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Würzburg
Würzburger Hotelier fordert Hilfsprogramm für die Branche
Neben der schnellstmöglichen Öffnung will Christoph Unckell auch eine Rettung, wie die der Bauern nach der Dürre 2018. Wie die Hotels in Würzburg Corona überstehen.
Im Würzburger Best Western Hotel Rebstock dürfen aktuell nur Geschäftsleute übernachten.
Foto: Johannes Kiefer | Im Würzburger Best Western Hotel Rebstock dürfen aktuell nur Geschäftsleute übernachten.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 16.12.2021 12:04 Uhr

51 Hotels gibt es in der Stadt Würzburg und im nahen Umland laut Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Im Jahr 2019 übernachteten dort fast eine Million Menschen. Aufgrund der Coronakrise sind die Betten seit 17. März fast leer. Zum Vergleich: Im März und April des vergangenen Jahres schliefen fast 100 000 Menschen in Würzburger Hotels. Aktuell dürfen dort nur Geschäftsreisende absteigen. Am Dienstag machte Markus Söder den Gastronomen und Hoteliers jedoch Hoffnung. Die Öffnung der Hotels sei für Ende Mai geplant.

"Ich glaube, dass wir das hygienisch gut hinbekommen würden", erklärt Christoph Unckell, Geschäftsführer des Best Western Hotel Rebstock in der Neubaustraße. Außerdem gebe es Konzepte des Dehoga und Hotels könnten gute Rahmenbedingungen schaffen. Deshalb plädiert Unckell für eine schnellstmögliche Öffnung, denn Gäste, die den Hotels jetzt fehlen, würden nach der Corona-Krise nicht ihren Urlaub nachholen. Besonders betroffen ist das Hotel Rebstock von der Absage des Mozartfests. 750 000 Euro Kredit müsse Unckell nun für das bis in den vergangenen Herbst umgebaute Haus aufnehmen. Ob das ausreicht, weiß er noch nicht.

"Hotels unverschuldet in dieser Situation"

Außerdem fühlt sich Unckell von der Politik im Stich gelassen: "Die Nöte der Hoteliers sind noch nicht in den Köpfen der Politiker." Er fordert ein Hilfsprogramm, wie es auch die Bauern nach der Dürre im Jahr 2018 bekommen haben. Denn aus seiner Sicht seien die Hotels jetzt unverschuldet in dieser Situation. "Die Hotels wurden als erstes geschlossen und öffnen zuletzt", erklärt Unckell, der das Unternehmen seit mehr als 25 Jahren führt.

"Die Nöte der Hoteliers sind noch nicht in den Köpfen der Politiker."
Christoph Unckell, Geschäftsführer des Hotel Rebstock

"Ich weiß noch nichts von einer Insolvenz eines Betriebs, aber viele Hotels sind aktuell geschlossen", berichtet Claudia Amberger-Berkmann, Kreisvorsitzende des Dehoga Würzburg und Besitzerin des Hotel Amberger in der Ludwigsstraße. Ob die Hotels in Würzburg überleben können, hängt laut ihr davon ab, wann wieder geöffnet werden darf.

Claudia Amberger-Berkmann vom Hotel- und Gaststättenverband.
Foto: Angelika Cronauer | Claudia Amberger-Berkmann vom Hotel- und Gaststättenverband.

Öffnung Ende Mai wäre verschmerzbar

Eine Öffnung Ende Mai, wie von Söder versprochen, wäre aber wohl verschmerzbar, vor allem weil dann vor Beginn der Pfingstferien wieder geöffnet wäre. "Zwei bis drei Monate kommen die meisten durch, danach wird es für alle schwer", so Amberger-Berkmann. Rücklage seien in der Branche zwar üblich, allerdings sei vieles in dem Bereich ein Saisongeschäft. Genau am Ende dieser ruhigen Zeit kam nun die coronabedingte Schließung. Außerdem gebe es viele Unternehmer, die investiert haben und von einer kontinuierlichen Gästezahl ausgegangen seien.

Die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf sieben Prozent begrüßt die Kreisvorsitzende des Dehoga Würzburg. Doch ausreichend sind die Maßnahmen ihrer Meinung nach nicht, denn Bars und Diskotheken, die vom Getränkeverzehr leben, profitieren nicht davon, erklärt sie. "Sieben Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen wird uns als Hotel nicht helfen," findet auch Unckell vom Rebstock, der aber trotzdem noch daran glaubt, dass die Branche zu alter Stärke zurückfindet.

Zweistündiges Krisentreffen mit der Stadt

Auch die Stadt Würzburg sorgt sich um ihre Hotels und Restaurants. In einer Pressemitteilung teilte die Stadt mit, dass sich Vertreter der Stadt, darunter auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt, mit den Dehoga-Vorsitzenden Amberger-Berkmann, ihrer Stellvertreterin Anette Hollerbach und anderen Vertretern der Gastronomie-Branche getroffen haben. In einem zweistündigen Gespräch im Ratsaal wurden die größten Nöte der Gastronomie erörtert und erste Maßnahmen besprochen.

So wird Oberbürgermeister Christian Schuchardt in seiner Funktion als Vorsitzender des Finanzausschusses des Bayerischen Städtetages die Anliegen der Branche in den kommunalen Spitzenverbänden vertreten. Außerdem seien die Sondernutzungsgebühren für Außengastronomie für März und April bereits zurück überwiesen. Sobald Außengastronomie unter Auflagen wieder möglich ist, müssten auch hier die Kosten an die wegen der Abstandsregel reduzierten Sitzgelegenheiten angepasst werden. 

Besonders betroffen von der Absage sämtlicher Veranstaltungen wegen der Corona-Krise ist das Gut Wöllrieder Hof. 2017 eröffnet sollte dieses Jahr erstmals ein ordentliches Ergebnis in der Bilanz stehen. 2,6 Hochzeiten standen pro Wochenende im Schnitt im Kalender. Die Veranstaltungsräume in Lengfeld waren praktisch ausgebucht. Nun sind die Mitarbeiter in Kurzarbeit und alle Feiern und Tagungen bis auf Weiteres abgesagt. 

 
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  • M. R.
    Naja, man sollte auf den Teppich bleiben. Man baut ein neues Hotel nur, wenn man Geld hat und nicht dann, wenn man eine Wette erzielt. Meine Bank gibt mir nicht Geld, weil ich denen schöne Geschichten erzähle. Aber man kennt sich ja in Würzburg. Schlussendlich wird wohl Herr Unkell seine Wette verlieren und die Bank neuer Besitzer des Hotels. Diese verkauft das mit einem höheren Preis. Sind doch alle zufrieden!?! Ach leider nicht Herr Unkell, der sich verspekuliert hat. That's Life!
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  • A. F.
    Ich kann die Hotels verstehen das sie auf eine Öffnung sich hinsehen. Mir fehlt nur der Glaube ob es noch mal so wird wie vor der Krise. Viele Konzerne haben erkannt das mit Videokonferenz auch viel machbar ist. Der werden viele Geschäftsreisen wegfallen. Und ob viele Privatleute schon mit den Hufen scharren weil sie unbedingt fremde Städe besuchen in fremden Zimmern und Betten schlafen wollen, ich habe meine Zweifel. Das wird Jahre dauern.
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  • N. T.
    Na dann schmeissen wir dem mutmaßlichen Sternekoch halt auch noch ein paar Scheine hinterher , ist auch schon wurst. Lieber Herr Unkell: Bleiben Sie auf dem Boden.
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  • A. L.
    Wirklich schlimm und eine Unverschämtheit ist, dass die Hotellerie und Gastronomie mit Abertausenden von direkt betroffenen Jobs und weiteren Job in nachgelagerten Branchen (Lebensmittelzulieferer, Dienstleistungsbranchen usw.) von dem sich als alleinigem Heilsbringer aufschwingenden Bay. Ministerpräsidenten in einem NEBENSATZ erwähnt werden, dass diese "noch länger warten müssen".

    Herr Söder hat absolut keine Ahnung, was in der Branche los ist und dass die Umsätze nie und nimmer wieder eingefahren werden können. Dienstleistung kann eben nicht gelagert werden!!
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  • K. K.
    Diejenigen die die direkten Dienstleistungen für wenig Geld erbracht haben sind in Kurzarbeit, kosten also nichts. Die Zulieferer der Waren bzw Subs wie Wäschereien dto. Andere laufende Kosten werden aufgefangen (vgl. meinen Kommentar vom 2.5.). Hätte Söder denn nochmals explizit ausführen sollen, dass es eben Branchen gibt die besser geeignet sind die unbestritten notwendigen Abstandsregeln einzuhalten und Branchen die eher Richtung Virenschleudern tendieren (vgl. Ischgl, Heinsberg etc.) und deshalb noch warten müssen. Außerdem: Seine (begründete) Meinung frei zu äußern disqualifiziert eben nicht.
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  • V. S.
    Man versucht aktuell für die Hotel- und Gastrobranche nicht einmal Lösungen zu
    finden. Es sei allein in Würzburg sechs neu Hotels im Planung. Motel One, Marriott, Moxy = Ikea. Die Privathotellerie wird auch nach Corona nicht schaffen weiter zu überleben!
    Ich finde es wirklich schlimm, dass man diese Menschen und Arbeitsplätze quasi abgeschrieben hat. Dabei ist der Tourismus für viele Regionen (die keine großen Produktionsbetriebe oder ähnliches bei sich verortet haben) absolut überlebenswichtig und systemrelevant.
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  • K. D.
    Es sollten besser bezahlbare Wohnmöglichkeiten für Bürger geschaffen werden,als ständig neue Hotels entstehen zu lassen!
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  • K. K.
    - 7% MwSt - seit Jahren gefordert - jetzt bringt sie nichts!
    - Personalkosten durch Kurzarbeit nahezu Null - bringt auch zu wenig!
    - Coronasoforthilfe, immerhin ein paar fette Tausender geschenkt - reicht auch
    nicht!
    - Verrechenbare Steuervorauszahlungen - reicht immer noch nicht!
    Klagen, Klagen nochmals Klagen. Jetzt lasst´s halt auch mal gut sein Ihr Hotelbesitzer.
    Vielleicht habt ihr ja doch ein paar Scheine zum Überleben auf dem Privatkonto oder einer der Urlaube entfällt halt heuer mal. Die Tilgung einer Investition kann mal auch mal für ein paar Monate aussetzen und hintenanhängen (die Zinsen sind sowieso fast Null). Eueren Mindestlohnangestellten in Kurzarbeit geht´s bestimmt auch nicht rosig.
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  • V. S.
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • A. L.
    @Unterfrank
    Sie disqualifizieren sich durch Ihren Kommentar selbst.
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  • T. M.
    Noch disqualifizierender sind die 7 Daumen hoch des Kommentars. Ich zweifle.......
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