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Würzburg
Würzburger Kreistag legt Erweiterungspläne fürs Landratsamt auf Eis
Bei der Anhebung der Kreisumlage verweigerte sogar die CSU-Fraktion Landrat Eberth die Gefolgschaft. Der Hebesatz steigt um drei Prozentpunkte.
Im Würzburger Landratsamt an der Zeppelinstraße wird das Geld knapp. Deshalb müssen die Städte und Gemeinden heuer 10,2 Millionen Euro mehr an Kreisumlage bezahlen.
Foto: Gerhard Meißner | Im Würzburger Landratsamt an der Zeppelinstraße wird das Geld knapp. Deshalb müssen die Städte und Gemeinden heuer 10,2 Millionen Euro mehr an Kreisumlage bezahlen.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 10.03.2024 02:43 Uhr

Im Umfang von 94 Millionen Euro bedient sich der Landkreis Würzburg im laufenden Jahr über die Kreisumlage an den Einnahmen seiner 52 Kommunen. Das entspricht einem Anstieg um 10,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. In seiner Haushaltssitzung am Montag erhöhte der Kreistag dazu den Hebesatz für die Kreisumlage um drei Punkte auf 44 Prozent. Das ist der Anteil ihrer Einnahmen aus Steuern und Schlüsselzuweisungen, die die Städte und Gemeinden an den Landkreis abführen müssen. Die Kreisumlage ist die wichtigste Finanzquelle des Landkreises.

Landrat Thomas Eberth (CSU) hatte eine Anhebung auf 46,6 Prozent vorgeschlagen, um vor allem die Mehrausgaben beim Personal und in der Jugendhilfe sowie die gestiegenen Verluste des Kommunalunternehmens ausgleichen zu können. Dadurch wären weitere 5,5 Millionen Euro in die Kreiskasse geflossen. Doch dabei spielte selbst seine eigene Fraktion nicht mit.

Vierstündiger Beratungsmarathon um Kürzungen und Einsparungen

Der Entscheidung war ein vierstündiger Beratungsmarathon vorausgegangen, in dem noch einmal zahlreiche der geplanten Ausgaben gekürzt, beziehungsweise auf das folgende Jahr verschoben wurden. Ergebnis: Einsparungen von knapp einer Million Euro. Für Landrat Eberth steht deshalb schon heute fest, dass der Fehlbetrag ins kommende Jahr übertragen werden muss und die Diskussion über eine weitere Anhebung der Kreisumlage dann von Neuem beginnt.

Wie es um die finanzielle Situation der Gemeinden bestellt ist, macht der Vergleich der Kreisumlage in absoluten Zahlen deutlich. So muss beispielsweise Rottendorf im laufenden Jahr 1,2 Millionen Euro mehr an den Landkreis überweisen, weil die Steuereinnahmen im Berechnungszeitraum um knapp 2 Millionen Euro gestiegen sind. Im gleichen Zeitraum hat sich die Einnahmesituation der Gemeinde Estenfeld um 2,2 Millionen Euro verschlechtert. Sie zahlt deshalb trotz des gestiegenen Hebesatzes heuer 750.000 Euro weniger an den Kreis. Größter Umlagenzahler mit 5,9 Millionen Euro bleibt die Stadt Ochsenfurt.

Erweiterung des Landratsamts wird weiter geplant, vorerst aber nicht gebaut

Wie sich bereits in den Mitteilungen der Fraktionen vor der Sitzung angedeutet hatte, ist auch der geplante Erweiterungsbau für das Landratsamt für geschätzt 57 Millionen Euro erst einmal auf Eis gelegt. In einer breiten Mehrheit haben sich die Kreisrätinnen und Kreisräte dafür ausgesprochen, das Ergebnis einer genauen Kostenberechnung abzuwarten und dann zu entscheiden, ob die Planung wenigstens bis zur Baugenehmigung weitergeführt wird. Über zwei Millionen Euro wurden dafür bereits ausgegeben.

 
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  • Jürgen Huller
    Eine gute Entscheidung vom Kreisrat.

    Unser Altpapier-produzierendes Gewerbe ist schon groß genug. Hier braucht es dringend negativ-Wachstum.

    Das Geld sollte besser in Bürokratieabbau und vor allem Digitalisierung fließen, dann braucht es keine Vergrößerung mit noch mehr Personal.

    Zumindest kann man die Kollegen einsparen, die die E-Mails und Faxe ausdrucken und mit dem Bollerwagen in den Abteilungen verteilen. Und das Papier und die Druckerschwärze dazu. Und die Leute, die den ganzen Quatsch dann erneut abtippen.

    Vor Allem:
    Wir wissen alle, wie öffentliche Bauvorhaben laufen. Der Billigste bekommt den Zuschlag, also wird ein Preis angeboten, bei dem von vorneherein klar ist, dass das nicht reichen wird. Nur so bekommt man den Zuschlag. Wenn dann keine Weg mehr zurück ist, wird nachgekartet.

    Wenn die Scheune bereits in der Planung 57 Mio kostet, werden am Ende wohl mind. 250 Mio oder mehr benötigt.

    Beispiele dazu gibt es unzählige.
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  • Hiltrud Erhard
    Es ist bedauerlich, dass die Kommunen und Kreise bei den Investitionen kürzen. Sie sind diejenigen, die die Wirtschaft noch am meisten stützen müssten.
    Die Investition ist notwendig. das steht doch außer Frage. Und dass es keinen Zweckbau der 70-er geben kann/wird ist zweifelsohne auch sicher.
    Wie man deshalb von einem Protzgebäude sprechen kann ist nicht zeitgemäß. Es gibt Vorgaben in der Planung, die zu berücksichtigen sind, bis hin zu AUsschreibungsverfahren und Kunst!
    Daher ist es nur verschoben auf einen Zeitpunkt, der den Bau sicher noch teurer machen wird und vielleicht auch einigen Unternehmen eine Existenz sichern könnte!
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  • Alfred Holler
    ich wette, dieser Neubau wird nie mehr gebaut werden, denn irgendwann wird die Digitalisierung der Arbeitswelt auch um solche Behörden keinen Umweg mehr machen können (ich nenn da ALS BEISPIEL mal nur die Zulassungsstelle........) und der Herr Landrat wird sich daran gewöhnen müssen, nicht mehr alle MA körperlich um sich scharen zu können.
    Außerdem ist so viel Geld für so was in absehbarer auch einfach nicht mehr vorhanden. Die Räte haben das scheinbar schon realisiert.
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  • Georg Ries
    Zeitgenössische Architektur muss nicht teuer sein und eine Vielzahl technischer Probleme haben. Der vorliegende Entwurf erfüllt beide Kriterien nicht!
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  • Felix Habermann
    @Klaus Fiederling ! ! !
    Das war nicht der Stadtrat sondern der Kreistag.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Alfred Holler
    ... und seeehr bedenklich, dass diesem sachlich völlig falschen U... auch noch welchen liken.......
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  • Alfred Holler
    Na ja, eine(r) hat's mittlerweile geschnallt 🤣
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  • Klaus Fiederling
    kann man nur sagen: Gott sei Dank, dass der Stadtrat hier die Reisleine gezogen hat und kein
    überteuertes Prozgebeute in Würzburg gibt! Herr Landrat Ebert, bleiben Sie auf den Boden der
    Tatsachen!
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  • Alfred Holler
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Andreas Faulhaber
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