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Fürth/Würzburg
Zensus 2022: Strafandrohung sorgt bei Gebäudebesitzern für Verunsicherung
Wer eine Immobilie besitzt, wurde möglicherweise vom Bayerischen Landesamt um Auskunft gebeten. Doch um die Briefe gibt es Ärger. Warum sich die Behörde nun entschuldigt.
Für den Zensus 2022 sammelt das Bayerische Landesamt für Statistik schon jetzt Eigentümer- und Gebäudedaten.
Foto: Georg Leupold | Für den Zensus 2022 sammelt das Bayerische Landesamt für Statistik schon jetzt Eigentümer- und Gebäudedaten.
Benjamin Stahl
 und  Gisela Rauch
 |  aktualisiert: 13.02.2024 23:13 Uhr

Im kommenden Jahr steht bundesweit ein Zensus an, also eine Volkszählung, in der Bevölkerungs- und Wohnungsdaten erhoben werden. Dafür führt das Bayerische Landesamt für Statistik derzeit Vorbefragungen durch und hat in den vergangenen Tagen an Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer Schreiben verschickt, in dem diese aufgefordert werden, bis 30. September Auskunft über ihr Wohneigentum zu geben – und zwar ausschließlich über ein Online-Formular. Wer seine Daten nicht liefert, dem wird mit einem "Zwangsgeld" gedroht.

Schon eine Million Schreiben verschickt

Seitdem die Schreiben versandt wurden – inzwischen rund eine Million –, laufen in der Behörde in Fürth die Telefone heiß, wie Pressesprecher Michael Blabst auf Anfrage der Redaktion bestätigt. Zwischenzeitlich war die Hotline gar überlastet und nicht erreichbar, wie es in einer Pressemitteilung des Landesamts heißt. In den meisten Telefonaten habe es sich um die Anschreiben gedreht. Vor allem ältere Menschen scheinen verunsichert. Sie beschäftigt die Frage, wie sie die geforderten Daten online übermitteln sollen.

Auf Anfrage beruhigt Blabst. Mitte Oktober – wenn die gesetzte Frist für die Bürgerinnen und Bürger verstrichen ist – werde an Haushalte, die bis dahin digital keine Informationen übermittelt haben, ein Erinnerungsschreiben verschickt. Dem soll dann ein Papierfragebogen beigelegt sein.

Auf die Frage, warum auf diese Alternative nicht gleich hingewiesen wurde, räumt Blabst ein: "Das ist sehr unglücklich gelaufen. Dafür muss ich mich in aller Form entschuldigen. Das war nicht richtig formuliert."

Auf Online-Erfassung der Bürger gesetzt

Alles ein Versehen also? Fraglich. Wie der Behördensprecher einräumt, habe man vorab besprochen, dass das Landesamt – um Ressourcen zu schonen – bei der Befragung zunächst darauf setzt, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Daten online liefern.

Wie hoch das Zwangsgeld gewesen wäre, kann Blabst auf Nachfrage nicht sagen. "Aber das hätten wir jetzt ohnehin nicht erhoben."

 
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  • AlterHerr
    Tja, alt sein ist doof, alt und offline noch viel doofer - das merkt awm und awf (altweißgeschlecht) ja schon bei der Mainfrankenmesse ...
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  • endriche
    Ich hab den Fall, dass in der betreffenden Immobilie zwar prinzipiell Wohnraum vorhanden ist, das Gebäude aufgrund schlechter Bausubstanz aber nicht mehr bewohnbar ist. Ein solcher Fall kommt bestimmt öfter vor, ist im Formular aber ebenfalls nicht vorgesehen.
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  • ginola245@gmail.com
    Auf eigenen Wunsch hin gelöscht.
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  • popp.58
    Online? Behörde? Bayern?
    Das kann nicht sein
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  • Lemmy
    Können wir nur bestätigen, sind auch mehrfach betroffen. Es ist schön das online zu machen, können aber nicht alle wie berichtet oder kommen nicht zurecht.
    Es drängt sich doch vielmehr der Verdacht auf, daß man den eigenen Daten nicht traut und den Bürger/Immobilieneigentümer vorher braucht um Qualitätssicherung zu betreiben - ist ja nicht schlimm aber dann sollte man es dem Bürger so leicht wie möglich machen. Aber was solls, die Gesundheitsämter Faxen noch, hier gibts im ersten Schritt nur noch den digitalen Weg...
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  • johannes-fasel@t-online.de
    Erstmal Druck machen mit STRAFANDROHUNG. - Und dann will es keiner gewesen sein oder es war maximal ein Versehen. --- Ganz, ganz schlechter Stil - aber typisch für unseren Beamtenapparat, der gedanklich noch im Obrigkeitsstaat lebt...
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  • holle4es
    Die Fragebogenwebsite dazu schaut auch aus, als wäre sie vor 20 Jahren programmiert worden. Wahnsinn. Digitalisierung in Bayern auf Steinzeitniveau.
    Auf einem mobilen Gerät nur mit Mühe bearbeitbar.
    Am Ende sind das drei oder vier lapidare Fragen. Und dafür wird hier so ein Aufriß gemacht.
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