Er hat die Sozialpolitik in Würzburg und Unterfranken maßgeblich mitgeprägt: Im Alter von 78 Jahren ist jetzt der ehemalige Sozialreferent der Stadt Würzburg und Bezirksrat Peter Motsch gestorben. Der CSU-Politiker Motsch war 30 Jahre von 1975 bis 2005 Leiter des Sozialreferates der Stadt Würzburg und gehörte von 1994 bis 2018 dem Bezirkstag Unterfranken an.
"Er prägte das Sozialwesen Würzburgs wie kein anderer, wobei sein Wirken über alle Parteigrenzen hinweg breite Zustimmung und hohe Anerkennung fand. Seine wegweisenden Ideen wurden landes- und bundesweit beachtet und mit seinem herausragenden Engagement auch in vielen weiteren Funktionen hat er sich um das soziale Leben nicht nur in Würzburg, sondern in ganz Bayern außerordentlich verdient gemacht", würdigt Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt laut einer Pressemitteilung der Stadt die Arbeit des ehemaligen Sozialreferenten.
Sozialverwaltung in moderne Dienstleistungsverwaltung umgewandelt
Die städtische Sozialverwaltung sei von Motsch in eine moderne Dienstleistungsverwaltung umgewandelt worden, die soziale Infrastruktur in Würzburg habe er "systematisch und nachhaltig ausgebaut", heißt es weiter. Motsch habe stark auf Präventivarbeit gesetzt und sei an der Entstehung diverser Beiräte und Arbeitsgemeinschaften meist maßgeblich beteiligt gewesen. Die Gründung des städtischen Selbsthilfebüros im Jahr 1985 habe eine rasante Entwicklung im Bereich der Familien- und Gesundheitsselbsthilfe angestoßen. Während seiner Amtszeit erhielt Würzburg in Landes- und Bundeswettbewerben zahlreiche erste Preise sowohl als kinder- und familien- wie auch als behindertenfreundliche Gemeinde.
Motsch arbeitete in vielen Institutionen auf Landesebene mit, wie beispielsweise dem Sozialausschuss des Bayerischen Städtetages oder der Landesarbeitsgemeinschaft der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege. Als stellvertretender Präsident begleitete er über elf Jahre den Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerkes. Dazu kam ein umfangreiches ehrenamtliches Engagement auf lokaler und regionaler Ebene. "Dr. Peter Motsch lebte sein Amt als Sozialreferent wie kaum jemand", heißt es in einer Würdigung durch seine beiden Nachfolger im Amt des Sozialreferenten, Robert Scheller und Hülya Düber.
Positive Grundhaltung und christlicher Glaube
"Neben seiner herausragenden fachlichen Kompetenz ist die vielleicht größte Stärke von Dr. Motsch seine Fähigkeit querzudenken gewesen, also auch unkonventionelle Lösungen für Probleme zu finden und dann andere von seinen Ideen zu überzeugen", wird OB Schuchardt in der Pressemitteilung zitiert. "Darüber hinaus beeindruckten mich besonders seine positive Grundhaltung, die viel mit seinem christlichen Glauben zu tun hatte, sein unermüdlicher Elan sowie die Offenheit und Wärme, mit denen er auf die Menschen zuging", so Schuchardt weiter.
Für seine Verdienste wurde Peter Motsch unter anderem mit der Ehrenmedaille des Oberbürgermeisters, der Silbernen Stadtplakette wie auch der bayerischen Verfassungsmedaille in Silber und dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.