Ein unangenehmes Ärgernis ist Main-Post Leser Kay-Uwe M. zwischen den Jahren am Würzburger Hauptbahnhof passiert. "Ich wollte am 25. Dezember von Bad Kissingen (zurück von einem Elternbesuch) in die Nähe von Freiburg mit dem Zug fahren", schreibt M. an die Redaktion.
30 Minuten Umstiegszeit waren auf der Fahrt eingeplant, die verbrachte M. in der Bahnhofshalle – nach eigenen Angaben stets mit Blick auf die große Uhr, die dort hängt. Rechtzeitig, so zumindest M.'s Annahme auf Basis der angezeigten Uhrzeit, begab er sich wieder zum Gleis, nur um dort festzustellen, dass sein Anschlusszug längst abgefahren war.
"Ich konnte mir das zunächst nicht erklären und kam dann auf den für mich ungeheuerlichen Gedanken, dass die Bahnhofsuhr eine falsche Uhrzeit anzeigte. Genau so war's dann auch. Sie geht wohl grob gesagt zehn Minuten zu spät", so M. weiter in seiner Nachricht an die Redaktion.
Eine Beschwerde beim Info-Personal brachte Aufschluss, Leser M. seinem Reiseziel jedoch nicht näher: "Man bestätigte mir, dass die Uhr 'manchmal etwas nachgeht'. Da ich eine feste Zugbindung hatte, bestätigte man mir auch schriftlich, dass ich nun mit jedem Zug fahren könne, gab mir einen Verzehrbon von zwei Euro und das Fahrgastrechteformular."
Bahn: Würzburger Bahnhofsuhr hat "denkmalähnlichen" Charakter
Etwas entnervt doch mit konstruktivem Hintergedanken wandte sich M. also an die Redaktion, mit der Bitte, dem Fall nachzugehen. "Vielleicht führt dies dazu, dass in Würzburg die Uhren nicht mehr nachgehen und der Würzburger Bahnhof auf der Höhe der Zeit ist."
Aufschluss über die Misere bringt eine Nachfrage bei der Pressestelle der Deutschen Bahn in München. "Uns ist der Ausfall einer Uhr in der Empfangshalle des Würzburger Hauptbahnhofs bekannt", bestätigt man dort. "Als Sofortmaßnahme haben wir die Zeiger auf 12 Uhr gestellt und das Uhrwerk angehalten."
Bei der Bahnhofsuhr handele es um eine Schmuckuhr, die wegen ihres "denkmalschutzähnlichen" Charakters erhalten werde. "Aufgrund ihres Alters bietet sie nicht die sehr hohe Zuverlässigkeit unserer modernen Bahnhofsuhren. Ein auf solche seltenen Uhren spezialisierter Turmuhrenbauer ist bereits mit der Reparatur beauftragt", so die Pressestelle. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Uhr am Würzburger Bahnhof sich wieder richtig dreht.
dass "die Bahn" ihre eigene/n Vorstellung/en von Zeit hat, was die Banausen da draußen dann als "Verspätungsquote" titulieren? Na wenn das jetzt kein Beweis ist... lol
Im Ernst: ich kann doch in einer Umgebung, wo es (theoretisch) so auf Genauigkeit bei der Zeitangabe ankommt wie IN einem Bahnhof keine Uhr anbringen, die auch nur den leider sachlich falschen Eindruck erweckt, man könne sich auf sie verlassen. Wenn sowas nicht richtig funktioniert, ist das mindestens fahrlässig, und ich bin mir sicher, gegen einen halbwegs versierten "Rechtsverdreher" wird das Argument mit der historischen Verzierung nicht einen Augenblick Bestand haben. Zumindest dürfte dann untendrunter deutlich sichtbar ein entsprechender Hinweis angebracht werden müssen nach dem Motto "wer sich auf diese Uhr verlässt, wird leicht von allen Zügen verlassen" gg
Ds kann man jederzeit die genaue Uhrzeit ablesen ...
Und warum sollte man eine eigene Uhr nutzen, wenn die Bahn doch welche zur Verfügung stellt? Weil man heutzutage davon ausgehen muß, daß für die Bahn sogar eine funktionierende Uhr zu kompliziert ist?
Kann ich nur empfehlen!
Das Uhrwerk, so denn es da überhaupt eines gibt, kann leicht ausgetauscht werden.
Bei der großen Bahnhofs-Uhr auf dem Bild gehe ich jedoch von einer Neben-Uhr aus, die von einer alte Haupt-Uhr angesteuert wird. Diese Uhren kennt jeder noch aus der Schule aus seiner Jugend. Da gab es nur eine echte Uhr, und die war irgendwo im Sekretariat. Alle anderen Uhren im Schulhaus wurden durch diese zentrale Uhr ferngesteuert. Die wirklich alten Hauptuhren waren noch mechanische Uhren mit jedoch extrem hoher Ganggenauigkeit. Die konnte man aber schon ab Beginn der 80er durch DCF-gesteuerte Elektronische Hauptuhren ersetzen. Alle Nebenuhren konnten immer so bleiben, wie sie waren. Denn die bekommen nur jede Minute einen Impuls von der Hauptuhr. Mehr ist da nicht dahinter.
Und, auch wenn es einige Kommentatoren hier nicht glauben mögen, es gibt tatsächlich noch Menschen, die nicht die jede Sekunde mit ihren Augen am Handy kleben und ja, es gibt auch solche, die gar kein Handy besitzen.
Außerdem, wenn jemand eine so große Uhr vor Augen hat, von der er natürlich ausgeht, dass sie funktioniert, warum sollte der auf ein Handy schauen?
Persönlich habe ich mich auf die Bahnhofsuhr, egal in welchem Bahnhof, noch nie verlassen, sie dient allenfalls als ungefähre Zeitorientierung. Selbst die Verspätungsanzeigen der Züge sind mit Vorsicht zu genießen, da ein Zug auch untwergs Verspätungen wieder gut machen kann.
Man sollte nicht soviel Geld nach Berlin bringen, bei uns ist es auch gut angelegt, zum Beispiel für ein Bahnhof.
Zufall oder nicht, habe heute meine Frau zum Bahnhof nach Würzburg gebracht, schön ist anders.
Aber 2Euro für 30min Parken, 20min Zug Verspätung nicht eingeplant.
Hast halt ein Ticket+
Ich liebe Deutschland.
und der alte hbf
alles so schön