den Themen Zeit, Raum und Erdgeschichte. Zudem wird in der Ausstellung mit interaktiven Elementen der sogenannten "Virtual-Reality" und mithilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) gezeigt, dass die Frage nach der objektiven Realität immer wieder neu diskutiert werden muss.

Natürlich durfte Checker Julian auch Autogramme geben.
Foto: Daniel Peter | Natürlich durfte Checker Julian auch Autogramme geben.

Gleich zum Eröffnungstag der Ausstellung war der Besucherandrang groß. Laut Veranstalter waren 300 Besucherinnen und Besucher, darunter viele Familien, gekommen. Begeistert verfolgten besonders die Kinder den Auftritt von Julian Janssen, der aus den KIKA-Wissenssendungen als "Checker Julian" bekannt ist. Er hatte ein Rätsel mit Geheimbotschaften im Gepäck, entwarf gemeinsam mit den Kindern und mithilfe von KI ein fliegendes Pferd und erklärte, dass bei den Checker-Folgen hinter der Bühne nicht alles immer so ist, wie es im Fernsehen erscheint.  

Staatsminister Blume hob die Bedeutung von Bibliotheken hervor

Der Leiter der Universitätsbibliothek Würzburg, Hans-Günter Schmidt, dankte in seiner Begrüßungsrede allen, die die Ausstellung möglich gemacht hatten. "Fakt-Fake" sei das Ergebnis der Zusammenarbeit vieler engagierter Menschen, "die mit großer Leidenschaft an diesem Projekt gearbeitet haben", so Schmidt. Gerade in der heutigen Informationsgesellschaft sei es wichtiger denn je, die Mechanismen von Fälschungen zu verstehen, betonte er.

Blick in die Ausstellung mit dem Titel 'Fakt - Fake'. 
Foto: Daniel Peter | Blick in die Ausstellung mit dem Titel "Fakt - Fake". 

In einer Videobotschaft würdigte auch der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, die Bedeutung von Bibliotheken als "geschützte Orte" und "Orte der Demokratie". An Orten wie der Universitätsbibliothek Würzburg könne man darauf vertrauen, dass das, was einem dort präsentiert werde, der Wahrheit entspreche. Der Regierungspräsident von Unterfranken, Dr. Eugen Ehmann, unterstrich dies und bezeichnete die Universitätsbibliothek Würzburg als "ein wissenschaftlicher und kultureller Leuchtturm für ganz Unterfranken". Wer Informationen über Unterfranken suche, ob zur Geschichte oder zur Gegenwart, verfüge mit ihr über eine hochprofessionelle Anlaufstelle.

Faszinierende Exponate aus den Beständen der Universitätsbibliothek Würzburg rund um die Themen Zeit, Raum, Erdgeschichte und Künstliche Intelligenz gibt es am Hubland zu sehen.
Foto: Daniel Peter | Faszinierende Exponate aus den Beständen der Universitätsbibliothek Würzburg rund um die Themen Zeit, Raum, Erdgeschichte und Künstliche Intelligenz gibt es am Hubland zu sehen.

Die Würzburger Lügensteine entpuppten sich als Fälschung

Im Anschluss an die Eröffnung konnten die Besucher in Führungen, auch speziell für Kinder, erste Eindrücke von der Ausstellung gewinnen. Dass die Suche nach der Wahrheit kein Trend der Neuzeit ist, wurde dabei schnell klar. Als ein Beispiel dafür stehen die Würzburger Lügensteine, die vom Arzt und Professor Johann Bartholomäus Adam Beringer um 1725 bei Eibelstadt entdeckt wurden. Die angeblichen Fossilien entpuppten sich als Fälschungen und stellten den ersten großen Naturwissenschaftsbetrug der Neuzeit dar.   

In der Ausstellung besonders präsent: Die Geschichte der Würzburger Lügensteine.
Foto: Daniel Peter | In der Ausstellung besonders präsent: Die Geschichte der Würzburger Lügensteine.

Die Suche nach Wahrheit erstreckt sich aber auch auf ferne Länder und den Kosmos: So entdeckte James Cook unbekannte Länder, Nikolaus Kopernikus und Johannes Kepler stellten die Sonne ins Zentrum des Sonnensystems und ordneten damit den Himmel neu. 

Ein Weltbild verändern wollte - so veranschaulicht es die Würzburger Ausstellung - auch der Benediktinermönch und Abt Johannes Trithemius gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Weil er als glänzender Entdecker verschütteter historischer Erkenntnisse gelten wollte, erfand er Geschichtsschreiber wie Meginfrid, Wastald oder Hunibald. Zudem gab er vor, Kenntnisse über magisches Wissen zu besitzen, was dazu führte, dass er der Nachwelt als "dunkler Magier" bekannt blieb.

Abwechslungsreiches Programm rund um die Ausstellung

Neben klassischen Sonntagsführungen durch die Ausstellung gibt es Führungen zu ausgewählten Themen sowie Veranstaltungen speziell für Familien, bei denen Kinder in die Rolle von Entdeckern und Forschern schlüpfen können. Zudem gibt es exklusive Abendführungen mit Weinbegleitung, Virtual Reality-Erlebnisse rund um die berühmten "Würzburger Lügensteine", Quiz-Nights sowie einen Experten-Talk mit Wissenschaftlern aus der Universität Würzburg zum Thema "Künstliche Intelligenz".

Ausstellung "Fakt-Fake: Wahrheiten und Weltdeutungen zwischen Magie und Lügensteinen"

Die Ausstellung wird bis zum 17. November 2024 im Lesesaal Sondersammlungen (3. OG) der Zentralbibliothek Würzburg zu sehen sein. Eine Übersicht über alle Veranstaltungen dazu gibt es auf der Website der Universitätsbibliothek: https://www.bibliothek.uni-wuerzburg.de/fakt-fake/fuehrungen-und-rahmenprogramm/
Quelle: Universität Würzburg
 
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