"Einen Spielplatz für mehrere Generationen" wünscht sich eine Nutzerin, "die Bratwurstbude" ein anderer. Auf der Homepage dieser Zeitungund auf der Facebook-Seite dieser Redaktion wird die künftige Nutzung des Faulhaber-Platzes eifrig diskutiert. Manche Würzburger wünschen sich auch die Parkplätze zurück oder würden die Rasenflächen gegenüber vom Theater am liebsten so lassen, wie sie im Moment sind.
Wie berichtet haben Gartenamt und Stadtplanung ein Konzept erarbeitet, wie der 2300 Quadratmeter große Platz für - grob geschätzte - 4,3 Millionen Euro begrünt, mit Wegen, Toiletten, Kiosk und Haltestelle versehen werden könnte.
Bäume, Gras oder Stauden sollen in fünf Inseln auf dem Platzes verteilt und durch vier Wege getrennt werden, die auf die Platzmitte zusteuern. Dort schlägt die Verwaltung eine Aktionsfläche für kleinere Veranstaltungen und eine begehbare Wasserspielfläche vor, am Platzrand eine transparente Bebauung für Toiletten, Kiosk und Haltestelle. Die Stadträte im Umwelt- und Planungsausschuss waren von diesen Ideen nicht begeistert. Festgeklopft wird die Planung allerdings erst, wenn die Ideen der Bürger eingearbeitet sind.
"Das ist nicht das, wofür der Bürgerentscheid stand", sagte Wolfgang Baumann (ZfW) zur Präsentation im Ausschuss. Denn die Bürger hätten im Entscheid 2017 für einen grünen Platz gestimmt, in der Skizze des Gartenamtes dominierten aber befestigte Flächen. Patrick Friedl (Grüne) kritisierte, dass zu viele Nutzungen auf dem Platz untergebracht werden sollen und der Übergang zur Fußgängerzone Spiegelstraße nicht einladend gestaltet sei.
Aber auch die Fraktionen, die den Bürgerentscheid "Grüner Platz am Theater" nicht unterstützt hatten, waren unzufrieden. "4,3 Millionen Euro ist eine Mordssumme", meinte Micaela Potrawa (WL) zu den grob geschätzten Kosten der Umgestaltung. Angesichts des Ringens um jeden Euro, den die Stadt beispielsweise für die Unterstützung notleidender Senioren gibt, gehe man hier sehr großzügig mit dem Geld um.
"Das ist wirklich kein städtebaulicher Wurf", schimpfte Josef Hofmann. Die angedachte Gestaltung findet der FWG-Fraktionschef überhaupt nicht gelungen. Damit sollte die Stadt nicht vor die Bürger treten. "Der Plan wird die Bürgerbeteiligung nicht überleben", mutmaßte Heinricht Jüstel (SPD). Wie berichtet sollen bei einer Bürgerwerkstatt Ende Januar, Wünsche zur Platzgestaltung gesammelt werden.
Umwelt- und Ordnungsreferent Wolfgang Kleiner (CSU) verteidigte den Entwurf damit, dass "hochwertiges Grün" auf dem Platz vor dem Betreten geschützt werden müsse. "Ohne Wege und Abgrenzungen trampeln die Leute das kaputt." Das von Gartenamt und Stadtplanung entwickelte Konzept enthalte eine gute Gestaltung, wichtige Wegebeziehungen und notwendige Nutzungen. "Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Gestaltungsidee die einzige ist, mit der diese drei Ansprüche verwirklicht werden."
Außerdem betonte Kleiner, dass der Ausschuss ja nicht über eine Planung entscheide, sondern nur über eine erste Idee. Wie der Platz wirklich aussehen soll, werde erst im nächsten Jahr festgelegt, wenn die Bürgerwünsche eingearbeitet sind. 2020 soll der Umbau dann los gehen.
CSU findet 4,3 Millionen Euro für die Umgestaltung des Platzes realistisch
Wolfgang Roth sprang Kleiner zur Seite. "Es wurde geliefert, was bestellt wurde", verteidigte der stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende den Entwurf. Dieser folge dem Weg, den der Bürgerentscheid vorgegeben hatte. Die Kostenschätzung 4,3 Millionen Euro sei realisitisch.
Mit dieser Meinung stand Roth aber ziemlich alleine da. Sitzungsleiter Adolf Bauer (CSU) bot nach gut einer Stunde Diskussion einen Kompromiss an: Der Ausschuss fasst kein Gutachten über den Entwurf und Kleiner bringt nächste Woche einige Alternativen dazu mit in den Stadtrat, der dann entscheidet, was man den Bürgern im Januar anbietet. Damit waren alle einverstanden.
so wie es jetzt ist, ist es ok !
Das kann jede Gärtnerei, vielleicht sogar die städtischen Landschaftspfleger wenn sie sich anstrengen, dann müsste man nur Geld für große Bäume ausgeben...ist wohl zu einfach und zu günstig?
Lasst es erstmal so wie es ist.
Falls in ein paar Jahren wieder was an der Strasse gemacht wird bzgl. Straßenbahn o.ä. dann wird sowieso wieder gebaut.
Man kann das Geld deutlich sinnvoller und unmittelbarer gebrauchen z.B. Nürnberger Straße oder Sanierung von Schwimmbädern (Dalle o Sandermare).
Wo soll man da bitte über 4 Mio € vergraben? da können sich doch nur Baufirmen oder Architekten die Taschen voll machen. Das ist einfach lächerlich für die paar qm Park ohne jegliche Technik etc.
Für das Geld baut man 10 Häuser...In welcher Welt leben diese Stadträte, dass man über solche Summen für den Fleck da ernsthaft nachdenkt?!