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Würzburg
Würzburger Wirte dürfen auch im Winter unter freiem Himmel bedienen
Der Ordnungsausschuss hat eine Hilfsmaßnahme für die Gastronomie beschlossen. Warum auch dabei über Heizpilze diskutiert wurde.
In diesem Winter dürfen die Würzburger Wirte auch unter freiem Himmel bedienen. Viele Gastronomen werden dann sicher Heizpilze aufstellen. Damit sind nicht alle Stadtratsfraktionen einverstanden.
Foto: Daniel Karmann | In diesem Winter dürfen die Würzburger Wirte auch unter freiem Himmel bedienen. Viele Gastronomen werden dann sicher Heizpilze aufstellen. Damit sind nicht alle Stadtratsfraktionen einverstanden.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 21.09.2020 02:17 Uhr

Es gibt aufgrund der Corona-Pandemie nicht nur Einschränkungen, sondern auch Unterstützung für Würzburgs Wirte: Die Stadt wird in diesem Jahr die Bewirtung unter freiem Himmel auch in den Wintermonaten gestatten. "Es ist in schwierigen Zeiten selbstverständlich, dass wir die Gastronomiebetriebe unterstützen, wo es nur geht", betonte Kommunalreferent Wolfgang Kleiner im Bau- und Ordnungsausschuss des Stadtrats.

Normalerweise ist die Nutzung öffentlicher Flächen für die Außengastronomie von Mitte März bis Mitte Oktober gestattet. Weil sich die Hygieneregeln unter freiem Himmel in vielen Fällen leichter umsetzen lassen als im Innenbereich von Restaurants und Kneipen, hatte die CSU-Fraktion die Verlängerung in die Wintermonate hinein beantragt. Das Ordnungsreferat hat mit der Umsetzung bereits begonnen, der Ausschuss hat das Vorhaben einstimmig befürwortet.

SPD fordert umweltfreundliche Infrarot-Heizstrahler

Kleiner wies allerdings darauf hin, dass viele Gastronomen bei kälteren Temperaturen Heizpilze aufstellen werden. Die mit Gas betriebenen Wärmequellen gelten wegen ihrer schlechten CO2-Bilanz als umweltschädlich und sind deshalb in vielen deutschen Kommunen bereits verboten, in Würzburg aber noch nicht: "Heizpilze sind bei uns bisher nicht ausgeschlossen, wenn sie den Sicherheitsvorschriften entsprechen", so Kleiner.

Das gefiel Kerstin Westphal (SPD) überhaupt nicht: Sie forderte entsprechende Auflagen und Kontrollen, um umweltschädliche Heizpilze zu verhindern. Die CSU hatte in ihrem Antrag umweltfreundliche Infrarot-Heizstrahler oder Überdachungen vorgeschlagen.

Eine Frage des Budgets

Volker Omert von den Freien Wählern warnte allerdings davor, den von der Corona-Krise gebeutelten Gastronomen zu viele Vorschriften zu machen: "Jeder von ihnen würde sicher gerne mit Infrarot heizen, weil es effizienter und für die Gäste angenehmer ist. Viele können sich das aber im Moment nicht leisten", sagte Omert.

Auch für die Grünen steht nach den Worten von Stadträtin Simone Haberer derzeit die "prekäre Lage der Gastronomie" im Vordergrund – sie stimmten trotz der Heizpilz-Problematik zu. Wolfgang Kleiner hatte zuvor versichert, dass die Regelung nur für dieses Jahr gelten wird.

 
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  • G. K.
    Heizpilze sind und bleiben eine unnütze Umweltbelastung - auch wenn der Strom dafür aus der Steckdose kommt. Mein Vorschlag: solange wir noch eine Corona-Krise haben werden die Strahler genehmigt, danach verschwinden aber alle Heizpilze, am besten auch die privaten, die im Zuge der Gartenaufrüstung reichlich Einzug gehalten haben.

    Wer dann nochdraußen rauchen will und muß kann die sieben Minuiten wohl auch bei Kälte aushalten.
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  • s. k.
    Ich finde es schon ein wenig irrsinnig, heutzutage noch wider besseren Wissens die Winterluft derart verflüchtigend zu bestrahlen ... von der Krise stark gebeutelt ist schon klar, aber ich weiß von dutzenden Solo-Selbständigen und Kleinstunternehmern, welche o,o € Unterstützung bekommen und sich zum Teil bei der Grundsicherung anmelden mussten. Zum Dank dafür müssen sie sich gerade jetzt an noch mehr beeinträchtingende Vorschriften halten. Grund dafür sind ja die steigenden Fallzahlen - und daran sind garantiert auch die Partygesellschaft und gewisse Gastronomen schuld. Das ist vielleicht zu pauschal gedacht, aber mir geht langsam das Verständnis aus.
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  • B. E.
    Vorschlag: alle, die draussen sitzen wollen, verzichten auf die eine oder andere Streaming-Serie oder Film. Dann gibt es mehr als genug "Kompensation" für ganz viele Heizpilze.
    Frau Westphal, machen Sie sich doch mal zu dem Thema schlau, Sie werden sich wundern, wo die wahren Klimamonster lauern ...
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