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Würzburg
NS-Verstrickung: Um diese Namensgeber Würzburger Straßen geht es
Bei neun Namenspaten für Würzburger Straßen sieht eine Fachkommission Verstrickungen ins Nazi-Regime. Um welche Männer geht es? Und warum?
Hermann Zilcher (1881-1948), Begründer der Würzburger Mozartfestes.
Foto: Erika Groth-Schmachtenberger | Hermann Zilcher (1881-1948), Begründer der Würzburger Mozartfestes.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:23 Uhr

Die Biographien von 120 Namenspaten hat die "Würzburger Straßennamenkommission" zwischen 2016 und 2020 untersucht. Neun Fälle blieben übrig, bei denen die Kommissionsmitglieder – nicht immer einstimmig - eine Umbenennung oder zumindest eine Kontextualisierung (beispielsweise ein Zusatzschild) empfehlen.

Um wen geht es? Und warum? Die folgenden Angaben beruhen auf dem umfangreichen Abschlussbericht der Straßennamenkommission und können hier nur sehr verkürzt wiedergegeben werden.

Heiner Dikreiter.
Foto: Hans Heer | Heiner Dikreiter.

Heiner Dikreiter (1893-1966): Der Maler und Kunstlehrer, NSDAP-Mitglied seit Mai 1933, war ab 1941 Begründer und wenig später Direktor der Städtischen Galerie. Die Kommission bescheinigt ihm, dass er bei seinem Vorhaben, ein städtisches Kunstmuseum aufzubauen, den NS-Machthabern weit entgegen kam und sich in deren Kulturpolitik einbinden ließ. Wie es im Bericht heißt, erwarb Dikreiter in zwei Fällen Gemälde von der Gestapo, die von deportierten jüdischen Besitzern stammten. Kommissions-Empfehlung (mit großer Mehrheit): Umbenennung des Heiner-Dikreiter-Weges (Sanderau).

Nikolaus Fey.
Foto: Repro Eduard Stenger | Nikolaus Fey.

Nikolaus Fey (1881-1956): Der Schriftsteller ("Florian Geyer") und Mundartdichter, NSDAP-Mitglied seit Mai 1933, engagierte sich laut Kommissionsbericht in verschiedener Weise für den Nationalsozialismus, so auch als offizieller Parteiredner und "politischer Leiter". Als unterfränkischer Beauftragter der Reichsschrifttumskammer "gehörte auch die Überwachung der Texte anderer fränkischer Autoren auf ihre Vereinbarkeit mit der Parteilinie zu seinen Aufgaben". Fey wirkte auch, was bisher kaum bekannt war, von 1942 bis 1944 in der Regierung des "Generalgouvernements" in Krakau im besetzten Polen mit. Kommissions-Empfehlung (einstimmig): Umbenennung der Nikolaus-Fey-Straße (Heidingsfeld).

Carl Schadewitz.
Foto: MP-Archiv | Carl Schadewitz.

Carl Schadewitz (1887-1945): Der Komponist und Musikpädagoge, NSDAP-Mitglied seit 1940, komponierte laut Kommission "Werke, die der NS-Musikideologie entsprachen, so den Marsch "Unser Führer: Adolf Hitler, unser Führer", und "versuchte, die Gunst der Machthaber zu erlangen". Kommissions-Empfehlung (mehrheitlich): Umbenennung der Schadewitzstraße (Frauenland).

Hermann Zilcher.
Foto: Groth-Schmachtenber | Hermann Zilcher.

Hermann Zilcher (1881-1948): Der Musiker und Komponist, NSDAP-Mitglied seit Mai 1933, war unter anderem Direktor des Würzburger Konservatoriums und begründete 1921/22 das Mozartfest. Von 1939 bis 1945 war er  Ratsherr im NSDAP-Stadtrat. Laut Kommissionsbericht stellte sich Zilcher "mit mehreren seiner Kompositionen in den Dienst der NS-Propaganda" und verfügte über intensive Kontakte zur regionalen NS-Prominenz. Zilcher sagte zudem über Eugen Vinnai, einen Vertreter der Bewegung der „Christlichen Wissenschaft“, bei der Gestapo aus und bezeichnete diesen als "Volksschädling", der "Wehrkraftzersetzung" betreibe. Kommissions-Empfehlung (große Mehrheit): Umbenennung der Hermann-Zilcher-Straße (Frauenland).

Karl von Frisch.
Foto: Horst Schäfer, dpa | Karl von Frisch.

Karl von Frisch (1886-1982): Der Mediziner, Zoologe und Nobelpreisträger war kein NSDAP-Mitglied und stand dem Nationalsozialismus laut Kommission zurückhaltend gegenüber. Besonders in populärwissenschaftlichen Büchern habe Frisch aber Positionen der Eugenik ("Rassenhygiene") vertreten, eine "Mischung" von "Menschenrassen" kritisiert und die NS-"Rassegesetze" gelobt. In seinem Fall empfiehlt die Hälfte der Kommission eine Umbenennung der Karl-Ritter-von Frisch-Straße (Frauenland), die andere Hälfte eine alleinige Kontextualisierung.

Armin Knab.
Foto: MP-Archiv | Armin Knab.

Armin Knab (1881-1951): Der Komponist war kein NSDAP-Mitglied, stellte laut Kommission sein musikalisches Schaffen aber "immer wieder in den Dienst des NS-Staates". So war Knab mit mehreren Werken in einem Chorheft für Gedenkfeiern an den 9. November 1923 (Putschversuch Hitlers in München) vertreten. Kommissions-Empfehlung (einstimmig): Kontextualisierung an der Armin-Knab-Straße (Frauenland).

Peter Schneider.
Foto: Bauer | Peter Schneider.

Peter Schneider (1882-1953): Der Gymnasiallehrer, NSDAP-Mitglied seit Mai 1933, gehörte 1920 zu den Gründern des Frankenbundes. "Es ist schwierig, seine Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus klar zu kennzeichnen", heißt es im Kommissionsbericht. "Einerseits ließ er sich durchaus auf diesen ein, indem er etwa Gutachten zu kulturellen Fragen gegenüber NS-Stellen abgab, andererseits betonte er immer wieder, der NS-Ideologie entgegengetreten zu sein, was sich partiell auch in seinen Schriften belegen lässt." Empfehlung (einstimmig): Kontextualisierung an der Peter-Schneider-Straße (Frauenland).

Richard Strauss.
Foto: dpa | Richard Strauss.

Richard Strauss (1864-1949): Der international bekannte Komponist ("Der Rosenkavalier") war 1933-1935 erster Präsident der Reichsmusikkammer. Laut Kommission stellte er sich einerseits in den Dienst der NS-Machthaber, bezog aber auch "gegen bestimmte nationalsozialistische Vorstellungen Position". Kommissions-Empfehlung (einstimmig): Kontextualisierung an der Richard-Strauss-Straße (Frauenland).

Michael Kardinal Faulhaber.
Foto: Zimmermann | Michael Kardinal Faulhaber.

Michael Kardinal Faulhaber (1869-1952): Sein Verhalten während der NS-Zeit ist laut Kommission widersprüchlich. Bei Faulhaber gehe es "weniger um ein aktives Tun im Sinne des Nationalsozialismus, als um ein Unterlassen von Protesten und Hilfen für verfolgte Nicht-Katholiken", heißt es im Bericht. Die Kommission sieht in seinem Fall, nach ihm ist der Kardinal-Faulhaber-Platz benannt, zusätzlichen Aufklärungsbedarf und schlägt dazu eine öffentliche Veranstaltung mit Teilnahme von Experten vor.

 
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  • diener
    Was kommt eigentlich nachher ? ? ?
    Sucht man nach der sicherlich nicht ruhmreichen NS - Zeit weiter , gibt viel Geld dafür
    aus , welches man in sozialen Bereichen in Würzburg besser verwenden könnte.
    Es sind in den meisten Fällen Straßennamen und in der heutigen Zeit interessiert es viele
    Jugendliche , aber auch ältere Personen nicht mehr.
    Das soll das Ganze keinesfalls leichtfertig verschönern , aber irgendwann muß auch einmal Schluß sein und ob der Bürgerwille der Kommissionswille ist , wage ich stark
    zu bezweifeln !
    Es ist einfach nur modern erst einmal alles schlecht zu reden oder wie bei Corona
    jetzt auch zu denunzieren.
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  • Doedi.wue
    Da hat sich der“wie immer mit Namen“nach seiner Stadtratszeit noch eine Beschäftigung auferlegt,die anderen Mitbürgern nur Geld kostet! Es „jüstelt“ weiterhin!
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  • MFR
    Die Diskussionsbeiträge zeigen, dass man um die richtige Lösung ringt. Das ist positiv. Gut auch, dass die Mainpost das strittige Thema darstellt, um das Nachdenken, das Hinterfragen anzuregen. - Und wie steht es im Lkr. Kitzingen? Zwei Schulen tragen die strittigen Namen: Armin-Knab-Gymnasium Kitzingen, Nikolaus-Fey-Schule Wiesentheid. Vor Jahren hat der Kitzinger Redaktionsleiter Nobert Hohler gezielt, journalistisch präzise und hartnäckig die Diskussion um die NS-Vergangenheit von Richard-Rother angestoßen; Erfolg: die Richard-Rother-Realschule Kitzingen hat daraufhin den Namen abgelegt. Und jetzt? Kommt von der Kitzinger Redaktion ein Kommentar über die og. Schulen? Wird auch im idyllischen Weinlandkreis eine Diskussion angestoßen? Wie stehen die jeweiligen Schulträger, Schulleitungen, Kollegien, Schüler- und Elternschaften dazu? Welche Reaktion ist aus der Kommunalpolitik zu erwarten?
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  • uwe.luz@t-online.de
    Als Protestant darf ich auf Pfarrer Paul Schneider verweisen: Der hat sich aktiv gegen die Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus gewehrt. 1939 wurde er dafür im KZ Buchenwald zu Tode geprügelt.

    Wollen wir jetzt jeden Geistlichen, der die Stärke, solches in Kauf zu nehmen nicht aufgebracht hat, als vom Nationalsozalismus befleckt brandmarken?

    Diejenigen in der Kommission, die von sich ganz sicher sagen können, dass sie die körperliche Kraft und die mentale Stärke besessen hätten, wie Pfr. Paul Schneider sehenden Auges in den Tod zu gehen, mögen Kardinal Faulhaber weiter problematisieren. Alle anderen mögen schweigen.

    Ich bin mir allerdings sicher: Alle müssen schweigen.

    Wie moralisch überirdisch muss man sich fühlen, um ein solches, angebliches Unterlassen zum Problem zu machen? Woher nehmen manche die Anmaßung, sich auf ein so hohes Ross zu setzen?
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Ketzerische Frage

    Gesetzt den Fall, die Nazis hätten den Krieg gewonnen - nach welchen Kriterien würde die aus den gleichen Personen zusammengesetzte Kommission heute beurteilen, nach wem eine Straße benannt werden/ bleiben darf?

    Leute, wir haben soviele echte Probleme vor uns - kann man nicht endlich mit dieser Nabelschau aufhören, sich alle freuen, diese Zeit nicht miterlebt/ die entsprechenden persönlichen Entscheidungen nicht getroffen haben zu müssen und zusehen, dass wir uns eine lebenswerte Zukunft schaffen statt die Vergangenheit politisch zu "korrektisieren"?

    Dass man mich recht versteht: die Erinnerung muss wachgehalten werden, um zu mahnen, was passieren kann und nie wieder darf, aber muss man deswegen jedes Prinzip zu Tode reiten, auch wenn man eigentlich andere Sorgen hat?
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  • steve67
    Ich wäre dafür auch alles was mit Julius Echter zu tun hat umzubenennen, schließlich war dieser Herr verantwortlich für die Vertreibung von Juden, die Errichtung des Juliusspitals auf einem jüdischen Friedhof und wohl noch diverse andere, heute als eher rassistisch einzustufende Maßnahmen. Wenn Umbenennung, dann aber richtig!
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  • Albatros
    @steve67, diese Greueltaten werden ebenso gut versteckt wie die jahrzehntelangen Misshandlungen innerhalb der Kirche. Die Ankündigungen um transparente Aufklärung waren bisher nur Lippenbekenntnisse und Heuchelei.
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  • engert.andreas@gmx.de
    Lieber "Albatros",
    was jetzt der Missbrauchsskandal hier zu suchen hat, ist mir zwar schleierhaft - aber ich will Ihnen gerne mal Folgendes ins Stammbuch schreiben - vielleicht hilft's ja zum nachdenken:
    Was in der Kirche an Missbrauch passiert ist, ist schlimm, da ist jeder einzelne Fall einer zu viel - das ist keine Frage!
    Aber: Von den - in der im vergangenen Jahr vorgestellten Studie veröffentlichten - Zahlen der dokumentierten Missbrauchsfällen sind die allermeisten in den 50-er und 60-er Jahren passiert, als es noch sehr viele kirchliche Internate gab (die es heute nicht mehr gibt!)
    Wenn ich dann diese Zahlen zugrunde lege - und diese gleichmäßig auf die Jahre 1949 bis 2019 verteile, komme ich auf DURCHSCHNITTLICH(!!!!!) 35 Fälle pro Jahr!
    Der Deutsche Kinderschutzbund benennt etwa 13.500 aktenkundig gewordene Fälle von Kindesmissbrauch PRO JAHR IN DEUTSCHLAND! Von denen hört und liest man NICHTS in der Öffentlichkeit. Warum?
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  • engert.andreas@gmx.de
    2. Teil der Antwort:
    Es ist in Deutschland EINZIG UND ALLEINE DIE KATHOLISCHE KIRCHE, die sich dieser Vergangenheit stellt!
    Die evangelische Kirche beginnt gerade - nachdem sie eindringlich dazu aufgefordert wurde.
    Vom Missbrauch in den Sportvereinen, Jugendfeuerwehren, anderen Jugendorganisationen liest man NICHTS in den Medien - warum?
    Vom Missbrauch in den Familien liest man NICHTS in den Medien - warum?
    Es gab diesen Missbrauch in den vergangenen Jahrzehnten in ALLEN gesellschaftlich relevanten Gruppierungen/Vereinigungen - und es war gerade in den 50-er und 60-er Jahren allgemein üblich: Es kann nicht sein, was nicht sein darf, JEDER ORGANISATION hat erst einmal sich selbst geschützt, die entsprechenden Täter geschützt, versetzt - etc.!
    Natürlich war das falsch und ein Verbrechen - aber ich find es langsam echt zum Kotzen, wenn immer behauptet wird, gerade die katholische Kirche hätte da eine besonderes Problem! Schauen Sie sich die Zahlen und Fakten an - das stimmt so nicht!
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  • fredee
    Was ist denn schlimmer: der Versuch "die Gunst der damaligen Machthaber zu erlangen"
    oder für mindestens 200 Verbrennungen von Frauen verantwortlich zu sein?
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  • Albatros
    Sehr geehrter Herr Schleicher, mich würde interessieren, wer die Mitglieder dieser Kommission sind: Können Sie mir hier weiter helfen?
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  • tsc_de
    @Albatros: Die Miktglieder der Kommission sind im verlinkten Hauptartikel zu dem Thema namentlich aufgeführt: www.mainpost.de/10533890. Beste Grüße, Torsten Schleicher, Redakteur
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  • Vbfuerlb
    Vielen Dank!
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  • engert.andreas@gmx.de
    Kardinal Faulhaber als Erzbischof von München das Selbe - was hätte es gebracht, öffentlich zu protestieren? Nix!
    Da wurde eher im Stillen, im Hintergrund gewirkt, Fäden gezogen- ich bin überzeugt, das war um Vieles hilfreicher! Lautstark protestieren hätte eine Daueräberwachung durch die Gestapo zur Folge gehabt, der hätte keinen Schritt gehen können, ohne dass das registriert worden wäre- und damit hätte er niemandem helfen können! Wäre das besser gewesen?
    Es war damals immer eine Abwägung von verschiedenen Übeln - welches gerade das kleinere ist!
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  • Franken48
    Habt ihr Langeweile, dann macht etwas vernünftiges. Die Straßennamen müssen bleiben.
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  • Wellis
    @Franken48: Ich stimme Ihnen vollumfänglich zu!!!!
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  • allkanda6
    Wie kann man das Thema nochmal aufreißen? Wer von den jetzigen Generationen weiß denn, wenn er sich nicht durch die Museen gewälzt hat, wie es damals zuging? Mitmachen oder Sterben, oder? Da gab es doch nur die 2 Möglichkeiten. Wir leben jetzt und sollten uns mit den Problemen unserer Zeit auseinandersetzen und nicht kostbare Zeit und Viel Geld in die Vergangenheit zu stecken. Straßen und Gebäudenamen jetzt ändern, das ist doch unnütz. Macht doch eure Arbeit jetzt für die bestehenden Generationen und laßt das Alte ruhen, ich bitte euch.
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  • stotch
    Schön, dass Sie als Main-Post-Forist (Mindestanforderungen: Internetzugang, Main-Post-Abo) einer mehrköpfigen Fachkommission aus Historikern (Mindestanforderungen: abgeschlossenes einschlägiges Hochschulstudium, Dissertation, langjähriges wissenschaftliches Arbeiten) in nur zwei Sätzen erklären könnten, dass ihre vierjährige Arbeit völlig sinnlos war... Man hätte ja auch einfach Sie fragen können.

    Aber zum Thema: Wenn ich schon lese "NSDAP-Mitglied seit 1933". Da muss doch jedem klar sein, dass es sich hier entweder um Überzeugungstäter handelt oder um skrupellose Karrieristen, die für den eigenen Vorteil - wortwörtlich - bereit waren über Leichen zu gehen. Das im Jahr 2020 überhaupt noch darüber diskutiert werden muss, ob diese Straßennamen verschwinden müssen ist mit unbegreiflich.
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  • engert.andreas@gmx.de
    Ganz so einfach würde ich mir das nicht machen- am Beispiel von Hermann Zilcher.
    Da fand ich nem sehr aufschlussreichen Absatz über dieses Thema bei Wikipedia:
    „Mit Wirkung vom 1. Mai 1933 wurde Zilcher Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 3.561.191). Wahrscheinlich stellte Zilcher jedoch erst 1935, nachdem ihn der damalige Zweite Bürgermeister Oskar Rudolf Dengel mehrmals aufgefordert hatte, Parteimitglied zu werden, den Antrag auf die NSDAP-Mitgliedschaft, als noch die Mitglieder-Aufnahmesperre bestand, sodass Zilcher 1937 rückwirkend zum 1. Mai 1933 in die Partei aufgenommen wurde.“
    Das war leider Gang und gebe - um eine große Unterstützung in der Bevölkerung zu suggerieren, dass Mitgliedsdaten rückwirkend verzeichnet wurden!
    Und mal ehrlich- als Mensch im künstlerischen Bereich hattest du ab 1933 zwei (drei) Möglichkeiten- mitmachen - den Beruf aufgeben- (oder auswandern)!
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  • Albatros
    @Steigerwaelder, es wäre sehr interessant zu wissen, welche Leute hier in diesen Gremien sitzen, dies würde vermutlich viel Aufschluss über die Handlungsweise geben. Heute im Wohlfühlland Deutschland über Menschen in den 1930-iger Jahren zu (ver)urteilen, bloß weil sie Mitglieder der NSDAP waren, ist mehr als befremdlich. Damals hat die Mitgliedschaft in der Partei schon gereicht, um Essensmarken oder vielleicht eine Arbeit zu bekommen. Wenn Jemand im Namen der Partei an Tötungen, Verfolgungen oder sonstigen Greueltaten beteiligt war, so ist das eine ganz andere Sache. Aber hier alleine schon wegen der Mitgliedschaft in der NSDAP Dinge zu konstruieren und Menschen nach 80 Jahren mit Dreck zu bewerfen, ist widerlich. Dieser Hang zu Denunzierung kommt in aller Regel aus der politisch linken Ecke, ausgerechnet von Leuten, welche dieses Land und seine Verfassung hassen.
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