Im kommenden Jahr steht bundesweit ein Zensus an, also eine Volkszählung, in der Bevölkerungs- und Wohnungsdaten erhoben werden. Dafür führt das Bayerische Landesamt für Statistik derzeit Vorbefragungen durch und hat in den vergangenen Tagen an Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer Schreiben verschickt, in dem diese aufgefordert werden, bis 30. September Auskunft über ihr Wohneigentum zu geben – und zwar ausschließlich über ein Online-Formular. Wer seine Daten nicht liefert, dem wird mit einem "Zwangsgeld" gedroht.
Schon eine Million Schreiben verschickt
Seitdem die Schreiben versandt wurden – inzwischen rund eine Million –, laufen in der Behörde in Fürth die Telefone heiß, wie Pressesprecher Michael Blabst auf Anfrage der Redaktion bestätigt. Zwischenzeitlich war die Hotline gar überlastet und nicht erreichbar, wie es in einer Pressemitteilung des Landesamts heißt. In den meisten Telefonaten habe es sich um die Anschreiben gedreht. Vor allem ältere Menschen scheinen verunsichert. Sie beschäftigt die Frage, wie sie die geforderten Daten online übermitteln sollen.
Auf Anfrage beruhigt Blabst. Mitte Oktober – wenn die gesetzte Frist für die Bürgerinnen und Bürger verstrichen ist – werde an Haushalte, die bis dahin digital keine Informationen übermittelt haben, ein Erinnerungsschreiben verschickt. Dem soll dann ein Papierfragebogen beigelegt sein.
Auf die Frage, warum auf diese Alternative nicht gleich hingewiesen wurde, räumt Blabst ein: "Das ist sehr unglücklich gelaufen. Dafür muss ich mich in aller Form entschuldigen. Das war nicht richtig formuliert."
Auf Online-Erfassung der Bürger gesetzt
Alles ein Versehen also? Fraglich. Wie der Behördensprecher einräumt, habe man vorab besprochen, dass das Landesamt – um Ressourcen zu schonen – bei der Befragung zunächst darauf setzt, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Daten online liefern.
Wie hoch das Zwangsgeld gewesen wäre, kann Blabst auf Nachfrage nicht sagen. "Aber das hätten wir jetzt ohnehin nicht erhoben."
Das kann nicht sein
Es drängt sich doch vielmehr der Verdacht auf, daß man den eigenen Daten nicht traut und den Bürger/Immobilieneigentümer vorher braucht um Qualitätssicherung zu betreiben - ist ja nicht schlimm aber dann sollte man es dem Bürger so leicht wie möglich machen. Aber was solls, die Gesundheitsämter Faxen noch, hier gibts im ersten Schritt nur noch den digitalen Weg...
Auf einem mobilen Gerät nur mit Mühe bearbeitbar.
Am Ende sind das drei oder vier lapidare Fragen. Und dafür wird hier so ein Aufriß gemacht.