Der Beginn des Würzburger Frühjahrsvolksfestes rückt näher. Es ist das erste große Volksfest in Bayern und ein Zeichen, dass das Sommerhalbjahr wieder näher rückt. Eigentlich ein Grund zur Freude, doch trüben dunkle Wolken die Vorfreude. Denn jeder merkt es, gefühlt wird alles teurer, Strom. Gas, Nahrungsmittel. Für den Februar bezifferten die Statistiker die Teuerungsrate auf 8,7 Prozent.
Mindert man die Leistungen, kommt ein Teil des Publikums nicht mehr
In einem Brief an den Vorsitzenden des Bayerischen Städtetages, den Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr, schlug vor kurzem die Vereinigung der Bayerischen Festwirte Alarm. Würden die Festwirte alle Teuerungen weiterreichen, könne sich ein Teil der bislang treuen Kunden den Besuch im Festzelt nicht mehr im gewohnten Umfang leisten. Mindere man die Leistungen, käme ein Teil des Publikums nicht mehr, befürchten die Wirte.
Vorsitzender der Bayerischen Festwirte ist Michael Hahn aus Bad Windsheim. Er ist auch Festwirt des Würzburger Frühjahrsvolksfestes und des Würzburger Kiliani-Volksfestes im Juli. Wird auf den Volksfesten alles teurer, so dass sich nur noch wenige einen Besuch leisten können?
"Das glaube ich nicht", sagt Hahn. "Aber die Situation ist ja allen Menschen bekannt und auch alle Umstände, die dazu beigetragen haben", fährt er fort. "Wir versuchen daher alles, dass die Feste bezahlbar bleiben, bei guter Qualität." Das heißt? "Es wird nur minimale Auswirkungen auf die Preise im Zelt haben", sagt der Festwirt. Man könne sich auf dem Würzburger Fest auch selbst Speisen holen und die dann am Tisch im Zelt verzehren, betont er. "Die Leute bekommen auch für drei Euro etwas zu essen." Zudem gebe es die Familiennachmittage auf dem Platz und im Zelt mit ermäßigten Preisen und teils kostenlosen Angeboten.
Frühjahrsvolksfest in Würzburg: Maß Bier kostet 11,90 Euro
In Würzburg sei die Zusammenarbeit mit der Stadt immer sehr konstruktiv, lobt er. "Aber das Thema Strompreis trifft uns auch in Würzburg. Wie, müssen wir sehen."
Auch auf der Getränkekarte machen sich die gestiegenen Preise bemerkbar: Die Maß Festbier der Würzburger Hofbräu kostet heuer 11,90 Euro. "Bei Kiliani im letzten Jahr waren wir bei 11,30 Euro, wir wollen auf jeden Fall unter zwölf Euro bleiben", sagt Michael Hahn. Das werde auf anderen großen Festen in Bayern, wie zum Beispiel auf der Bergkirchweih in Erlangen, nicht möglich sein, weiß er.
Werner Baumeister ist Sprecher der Marktkaufleute. Er ist zuversichtlich, dass sich die Preise auf dem Frühjahrsvolksfest und der Verkaufsmesse auf dem Marktplatz auf dem Niveau des Vorjahres halten lassen können. "Wir haben hier in Würzburg das Glück, dass sich die Energiepreise nicht, wie anderswo, vervierfacht haben", sagt er.
"Ein Volksfest ist kein billiges Vergnügen", so der Sprecher der Marktkaufleute
"Ein Volksfest ist kein billiges Vergnügen", sagt Baumeister. "Aber wir bemühen uns, dass die Leute für das Geld, das sie bei uns ausgeben, auch eine gute Leistung bekommen." Deswegen seien Preiserhöhungen kein Drehen an der Schraube, um zu sehen, wieviel man noch aus den Leuten pressen könne, sondern immer nur eine Weitergabe erhöhter Einkaufspreise, versichert er.
Auch Schaustellersprecher Heiner Distel jr. glaubt nicht an Preiserhöhungen bei den Fahrgeschäften beim Würzburger Frühjahrsvolksfest. "Das kann ich mir nicht vorstellen", sagt er. Zumal die Stadt Würzburg den Schaustellern auch weiter entgegenkomme, als dies in anderen Städten der Fall sei, wie er betont.
Ein Rahmenvertrag hat den Strompreis auf dem Frühjahrsvolksfest relativ niedrig gehalten
So gebe es zum Beispiel einen Rahmenvertrag zwischen der Stadt und dem Stromanbieter, der den Energiepreis relativ konstant gehalten habe. "In Schweinfurt, wo wir nach Pfingsten aufbauen, wird die Kilowattstunde um die 96 Cent kosten, und ich habe auch von Städten gehört, wie zum Beispiel in Regensburg, wo sie über einen Euro kosten soll", weiß Distel. "Das ist natürlich schon ein Wahnsinn."
Und auch bei den Standgebühren sei die Stadt moderat geblieben, lobt er. "Die haben sich auch nach Corona nicht verändert, das ist nicht überall so", so der Schaustellersprecher. Dabei wachse der Kostendruck immer weiter.
Auch in anderen Städten hält Heiner Distel eine Anhebung der Preise für kaum möglich
Aber auch in anderen Städten hält er eine Anhebung der Preise für kaum möglich. "Wir wissen es ja selber: Wer mit seiner Familie über den Festplatz geht und Bier trinken, Hendl essen und alle Karussells fahren will, der muss sich vorher schon etwas Geld am Automaten ziehen", sagt er. "Das ist uns sehr bewusst."
Seit wann gibt es auf Würzburger Volksfesten Bier?
Ich verstehe, dass ein Festzelt und Personal drumherum Geld kostet, und das sicher nicht wenig. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass man die Maß auch in diesem Jahr auf 11,30 EUR hätte lassen können ohne direkt Verlust zu riskieren. Ansonsten gerne mal die Kalkulation offen legen. Dann wäre ich evtl. auch dankbar für das „Meckert nicht! In Erlangen zahlt ihr noch mehr!“. Prost!
Für das Geld einer Maß kaufe ich mir lieber einen Kasten Bier ( wenn auch im Angebot ) und setze mich gemütlich mit Freunden daheim in den Garten.
Allgemein kann man für das Geld easy einen Tag nach Geiselwind mit den Kids.
Auch wenns Schade für den Rummel ist.