Ein warmes Mittagessen ist für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit. Für die Besucher der Wärmestube der Christopherus-Gesellschaft Würzburg aber ist es eine Besonderheit. "Vor allem im Winter kommen täglich bis zu 90 oder auch einhundert Personen hilfesuchend zu uns", weiß Tim Pfeuffer von der Wärmestube der Christopherus-Gesellschaft in der Würzburger Rüdigerstraße. Im Rahmen eines Praktikums seines FH-Studiums ist er einer von etwa dreißig ehrenamtlichen Helfern, die den beiden hauptamtlichen Mitarbeitern der Wärmestube bei der notdürftigen Versorgung der Besucher zur Seite stehen. Wie schnell Menschen in den Sog des sozialen Absturzes geraten können, weiß Pfeuffer aus vielen Gesprächen. "Unsere Besucher sind ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, mit unterschiedlichen persönlichen Problemlagen. Mit dem Strudel verbunden sind häufig auch Sucht- und psychische Probleme", berichtet er, ohne auf bestimmte Personen persönlich einzugehen.
Ein Schicksal, das bewegte
Darauf aufmerksam wurde der Inhaber von Albercht´s Genuss-Catering, Albrecht Hüblein, bei einer Veranstaltung. Mit beinahe lüsternen Blicken musterte dabei ein sichtlich verarmter Mann Hübleins monumentalen Food-Truck mit reichlich Essbarem hinter der unüberwindlich anmutenden Verkaufstheke. Hüblein aber schickte den unerwarteten Besucher aber nicht weg, sondern suchte das Gespräch mit ihm. Die Lebensgeschichte des Mannes war für Hüblein ebenso beeindruckend wie ernüchternd. Und die Lehre, die der Catering-Betreiber daraus zog, lautete: "Die Schicksale von Menschen, denen es nicht so gut geht wie den meisten von uns, muss uns jucken. Wegschauen zählt nicht." So entschloss sich Hüblein erstmals im Jahr 2017 am letzten Sonntag vor Weihnachten, die Besucher der Wärmestube der Christopherus-Gesellschaft in Würzburg mit einem gegrillten Spanferkel zu verwöhnen.
So war der vierte Adventssonntag für die Wärmestube-Besucher in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Folge schon verbunden mit einer vorgezogenen Bescherung in Form einer warmen Mahlzeit. Mit seiner Frau Susanne hatte Albrecht Hüblein ein deftiges Spanferkel samt hausgemachtem Kartoffelsalat vorbereitet. Als vegetarische Essensvariante stand auf der Speisekarte darüber hinaus eine Gemüsepfanne mit Nudeln – insgesamt einhundert Portionen. Pünktlich zur üblichen Mittagessenszeit hatten sich am vierten Adventssonntag zahlreiche Bedürftige in erwartungsvoller Dankbarkeit vor und in der Wärmestube in der Rüdigerstraße versammelt. "Zwar wird gerade in der Weihnachtszeit auf eine omnipräsente Not und Armut aufmerksam gemacht. Wir brauchen aber nicht in die ganze Welt zu spenden, wenn der Bedarf so nahe liegt wie hier", stellte Susanne Hüblein bei der Essensausgabe fest.
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