
Die regionale Kunst- und Kulturszene trauert um eine bedeutende Persönlichkeit: Am 7. August ist der Kunsthistoriker Prof. Dr. Josef Kern in seiner Wahlheimat Ungarn, wo er zusammen mit seiner Gattin seit einigen Jahren lebte, plötzlich und unerwartet im Alter von 73 Jahren verstorben. Er erlag den Folgen eines Schlaganfalls, den er wenige Tage zuvor erlitten hatte.
Josef Kern ist am 15. Juni 1951 in Würzburg geboren. Nach dem Abitur am Röntgen-Gymnasium im Jahr 1973 studierte er in seiner Heimatstadt Kunstgeschichte, Volkskunde und Archäologie. 1986 promovierte er hier zum Thema "Impressionismus im Wilhelminischen Deutschland. Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte des Kaiserreichs".
Kunstgeschichte an junge Menschen heranzutragen als wichtiges Anliegen
Anschließend war er vor allem als Wissenschaftspublizist und Journalist tätig. Dabei stand die regionale Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Darüber schrieb er in vielen Fachbüchern, zahlreichen Aufsätzen und Zeitungsartikeln, auch in den Würzburger Tageszeitungen Main-Post und Volksblatt. Er verfasste umfangreiche Monografien über regionale Künstlerinnen und Künstler wie Karl Walther, Josef Scheuplein oder Eva Grossberg. Als Herausgeber fungierte er unter anderem bei einer Monografie über den 2022 verstorbenen Würzburger Fotografieprofessor Dieter Leistner.
Es war ihm aber auch ein wichtiges Anliegen, das Thema Kunstgeschichte an junge Menschen heranzutragen. Dies tat Josef Kern als langjähriger Lehrbeauftragter an den Universitäten Würzburg und Regensburg sowie an der damaligen Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. 2003 ernannte die Würzburger Universität Josef Kern zum Honorarprofessor, eine Auszeichnung, die zuvor nur ein einziges Mal vergeben worden war.
Josef Kern unterhielt zahlreiche teils enge Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern in der Region, die ihn häufig baten, ihre Ausstellungseröffnungen mit seinem großen Fachwissen zu begleiten. 1980 wurde er Mitglied der Künstlergemeinschaft Hetzfelder Flößerzunft, als deren Floßmäster er von 1994 bis 2007 fungierte.
Aber Hetzfelder Flößerzunft, wohl übernommen aus WürzburgWiki sollte noch einmal überprüft werden, Hätzfelder Flößerzunft, da dieses der Dialektname ist, nehme ich an, wäre richtiger.
Z. B. auch aus einem Ihrer Artikel von 2015: "Leo Gundermann: Er war begeisterter Kunstgeschichtler, Mitglied der Hätzfelder Flößerzunft und half mit seinem Archiv in Würzburg beim Wiederaufbau. "
Bruno Rottenbach: Das Flößer-Buch. Die Künstlergilde Hetzfelder Flößerzunft - in Stück Würzburger Kulturgeschichte von Jahrhundertwende zu Jahrhundertwende. Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Würzburg 1990
Willi Dürrnagel: Die Geschichte der Künstlergilde Hetzfelder Flößerzunft.
Die „Flößerzunft“ und Würzburg. Die besonderen Leistungen einer originellen Künstlergilde für ihre Heimatstadt. Zusammengestellt von Roman Frankenberger zum 85. Geburtstag der „Hetzfelder Flößerzunft“. In: Würzburg - heute. Zeitschrift für Kultur und Wirtschaft. Nr. 50/1990. S. 68 ff.
Klaus Habermann - ehemals Residenz Würzburg
und jetzt im Ruhestand ! ! !