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Würzburg
Würzburgs erster Insekten-Burger: Avocado-Bar Inhaber verrät, welche Kunden den Würmer-Burger wirklich probieren
Die perfekte Mutprobe? Oder logische Konsequenz aus der globalen Lebensmittelknappheit? In Würzburg gibt es einen Insektenburger und so schmeckt er wirklich.
 Jeanette Eitner und Christopher Olschowski betreiben gemeinsam die Avocadobar in der Würzburger Theaterstraße. Hier gibt es den 'Zirp Zirp Burger' - einen Burger mit Insekten-Patty. 
Foto: Benjamin Brückner |  Jeanette Eitner und Christopher Olschowski betreiben gemeinsam die Avocadobar in der Würzburger Theaterstraße. Hier gibt es den "Zirp Zirp Burger" - einen Burger mit Insekten-Patty. 
Gina Thiel
 und  Lara Meißner
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:23 Uhr

Eins vorweg: Es knackt nicht, wenn man in der Würzburger Avocadobar in den "Zirp Zirp Burger" beißt. Im kleinen Restaurant in der Theaterstraße kommt auf den Tisch, worüber in den letzten Wochen EU-weit diskutiert wurde: Bufallomehlwürmer. Die schlängeln sich allerdings nicht zwischen Salat und Salsasauce auf dem Burger, sondern sind fein gemahlen die Basis für das Burgerpatty des "Zirp Zirp Burgers" – und das sieht eigentlich aus wie . . . nun ja, ein Fleischküchle. 

Wer also an eine Dschungelcamp-Prüfung mit Ekelfaktor denkt, liegt weit daneben. Und überhaupt: Jeanette Eitner, 29, und Christopher Olschowksi, 34, die gemeinsam seit 2018 die Avocadobar betreiben, haben eine ziemlich unaufgeregte Einstellung zu ihrem außergewöhnlichen Burger. "Naja, in Asien isst man schon immer Insekten, warum sollte man es hier nicht machen?", fragt Olschowski schulterzuckend. Schon seit zwei Jahren hat die Avocadobar den Burger auf der Karte. "Die Idee haben wir aus einem Urlaub in Holland mitgebracht. Gefühlt sind die Menschen dort wesentlich offener gegenüber neueren, alternativen Ernährungsformen", so Olschowski.

"In Asien isst man schon immer Insekten, warum sollte man es hier nicht machen?"
Christopher Olschowski, Geschäftsführer der Avocadobar

Denn Burgerpatties aus dem Mehl von Bufallowürmern sind schon seit einigen Jahren zugelassen. Rewe war 2021 die erste Supermarkt-Kette, die die fertigen Burgerpatties aus den Würmern verkaufte. Aufmerksamkeit bekam die Fleischalternative allerdings erst so richtig mit der Diskussion um den EU-Beschluss vom Januar 2023, der das Verwenden von Zusätzen aus Insekten in herkömmlichen Lebensmitteln erlaubt – etwa in Brot, Nudeln oder Chips. Gerade für Vegetarier, die Massentierhaltung ablehnen, sind Produkte aus Insekten mittlerweile eine willkommene Alternative.

Main-Post Redakteurin Gina Thiel hat sich dem Geschmackstest gestellt. Wie schmeckt der Insektenburger?
Foto: Benjamin Brückner | Main-Post Redakteurin Gina Thiel hat sich dem Geschmackstest gestellt. Wie schmeckt der Insektenburger?

Auch Eitner und Olschowski sind beide Vegetarier, in der Avocadobar gibt es neben dem Insektenburger nur noch ein Gericht mit Lachs, alle anderen Burger, Bowls und Snacks sind vegan oder vegetarisch. Für Olschowski sind Insekten ein Bestandteil der zukünftigen Ernährung der Menschen. "Durch die globale Lebensmittelknappheit wird das auch bei uns immer mehr zum Thema werden, da bin ich mir sicher", sagt er. Und Jeanette Eitner fügt an: "Christopher und ich machen uns viel Gedanken um unsere Ernährung, wie gesund und auch ökologisch die ist. Auch unsere Avocados kommen zum Beispiel aus Spanien und Griechenland und fliegen nicht um die halbe Welt. Und weil wir neuen Ernährungsformen offen gegenüber sind, dachten wir vor zwei Jahren, dass wir das einfach mal versuchen und hier anbieten." 

Der Versuch hat sich gelohnt: Mittlerweile hat die Avocadobar sogar Stammkunden, die nur wegen des Insekten-Burgers kommen. Der "Zirp Zirp Burger" ist keineswegs ein Nischenprodukt, das nur alle paar Wochen mal auf dem Grill landet. "Wir verkaufen den eigentlich jeden Tag", sagt Eitner. "Er ist nicht unser Bestseller, aber auch nicht unter den eher mäßiger laufenden Gerichten." Die Rückmeldungen seien durchweg positiv: "Bislang hat es immer allen geschmeckt", sagt Eitner. Eine Besonderheit ist den beiden allerdings aufgefallen: "Auf zehn Leute, die den Burger bestellen, kommen vielleicht neun Männer und eine Frau", sagt Olschowski lachend. Ob Mann oder Frau, klar ist, dass vor allem für Sportler der Insektenburger eine interessante Fleischalternative sein kann: "Der Proteinanteil liegt bei 48 Prozent", sagt Olschowski. "Da kann Fleisch nicht mithalten."

Und so verlief der Geschmackstest

Und wie schmeckt er jetzt, der Insekten-Burger? Main-Post Redakteurin Gina Thiel hat den Selbstversuch gewagt. Ihr Fazit: "Ich fand den Burger besser als manchen Veggie-Burger. Das Patty war nicht so trocken und bröselig, sondern hatte eine sehr angenehme Konsistenz. Der Geschmack des Pattys hat nicht besonders hervorgestochen, weil man im Burger auch viele andere Komponenten wie Salat, Guacamole und Salsasoße herausschmeckt. Das finde ich aber gut und kenne ich auch so von guten Fleischburgern.

Ich glaube auch, dass ich bei einer Blindverkostung den Unterschied zu Fleisch nicht geschmeckt hätte. Das Patty selbst war sehr gut gewürzt. Besonder positiv hat mich überrascht, dass der Burger nicht so "schwer" ist. Ein Fleisch-Burger ist mir der nämlich oft schon nach der Hälfte zu viel. In dem Punkt hat es mich dann schon an einen vegetarischen Burger erinnert."

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  • W. K.
    "Oder logische Konsequenz aus der globalen Lebensmittelknappheit?"

    Es ist ein Ammenmärchen, dass wir weltweit eine Lebensmittelverknappung hätten. Getriggert durch die globale Erwärmung und dem CO2- Anstieg in der Atmosphäre sowie durch Fortschritte in der Landwirtschaft haben wir einen massiven Anstieg der weltweiten Ernteerträge bei den meisten Nutzpflanzen.

    Eine andere Begründung muss dafür herhalten, dass wir - entgegen der westlichen Kultur - anfangen sollen, irgendein Getier in uns reinzuwürgen (und uns auch noch kulturelle Aneignung vorwerfen zu lassen).

    Da dieses Fakt offenbar nicht jedem bekannt ist, hier 2 (von vielen) Links:

    NASA-Karte der globalen Ergrünung durch CO2-Anstieg:
    https://www.nasa.gov/feature/goddard/2016/carbon-dioxide-fertilization-greening-earth

    Anstieg der globalen Ernte:
    https://www.fao.org/food-agriculture-statistics/data-release/data-release-detail/en/c/1491961/#:~:text=The%20latest%20statistics%20revealed%20that,%2C%20maize%2C%20rice%20and%20wheat.
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  • W. K.
    Quellenangaben fehlen. Bitte belegen Sie Ihre Aussagen mit entsprechenden Links und fügen Sie diese in Ihren Kommentar ein.
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  • G. W.
    Wie kommt Mensch auf die abstruse Idee, bei Insekten sei das Tierwohl egal?

    Und natürlich ist die Massenproduktion, falls man diesen widerlichen Begriff verwenden kann, von Insekten genauso problematisch wie die Massentierhaltung bei Schwein oder Rind auch.

    Quellkartoffel und Duppdupp macht auch satt.
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  • H. G.
    Soll jeder essen was er will, aber ohne Subventionen.
    Der junge Mensch weis alles besser, ich habe früher die Alten gefragt.
    Die Wissenschaft wird wissentlich ausgeblendet, diese Krankheiten die kommen werden kann man nur schwer heilen , der Körper ist dieser Spezies nicht gewachsen.
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  • P. K.
    Ich mag keine Burger.
    Knusprige Heuschrecken wären mir da lieber, oder knusprige Garnelen.
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  • H. A.
    Achso, wenn andere Nationen was machen muss man das als deutsche auch tun oder wie? Nein danke, wir haben eine andere Kultur von daher hinkt der Vergleich gewaltig.
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  • E. H.
    Was andere Nationen beim Essen machen hat oft nichts mit Kultur, sondern mit Hunger zu tun!
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  • N. P.
    Was hat das mit Kultur zu tun?
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  • R. R.
    Hätten Sie für diese kuriose Aussage ein Beispiel?
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  • G. B.
    Die da jetzt nach Tierwohl fragen, sind sicher diejenigen, di esonst nicht danach fragen.
    Ich werde so ein Ding vielleicht mal probieren.....abhalten Erden mich eher die Preise....das Teil kostet 12, 90 Euro. Für mal eben in der Mittagspause ist es mir zu teuer.
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  • K. S.
    Nur Avocados aus Spanien oder Griechenland . Haha wer es glaubt .
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  • D. K.
    Genau, dafür sieht man die öfter mal im Aldi welche aus Südamerika kaufen
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Spanien leidet, nur mal so für Ihren Horizont, unter einer epischen Dürre. Da kommen bald weder sch**ß Avocados mehr her, geschweige denn anderes Obst oder Gemüse.
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  • N. P.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • J. N.
    Was mich ein wenig irritiert: auch Insekten sind inzwischen nicht mehr in unendlicher Zahl vorhanden. Ich würde meinen: lasst sie bitte den Vögeln und anderen Insektenfressern.
    Mehlwürmer sind sicherlich auch aus einer "Massentierhaltung", also was macht das besser?
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  • N. P.
    Ja, weil relevante emotionale Kapazitäten bei Insekten größtenteils fehlen. Es gibt Ausnahmen, aber Mehlwürmern ist es relativ egal wie und wo sie existieren, da gibts kein Gehirn was solche Informationen verarbeiten würde. Ergo gibts auch kein "Tierleid".
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  • A. K.
    Schon lustig was man hier manchmal zu lesen bekommt. Meinst Du wirklich, dass diese hier verarbeiteten Mehlwürmer aus der Natur entnommen werden und darum in der Nahrungskette der Vögel fehlen könnten?
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  • J. N.
    Natürlich nicht. Wenn die Insektensammler noch mehr Lebensmittelschädlinge haben wollen, können sie auch gerne mal bei mir vorbei kommen.

    Ich stoße mich allerdings an allgemeinen Aussagen wie "Nahrungsmittelknappheit, deshalb Insektenverzehr".
    Auch Insekten werden immer knapper, man merkt es an den schwindenden Vogelpopulationen - Insekten an sich sind also durchaus nicht die Rettung.
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  • A. K.
    Ich werde aus deiner Aussage hier nicht schlau. Für mich sieht es so aus, als gingst Du wirklich davon aus, dass die Insekten die verzehrt werden sollen, dann den Vögeln als Futter abgehen. Das ist Unsinn. Niemand rennt draußen rum und Fängt Fliegen und Küfer und macht sich daraus sein Mittagessen.
    Wes hier als Insekten bezeichnet wird, sind meistens Maden. Das ist Eiweiß pur, ohne Fett. Die werden homogenisiert und der Brei dann in Form gebracht. Das kommt alles aus Zuchtfarmen.
    Wenn’s wirklich mal Insekten sein sollen, sind es ebenfalls gezüchtete Grillen, die dann frittiert werden. Bei all dem kommt kein Vogel zu kurz.
    Das Insektensterben und die damit schwindende Vogelpopulatiob haben andere Ursachen. Landwirtschaft mit Monokulturen und Insektizieden haben da z.B. keinen unwesentlichen Beitrag daran.
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  • W. S.
    Bei Insekten ist das Tierwohl egal? Egal wie sie produziert werden?
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