Wer an einem heißen Sommertag schon einmal schwitzend in einer vollen Würzburger Straßenbahn gestanden hat, hat sich wahrscheinlich nichts sehnlicher gewünscht, als eine Klimaanlage. Für die 18 neuen Straßenbahnfahrzeuge, die die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) anschaffen will, hat sich die Stadt daher ein Angebot machen lassen: Mehr als zwei Millionen Euro würde es kosten, die 18 Bahnen zu klimatisieren. Ob sich das lohnt, diskutiert der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) am kommenden Dienstag.
Es ist eine Abwägung zwischen Komfort und Klimaschutz. Für einen klimatisierten ÖPNV müsste die Stadt im Jahr so viel Energie aufwenden, wie 100 Haushalte mit vier Personen verbrauchen. Zu den Investitionskosten kämen daher noch rund 115 000 Euro pro Jahr für Wartung und Energie.
Klimaschutz oder Komfort?
Ob sich das Klima in den 18 Straßenbahnen wirklich verbessern würde, ist fraglich: Durchschnittlich 300 Meter liegen zwischen zwei Straba-Haltestellen in der Innenstadt. Alle 300 Meter gehen also alle Türen auf, Menschen steigen ein und aus, kühle Luft entweicht und warme Luft wird in die Bahn getragen. Temperaturen wie in einem Pkw, Reisebus oder Zug könne man mit einer Klimaanlage daher nicht erreichen, heißt es in der Beschlussvorlage des Ausschusses.
Weitere knapp 220 000 Euro könnte die WSB investieren, um die 18 Straßenbahnen mit WLAN-Hotspots auszustatten. LTE-Modems in den Fahrzeugen würden es den Fahrgästen theoretisch ermöglichen, mit über 100 Megabit pro Sekunde auch Videos anzuschauen, heißt es in der Beschlussvorlage – vorausgesetzt, die Mobilfunknetze können die passende Bandbreite liefern. Zusätzlich zu den Anschaffungskosten würden für die 18 Fahrzeuge jährlich rund 6500 Euro für den Internet-Provider anfallen.
Zur Diskussion steht außerdem, ob die 18 Fahrzeuge mit USB-Buchsen ausgestattet werden, an denen Fahrgäste ihr Handy, Tablet oder E-Book-Reader laden können. Für 20 Ladeeinrichtungen pro Fahrzeug müsste die Stadt einmalig rund 274 000 Euro investieren.
Stadtrat entscheidet am 14. November
Die Entscheidung, 18 neue Fahrzeuge anzuschaffen, war bereits im Januar 2018 gefallen. Nach einer europaweiten Ausschreibung hatte die Stadt fünf Anbieter aufgefordert, ein Angebot zu schreiben. Die Kosten, die der PUMA nun als Grundlage für seine Diskussion nimmt, stammen aus dem Angebot des günstigsten Anbieters.
Auf Empfehlung des Ausschusses könnte der Stadtrat am 14. November entscheiden, ob die neuen Straßenbahnen Klimaanlagen, WLAN und USB-Steckdosen bekommen. Dabei wird über jede Option einzeln entschieden.
muss man ihn auch attraktiv machen.
WLAN scheint anderenorts schon beinahe Standard zu sein - stellt sich (beinahe hätte ich gesagt wie üblich) die Frage ob WÜ mal wieder hinterherhinken oder vielleicht doch die Initiative ergreifen will.
Ladebuchsen am Platz kommen mir jetzt aber doch ein wenig übertrieben vor/ da findet sich bestimmt jemand, der mal ausprobieren will, wie man das kaputtmachen kann.
Klimatisierung wäre sicherlich nicht verkehrt - wobei ja niemand verlangen wird, dass auch bei 35 - 40 Grad Außentemperatur in der Straba 22 eingestellt werden. Soviel ich weiß empfiehlt die Medizin ca. 8 Grad unter Außentemperatur, um den "Schock" durch die Differenz in Grenzen zu halten, was denn auch den CO2-Ausstoß ein wenig drücken dürfte.
Immerhin wird das ja mal diskutiert; ich hoffe dass auch Nägel mit Köpfen gemacht werden!
Was das WLAN angeht: Bis die Strabas hier rumfahren, dürfte 5G eingeführt worden sein und schon jetzt ist die Internetversorgung im Stadtgebiet doch recht gut.
Daher WLAN und USB Buchsen kann man sicher weglassen, Klimaanlagen sind ein Muss!
Die Wahrheit ist doch, daß die Umwelt 100 mal mehr geschont wird, wenn möglichst viele vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Dazu müssen diese attraktiv sein und Dinge wie Klimaanlagen und W-LAN gehören nun mal dazu.
W-LAN: wer als 75-järiger Rentner kein Interesse daran hat - bitteschön, aber für die Mehrheit der Bevölkerung und vor allem für die Jugend ist das schon wichtig.
Klimatisierung: auch das ist ein Attraktivitätsmerkmal, nicht nur wenn man als Bankangestellter auch im Hochsommer Anzug tragen muß. Und man kann mit den Ressourcen schonend umgehen, indem man bei 32 Grad Außentemperatur nicht auf 18, sondern zumindest auf 25 Grad herunterkühlt.
Übrigens: die Straba hält zwar alle paar hundert Meter, aber man sitzt ja wesentlich länger drin, z.B. vom Hauptbahnhof nach Heidingsfeld oder gar Rottenbauer....
Oder ist das keinem mehr zuzumuten? Nicht war liebe Schüler. Aber ich denke mit freiem Wlan wird das nichts. Oder andere die viel Zeit haben fahren dann schön klimatisiert und Wlan frei den ganzen Tag Straßenbahn.
Auch wenn ich selbst gerne mein Handy benutze, brauch ich doch wirklich dafür nicht die Straßenbahn um dies aufzuladen!! Klimaanlagen sind bei weiten Zug- und Autostrecken ein Geschenk, doch finde ich dies eine absolute Geldverschwendung, wenn doch eh alle 300 Meter die Türen auf und zugehen. Dann soll doch bitte lieber die Einrichtung so seien, dass generell immer alle Türen an den Haltestellen aufgehen - auch wenn grad niemand ein- oder aussteigen will. Da kommt ein wenig frische Luft rein und gut ist.
Dieses Vorhaben ist mit Sicherheit nicht Klimaneutral/förderlich für den überall aufkommenten Klimahype.
Satire an:
Gut - ok - wenn man auf dem Lande wohnt+kein schnelles Internet hat, würde es sich bestimmt lohnen eine Jahreskarte zu buchen, das ganze Jahr mit der "Neuen Straba" kreuz+qwer durch Würzburg zufahren + zu surfen. Wenn dann in der Straba auch noch Informationen über Wü + deren Sehenswürdigkeiten wärend der Fahrt über die Lautsprecher kommen würde - dann könnte man sein Wissen über Wü bestimmt auffrischen/erweitern. Und wenn dann auch noch Getränke und Snakes serviert werden (im Fahrpreis incl) . . . . dann könnte ich mir vorstellen - öfters mal mit der Straba durch Wü zu fahren.
Satire aus.
Hallo "WSB" über die historischen Informationen über Wü während der Fahrt könnte man doch bestimmt mal nachdenken.
ist WLAN in der Straba eigentlich überfällig.
Ich war im Jahr 2015 in Dublin, da hatte jeder der öffentlichen Busse bereits WLAN an Bord.
Und welcher der hier voraus Kommentierenten nutzt wirklich regelmäßig die Straba? Sitzen diese Mitkommentatoren nicht täglich in Ihrem Auto im Stau und ärgern sich dass die Straba da fahren kann wo es ihnen verboten ist?
...immer wenn möglich die Straba genutzt und habe auch jetzt im Rentenalter noch eine Jahreskarte.
W-Lan brauch ich aber nicht wirklich
MfG
Es ist wirklich nicht gerade angenehm, bei hohen Temperaturen in einer dampfigen Straba zu sitzen oder zu stehen.
Und eine Klimaanlage kann bei hohen Temperaturen auch sicherheitsförderlich, dahingehend, dass auch der Fahrer davon profitiert, sitzt er doch wesentlich länger in der Straba als wie die Fahrgäste.
Und jeder, der ein Auto mit Klimaanlage hat, weiß, wie angenehm es ist, bei hohen Temperaturen mit Klimaanlage fahren zu können, weil dann die Konzentration nicht nachlässt, im Gegensatz zu Autos ohne Klimaanlage.
Was WLAN oder USB-Buchsen angeht, die sind angesichts kurzer Fahrezeiten doch wirklich überflüssig.
...finde ich voll ok!
Die Fahrerkabine läßt sich ja auch gut genug abdichten und der Fahrer steigt nicht alle 300 m aus.
Es ist aber sicher abzuwägen, im Passagierteil verhält sich das doch ganz anders: Die Anlage müßte ununterbrochen laufen und könnte keine (wie schon im Artikel beschrieben) Vergleichstemperatur wie im Zug oder PKW erreichen.
Die Unterhaltskosten sind (neben der Anschaffung) viel zu hoch. Und dann gibt's halt noch das Klimaproblem...
Wäre interessant zu erfahren wieviel sich denn Basel die Klimatisierung ihrer Strabas kosten läßt?
MfG
Die USB-Anschlüsse zum Schleuderpreis von 274.000€ könnt ihr aber vergessen…wie lange soll das denn halten? Baut halt Steckdosen hin…
Eine Strassenbahn dient der Beförderung von Menschen.
Niemand muss in der kurzen Zeit Filmchen gucken.
Auch ist die Strassenbahn nicht dazu da, Gerätschaften mit kostenlosem Strom zu versorgen.
Und mittlerweile ist es den Meisten ja auch bekannt, dass es im Sommer Mal warm werden kann.
Hier wird echt offensichtlich darüber nachgedacht, Geld zu verschwenden.
Gleiches gilt für die Klimaanlage. Keiner fährt stundenlang Straba. Da sind höhere Temperaturen schon mal auszuhalten. Am Mief des Nebenstehenden ändert auch eine Klimaanlage nichts.
Die Straba ist eh ein Millionen-Subventionsbetrieb. Lieber abspecken als aufrüsten und noch mehr Schulden.
Jetzt denkt man darübern nach, die Straßenbahn zu klimatisieren und damit ordentlich Strom zu verbrauchen. Dies zu Tageszeiten in denen Deutschland in diesem Sommer ordentlich Strom aus dem Ausland bezogen hat. Das war mit Sicherheit nicht nur Ökostrom! Mit Auswahl der Monate von Juni bis August bei der Bundesnetzagentur (https://www.smard.de/home) kann dies jeder selbst nachsehen.
Das WLAN kostet ebenfalls unnötig Strom und erzeugt Belastung durch Funkwellen. Wenn jemand unbedingt nicht mal ein paar Minuten auf das Smartphone verzichten kann, kann er ja über seinen Netzbetreiber surfen.
So ganz nebenbei: USB-Buchsen in der Straba sind ein potentielles Ziel für Wandalismus!