
Im Halbkreis von der Friedensbrücke einmal rund um die Innenstadt bis zur Löwenbrücke: Der Ringpark ist mit seinen rund 34 Hektar Fläche und mehr als drei Kilometern Länge der zweitgrößte in Bayern und einer der bekanntesten in Deutschland. 120 Jahre nach seiner Entstehung hat sich das Gartenamt in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitektinnen aus Frankfurt viele Gedanken über die Zukunft des Ringparks gemacht – das Ergebnis ist ein rund 650 Seiten starkes Parkentwicklungskonzept als Leitfaden für den Erhalt der grünen Lunge Würzburgs.
„Der Ringpark ist ein Schatz, den es zu achten und zu schützen gilt“, betont Helge Bert Grob – der Chef des Gartenamtes hatte in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses (Puma) die etwas undankbare Aufgabe, das Konzept zu später Stunde vorzustellen. Seine wichtigste Botschaft: Jede einzelne von den gut 200 vorgeschlagenen Entwicklungsmaßnahmen wird dem Stadtrat einzeln zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt. Das Konzept sei „ein Rahmen und eine Meßlatte für zukünftige Entscheidungen“, so Grob.
Blühende Wiese statt Neupflanzung von Bäumen
Zu den großen Herausforderungen gehören die Folgen des Klimawandels, die für bestimmte Baumarten im Ringpark nicht mehr zu bewältigen sind. Ziel ist es, abgestorbene Bäume durch klima-resistentere Arten zu ersetzen, die den Ursprungsarten äußerlich sehr ähnlich sind. In bestimmten Bereichen wie in der Nähe des Hauptbahnhofs könnte es laut Grob aber auch sinnvoll sein, nicht jeden abgestorbenen Baum neu zu pflanzen und statt dessen blühende Wiesen anzulegen, um die Artenvielfalt im Ringpark zu erhöhen.

An anderen Stellen ist das nicht so einfach: Zum Beispiel in den Bereichen an der Neuen Universität oder rund um Klein-Nizza werden viele Rasenflächen von der Bevölkerung als Liege- und Spielwiesen genutzt und können deshalb nicht ohne weiteres in Blühwiesen umgewandelt werden, die nur zweimal im Jahr geschnitten werden. „Das sind Nutzungskonflikte, bei denen viel Fingerspitzengefühl erforderlich ist“, sagte Grob.
Konflikte gibt es auch immer wieder zwischen Fußgängern und Radfahrern – im Entwicklungskonzept wird deshalb unter anderem vorgeschlagen, die vorhandenen Radwege zwischen den Außenalleen und dem eigentlichen Ringpark durch neue Beläge attraktiver für den Radverkehr zu machen. Enthalten sind auch „langfristige visionäre Maßnahmen, die momentan noch unrealistisch sind“, erläuterte der Gartenamtsleiter. Dazu gehört die Idee, die früheren Außenalleen auch in den Bereichen am Röntgen- und Hauger Ring wieder herzustellen und dem Ringpark damit Fläche zurückzugeben.
Konzept wurde für die nächsten 25 Jahre entwickelt
Die bestehenden Toiletten am Sanderring und an der Neuen Universität sollen saniert und durch weitere WC-Anlagen in anderen Bereichen des Ringparks ergänzt werden. Auch Müllbehäter, Beleuchtung, Denkmäler, Trinkbrunnen, Treppenanlagen und Spielplätze stehen auf der To-Do-Liste des Gartenamts für die kommenden fünf bis 25 Jahre, für die das Konzept erstellt wurde.
Als erstes konkretes Projekt soll der Wassergarten zwischen Sandermare und Röntgengymnasium saniert werden: „Er ist ein herausragendes Beispiel der Nachkriegsmoderne, wir wollen die Gestaltungsmerkmale wieder besser herausarbeiten“, kündigte Grob an. Der Planungs- und Umweltausschuss hat das Konzept einstimmig verabschiedet und das Gartenamt beauftragt, die Öffentlichkeit über den Inhalt zu informieren und die Maßnahmen Schritt für Schritt abzuarbeiten. Das letzte Wort hat der Stadtrat am 24. Juni.
Vielleicht kann man irgendwann Sportflächen ausweisen und damit einzelne Flächen und Pflanzen irgendwie schützen?
Ansonsten ein wunderbarer Park und eine super notwendig benötigte grüne Lunge für diese Stadt mit schlechten Luftwerten!
Herr Grob, gerade in dieser klimabewussten Zeit, ist es für uns Menschen eine Bereicherung, wenn von den vielen Rasenflächen z. B. 2 Blumenwiesen entstehen würden, die mit einer Beschilderung erklärt und evtl. eingegrenzt werden.
Nicht lange diskutieren, einfach machen!!