Nicht erst seit es in der kommunalpolitischen Diskussion um die Zukunft des ehemaligen Mozart-Gymnasiums ging, war auch die Kunst Curd Lessigs immer mit dabei. Sein Wandbild "Ballspielende und musizierende Mädchen" drückte dem beispielhaften Schulbau aus den 1950er Jahren in der Hofstraße schon in den Jahrzehnten zuvor unübersehbar den künstlerischen Stempel auf. Jetzt ist Curd Lessig im Alter von 94 Jahren gestorben.
Das Malen hatte Lessig, der am 22. November 1924 in Stuttgart zur Welt kam, aber schon seit einigen Jahren aufgeben. „Ich habe keine Lust mehr. Mir fehlt die Energie. Ich kann nicht mehr besser werden. Und ich weiß nicht, was ich noch mitteilen soll“, bekannte er gegenüber dieser Redaktion in einem Beitrag zu seinem 90. Geburtstag.
Lessig wuchs gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Bruno in Grombühl auf und besuchte in jungen Jahren Zeichenkurse bei dem Würzburger Maler Heiner Dikreiter. Der Bruder fiel noch 1945 in Russland, Curd Lessig kehrte 1946 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurück. Später studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München, arbeitete als Handwerker und Kirchenmaler und ab 1957 als freischaffender Künstler.
Von Lessig stammen über 5000 Gemälde, Zeichnungen, Skizzen, Gouache- oder Aquarellmotive, Drucke und Radierungen, einen Namen macht er sich auch als Glasmaler. Er stellte in Paris, Nürnberg, Heidelberg, Bamberg und Frankfurt und, natürlich, in Würzburg aus.
Für sein Schaffen wurde Lessig mehrfach gewürdigt. So erhielt er 1991 den Kulturpreis der Stadt Würzburg, 2009 den Kulturpreis des Bezirks Unterfranken und 2015 die Silberne Stadtplakette.
Curd Lessig, der am 23. Mai starb, wird am Dienstag, 4. Juni, um 14.15 Uhr auf dem Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt.